Premierenberichte

"Crusades" in Freiburg

16.01.2017 | Ludger Vollmer hat für das Theater Freiburg eine Oper komponiert: „Crusades. Große Oper über die Spätfolgen der Kreuzzüge“ heißt es in der Ankündigung der Uraufführung. Tatsächlich ist es eine Große Oper, mit mehr als 100 Sängern auf der Bühne und großem Orchester. Das Libretto von Tina Hartmann orientiert sich einerseits an großen Opernstoffen (der Kampf um die Macht – daneben spielt die Liebe über Religions- und Staatsgrenzen hinweg eine Hauptrolle), andererseits ist sie mit ihren Parallelen zu religiösen Auseinandersetzungen der heutigen Zeit hoch aktuell. „Das alles sehen wir heute auch,...Weiterlesen

"Otello" in Hamburg

12.01.2017 | Passend zur Hafenstadt hat Regisseur Calixto Bieito einen großen gelben Kran auf die Bühne gestellt. Allerdings stammt die Inszenierung eigentlich aus Basel und wurde in Hamburg übernommen. Für die Regie-Arbeit gab es einige Buh-Rufe, zu unrecht, wie die Kritiker meinen. Und Bieito selbst hatte zuvor gesagt, wer der Wirklichkeit entfliehen wolle, solle sich doch Rossinis „Le Cenerentola“ anschauen. „Boito und Verdi erzählen die Geschichte eines in den Zustand der Ausweglosigkeit Vertriebenen“, schreibt die Hamburgische Staatsoper zur Einführung. Im NDR hören wir: „Der spanische Regisseur...Weiterlesen

"Pique Dame" in Ulm

03.01.2017 | Alexander Puschkin schrieb die Erzählung, auf welcher Tschaikowskis Oper basiert. Sie handelt von Hermann, der Lisa liebt, aber seine Liebe um des Spieles, der Spielsucht willen hintanstellt und schließlich verliert. Und auch das vermeintlich vielversprechende Kartenspiel bringt ihm am Ende kein Glück. In Ulm hatte die Oper in einer Inszenierung von Igor Folwill Premiere. Hier sei „kein jugendlich-glühender Draufgänger zu erleben, sondern ein vom Leben eigentlich schon heimgesuchter, zerrütteter, in sich gefangener Mensch“, so die Südwestpresse. Folwill erzähle die Geschichte „kaum...Weiterlesen

"Wonderful Town" an der Staatsoperette Dresden

30.12.2016 | Endlich nun konnte die Staatsoperette Dresden ihr neues Domizil beziehen: d as historische „Kraftwerk Mitte“ im Herzen der Stadt und in unmittelbarer Nachbarschaft zur Hochschule für Musik ist jetzt Heimstatt für das traditionsreiche Ensemble. War die erste Premiere, Jacques Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“, von der Kritik eher mäßig beurteilt worden, so erhielt die Premiere von Leonard Bernsteins „Wonderful Town“ viele positive Bewertungen. „Mit ‚Wonderful Town‘ hat die Staatsoperette nun endlich ein Werk, das dem neuen, überwältigenden Kraftwerk-Ambiente gewachsen ist. Hut ab –...Weiterlesen

"Anything goes" in Coburg

28.12.2016 | Wer kennt es nicht: „I get a kick out of you“ ist eine Evergreen. Nicht jeder weiß, dass der schwungvolle Song aus dem ebenso schwungvollen Musical „Anything goes“ von Cole Porter stammt. Dieses erlebte jetzt am Landestheater Coburg seine Premiere. Das trubelige Geschehen mit seinen vielen teils skurrilen Persönlichkeiten spielt sich auf dem Ozeandampfer „SS America“ ab. Der junge Billy versucht hier, als blinder Passagier, die Eheschließung seiner Liebsten Hope mit einem reichen, von Hopes Mutter auserkorenen Briten zu verhindern. Dabei passiert viel Verrücktes, einige kriminelle Aktionen...Weiterlesen

