Lady Harriet langweilt sich und beschließt, sich gemeinsam mit ihrer Vertrauten Nancy auf dem Markt zu Richmond als Magd zu verdingen. Was als lustiges Abenteuer gedacht ist, erweist sich als rechter Reinfall. Und die beiden Herren, die Harriet und Nancy (alias Martha und Julia) für den Haushalt engagiert haben, schauen in die Röhre. Am Schluss siegt aber die Liebe, und Lyonel wie Plumkett dürfen die beiden Damen, in die sie sich inzwischen verliebt haben, in die Arme schließen. Nicht so allerdings in der Regensburger Inszenierung von Johannes Pölzgutter: da bekommt Plumkett lediglich den Staubsauger, und Lyonel muss sich mit einem Roboter zufrieden geben. Denn die am Markt feilgebotenen Dienstboten erweisen sich als eben solche Roboter: eine Regie-Idee, die sich bereits vor Beginn der Vorstellung andeutet, indem die verschiedenen Diener-Typen im „teleshopping“ angepriesen werden. Die recht krude Story der Oper von Friedrich von Flotow erhielt dadurch einen roten Faden, aus dem freilich der Regisseur noch mehr hätte machen können. Das Publikum jedenfalls reagierte begeistert und beklatschte Regie-Team wie Musiker. Und auch der Chor bekam viel Beifall. „Hochsolide Qualität lieferten die Gesangsroboter des Opernchors (Einstudierung Alistair Lilley) – gleichermaßen präzise im Vokalen wie in den eckigen Bewegungsabläufen“, schreibt auch die Mittelbayerische Zeitung. Das Foto (Juliane Zitzlsperger) zeigt Vera Semieniuk als Nancy, Theodora Varag als Lady Harriet und den Opernchor.