Premierenberichte

"La Favorite" an der Bayerischen Staatsoper

14.11.2016 | Gaetano Donizetti ging, nach privater Katastrophe, 1840 nach Paris und wollte dort eine absolut französische Oper schreiben. Er entschied sich für einen tragischen Stoff: „La Favorite“ erzählt die Geschichte einer unglücklichen Liebe – und sie erzählt vom Kampf zwischen Kirche und Staat. Léonor, eine historische Gestalt, ist die Mätresse des Königs Alfonso; sie liebt aber den Mönch Fernand. Am Ende stirbt sie… In München singt Elina Garanca die Titelrolle und wird vom Publikum mit viel Beifall belohnt. Im Interview erklärt sie die Herausforderungen dieser Rolle, die nicht nur technischer Art...Weiterlesen

"Los Elementos" in Kassel

11.11.2016 | Von 1673 bis 1747 lebte der spanische Komponist Antonio Literes, der seiner Oper „Los Elementos“ den Untertitel „Harmonische Oper im italienischen Stil“ gab – wobei das Werk nicht eindeutig als Oper eingestuft wird, hat es doch keine fortlaufende Handlung, sondern ist eher „eine barocke Feier des Lebens und der Natur“, wie das Staatstheater Kassel auf seiner Webseite schreibt. Die vier Elemente, dargestellt durch vier Sängerinnen und „untermalt“ von Tänzerinnen von „SOZO visions in motion“, freuen sich ihres Lebens, werden aber von der Zeit (der einzige männlich Sänger) überrascht, die die...Weiterlesen

"Rigoletto" in Detmold

09.11.2016 | „Eine ungemein aufwühlende Geschichte“ verspricht das Landestheater Detmold seinem Publikum. Und in der Tat ist Verdis „Rigoletto“ eine Geschichte, die zu Herzen geht. Rigoletto, halb liebender und überfürsorglicher Vater, halb hämischer Hofnarr, wird zum Opfer der libertinösen Machenschaften seines Herrn, die er zuvor stets für seine Schadenfreude Anderen gegenüber Anderen genutzt hat. Seine Tochter ist das Opfer, am Schluss aber auch der verzweifelte Rigoletto selbst. In Detmold werden die Vergnügungsszenen mit Sado-Maso-Anschnitt ausgespielt, aber auch die Verzweiflung von Vater und...Weiterlesen

"Der fliegende Holländer" in Bremerhaven

07.11.2016 | Wenn ein kleines Theater wie Bremerhaven Wagner spielt, ist das eine echte Herausforderung. So waren dort mehrere Gäste beteiligt, wie zum Beispiel Agnieszka Hauzer aus Kiel als Senta oder Joachim Goltz aus Mannheim als Holländer. Keine historisierenden Kostüme sieht man in Bremerhaven, die Protagonisten treten fast durchweg in schwarz auf und reden (und lieben) aneinander vorbei. „Dies alles hat der Regisseur Matthias Oldag in seiner (…) neuen Inszenierung des Werkes in eindrucksvollen und berührenden Bildern zum Ausdruck gebracht“, schreibt die neue musikzeitung. „Regisseur Matthias Oldag...Weiterlesen

"Die Hochzeit des Figaro" in Pforzheim

04.11.2016 | Der Fächer spielt eine zentrale Rolle in dieser Inszenierung der Mozart-Oper –und teilt die Bühne außerdem in verschiedene Räume, in denen sich die Ränkespiele der Figuren abspielen. Es gehe in der Oper um Beziehungsgefüge, um das Sich-Zeigen und das Sich-verstecken, erklärt Bühnenbildner Jan Hendrik Neidert diese Fächer-Idee. Regisseurin Caroline Stolz findet die Musik „unglaublich komödiantisch, aber auch melancholisch“. Genau von dieser Kombination aus Melancholie und Witz lässt sie sich in ihrer Regiearbeit leiten. Mit viel Erfolg. Ein „spielwütiges „Ensemble“ verspricht das Theater, und...Weiterlesen