"Candide" in Köln

22.12.2016 | Voltaire und Leibnitz waren zu ihrer Zeit Antipoden, die sich, leicht vereinfacht, um die Frage stritten, ob wir „in der besten aller möglichen Welten“ leben. Voltaire war davon nicht überzeugt und schrieb deshalb seinen „Candide“. Der Held reist hier durch die halbe Welt, um immer wieder mit Leid und Unglück konfrontiert zu werden. Leonard Bernstein machte aus dieser etwas kruden Geschichte eine „Comic Operetta“, die jetzt an der Kölner Oper Premiere hatte. Kein leichtes Werk, aber Regisseur (und Choreograf) Adam Cooper gelang es, das Publikum mitzureißen. Candides Reisen können an einer...Weiterlesen

"La fille du régiment" in Oldenburg

20.12.2016 | Eine eher schlichte und nicht besondere originelle Handlung liegt Donizettis „opéra comique“ zu Grunde: Marie, die bei den Soldaten aufwuchs, gerät in Adelskreise und soll einen Adeligen heiraten, obwohl sie einen einfachen und ehrlichen jungen Mann liebt. Am Ende steht dieser Liebe dann nichts mehr im Wege. War die Oper zunächst sehr erfolgreich, so wird sie heute nur noch selten gespielt. Jetzt hat das Oldenburgische Staatstheater das Werk in einer halbszenischen Aufführung auf die Bühne gebracht und damit große Begeisterung ausgelöst. „Dieser Opernabend ist pures Vergnügen. Mit einer...Weiterlesen

"Les Contes d'Hoffmann" an der Dresdner Staatsoper

16.12.2016 | „Surreal, magisch und irrational“ seien die Novellen von E.T.A. Hoffmann, die die Basis für Jacques Offenbachs fantastische Oper sind, schreibt die Semperoper in ihrer Ankündigung. In der Tat lassen die Geschichten jedem Regisseur ein großes Spielfeld, um seine Ideen, Fantasien, seine Kreativität auszuleben. Der wichtigste Gedanke an Offenbachs Oper sei, dass Hoffmann eigentlich die einzige reale Figur sei, erklärt Regisseur Johannes Erath angesichts seiner Regiearbeit in Dresden. „Doch im Spiegelkabinett seiner Fantasien entgleitet ihm mehr und mehr der Faden zur Wirklichkeit, bis er sich...Weiterlesen

"L'elisir d'amore" in Bielefeld

14.12.2016 | Zwei Flaschen Rotwein werden zum Liebestrank – und der wirkt auch noch! So kommt der junge Nemorino am Ende zu seiner angebeteten Adina. Das ist – in aller Kürze – die Geschichte, die Gaetano Donizetti musikalisch erzählt. In nur zwei Monaten schrieb er diese Oper, die zum großen Erfolg wurde. In der Bielefelder Inszenierung von Pawel Poplawski ist Adina keine Gutsbesitzerin, sondern eine toughe Fabrik-Chefin. In ihrer Fabrik spielt sich auch die Dreiergeschichte ab, die schließlich zugunsten Nemorinos ausgeht „Der bunt durcheinander gewürfelte Haufen von Kostümen, den Janina Ammon an die...Weiterlesen

"Die Perlen der Cleopatra" an der Komischen Oper Berlin

12.12.2016 | Wieder einmal hat Barry Koskie an der Komischen Oper Berlin Operette inszeniert. Oscar Straus schrieb „Die Perlen der Kleopatra“ in den 1920er-Jahren als Persiflage auf bürgerlichen Konservatismus. „Seit Barrie Kosky in der Komischen Oper, im Nachfolgebau des damaligen Metropol-Theaters, stimmt die Mischung wieder: Hoch- und Subkultur, rauschhafter Glitter und ironische Pose treffen glücklich aufeinander“, schreibt die Berliner Zeitung. Nicht zuletzt liegt das auch an der schon dauer-gebuchten Dagmar Manzel, die jetzt die ägyptische Königin verkörpert. Besonderer Einfall der Regie: Cleopatra...Weiterlesen

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