„Eine ungemein aufwühlende Geschichte“ verspricht das Landestheater Detmold seinem Publikum. Und in der Tat ist Verdis „Rigoletto“ eine Geschichte, die zu Herzen geht. Rigoletto, halb liebender und überfürsorglicher Vater, halb hämischer Hofnarr, wird zum Opfer der libertinösen Machenschaften seines Herrn, die er zuvor stets für seine Schadenfreude Anderen gegenüber Anderen genutzt hat. Seine Tochter ist das Opfer, am Schluss aber auch der verzweifelte Rigoletto selbst. In Detmold werden die Vergnügungsszenen mit Sado-Maso-Anschnitt ausgespielt, aber auch die Verzweiflung von Vater und Tochter wird deutlich. „Im Laufe des Abends entwickelt sich in der Regie von Werner Pichler eine Atmosphäre kontrastreicher Spannung, die in nächtliche Gruselszenen mündet“, schreibt die Lippische Landeszeitung, die im Übrigen mit viel Lob für die musikalische Leistung aufwartet, auch für die des Chores: „Große Verdienste erwirbt sich dabei das flexible Orchester unter György Mészáros, aber auch der von Marbod Kaiser einstudierte Herrenchor, dessen Wirkungsskala von spottenden Höflingen bis zum düsteren Windeswehen reicht.“ Das Foto (Landestheater/Lefebvre) zeigt Ewandro Stenzowski als Herzog von Mantua.