"Martha" in Regensburg

02.11.2016 | Lady Harriet langweilt sich und beschließt, sich gemeinsam mit ihrer Vertrauten Nancy auf dem Markt zu Richmond als Magd zu verdingen. Was als lustiges Abenteuer gedacht ist, erweist sich als rechter Reinfall. Und die beiden Herren, die Harriet und Nancy (alias Martha und Julia) für den Haushalt engagiert haben, schauen in die Röhre. Am Schluss siegt aber die Liebe, und Lyonel wie Plumkett dürfen die beiden Damen, in die sie sich inzwischen verliebt haben, in die Arme schließen. Nicht so allerdings in der Regensburger Inszenierung von Johannes Pölzgutter: da bekommt Plumkett lediglich den...Weiterlesen

"Turandot" in Leipzig

31.10.2016 | Er wolle kein Märchen erzählen, in dem die harte und kalte Prinzessin Turandot sich einzig durch einen Kuss verändere, erklärt Regisseur Balász Kovalik im Vorfeld der Leipziger Premiere von Puccinis Oper. Er will in seiner Inszenierung echte menschliche Gefühle zeigen. Turandot entdecke und finde sich selbst durch die erlebten Abenteuer. Im Grunde verkörpert die Prinzessin das Bild einer unabhängigen Frau, die ihr Leben nicht mehr von Männern bestimmen lässt. Bedeutet die Liebe Freiheit wie für die Sklavin Liù? Oder ein Gefängnis, wie Turandot es sieht? Kovaliks Regiearbeit beschäftigt sich...Weiterlesen

"Die weiße Rose" in Köln

28.10.2016 | Sophie und Hans Scholl gehören zu den bekanntesten Figuren jüngerer deutscher Geschichte. Die beiden sehr jungen Widerstandskämpfer, Mitglieder der „Weißen Rose“, wurden beim Verteilen von Flugblättern gegen das Nazi-Regime verhaftet und einige Tage später verurteilt und hingerichtet. Udo Zimmermanns Oper „Die weiße Rose“ erzählt von den letzten Tagen der Geschwister, von ihrem Bangen, Hoffen, von ihrer Sicherheit, das Richtige getan zu haben, schließlich von ihrer Vorbereitung auf den Tod. Zimmermann und sein Librettist Wolfgang Willaschek zeigen keine Handlung, sondern einzelne Szenen von...Weiterlesen

"Peter Pan" in Hildesheim

26.10.2016 | „Peter Pan“ – eine Erfolgsgeschichte. Das Theaterstück von Matthew Barrie über den Jungen, der nicht erwachsen werden will, der mit den Kindern John, Michael und Wendy, mit den „verlorenen Jungs“, den Rothäuten vom Stamm der Rotznasen und der Fee Klingklang (im Original ist das Tinkerbell) im Land Nirgendwo spannende Abenteuer erlebt und schließlich den bösen Kapitän Haken besiegt, wurde von Erich Kästner ins Deutsche übersetzt. Ende der 1990er-Jahre schrieb Wilfried Hiller, bekannt als Kinderopern-Komponist, eine Oper über den Stoff, die jetzt in Hildesheim Premiere hatte. „Musikalische...Weiterlesen

"L'elisir d'amore" in Karlsruhe

24.10.2016 | Ein Liebesspiel, in dem der vermeintliche Liebestrank (eigentlich nur ein bisschen Rotwein) eine wichtige Rolle spielt. Am Ende bekommen sich die „Richtigen“ – und ein ererbtes Vermögen verspricht außerdem ein schönes Leben. In Karlsruhe verlegte Regisseur Jacopo Spirei das Geschehen in einen Bahnhof. „Ungemein witzig“, urteilt das Badische Tagblatt. Und: „Regisseur Spirei gelingt es, ganz aus dem Geist der Musik Donizettis, nach all der Oberflächlichkeit die Utopie wahrer Gefühle aufblitzen zu lassen.“ Von einer köstlichen und sehr unterhaltsamen Inszenierung (…) sowie einer spritzigen...Weiterlesen

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