Premierenberichte

"Der Golem" in Mannheim

04.05.2016 | „Der Golem“, ein Roman von Gustav Meyrink, ist die Grundlage für Bernhard Langs neue Oper, die jetzt am Nationaltheater Mannheim ihre Uraufführung erlebte. Dabei geht es ins Reich des Mystischen, denn der Golem ist ein surreales Wesen, das dem Haupt-Akteur Athanasius Pernath als Alter Ego begegnet. Viel Lob gibt es für die Komposition. „Die Musik von Bernhard Lang entwickelt in ihrer starken Rhythmik und den vielen Wiederholungen auf kleinstem Raum Sogwirkung“, so die Deutsche Bühne. Die Wiener Zeitung urteilt: „Es ist ein rätselhafter Opernabend. Und er ist ein Glücksfall unter den aktuellen...Weiterlesen

"Lady Macbeth von Mzensk" in Augsburg

02.05.2016 | „Und wenn sie mir beide Hände abschlagen, werde ich weiter Noten schreiben und die Feder eben zwischen den Zähnen halten.“ So reagierte Schostakowitsch, als seine „Lady Macbeth“ nach einem Besuch Stalins von allen Spielplänen gestrichen und von Stalin-treuen Kritikern als „Chaos statt Musik“ beschrieben wurde. Und das, obwohl die Oper zunächst weltweit gefeiert worden war. In Augsburg führte Peter Konwitschny Regie (er setzte seine Kopenhagener „Lady“ hier erneut in Szene), der für die Titelheldin durchaus Sympathien hegt. Er inszeniert „kein sexuell gepfeffertes Ehedrama aus der russischen...Weiterlesen

"Der Reigen" in Stuttgart

29.04.2016 | „Zum Sex kommt es immer, zur Begegnung nur in Ausnahmefällen.“ Das ist die kurze Quintessenz der Oper Stuttgart. Nach der Vorlage von Arthur Schnitzler hat Philippe Boesmans 1993 eine Oper komponiert, die nun in Stuttgart zur Aufführung kam: zehn mehr oder weniger erotische Szenen zwischen Mann und Frau in wechselnder Besetzung. „Und immer Angst, dass dieses Erlebnis nicht einzigartig sein könnte“ (Oper Stuttgart). Die Inszenierung von Nicola Hümpel setzt den Humor, der diesem Werk innewohnt, durchaus auf der Bühne um – ohne in irgendeiner Form „skandalös“ zu sein. Sie arbeitet mit...Weiterlesen

"La Falena" in Braunschweig

27.04.2016 | Viel Wagner, aber auch Verdi und Debussy finden die Rezensenten in der fast unbekannten Oper „La Falena“ des ebenso wenig bekannten Komponisten Antonio Smareglia. „Smareglia hat Wagner zwar nicht kopiert, er ließ sich von ihm aber zweifellos beeinflussen… Es geht eben nicht um ein Musikdrama im Sinne Wagners, sondern vielmehr um poetische Musikgemälde, die den Zuhörer hineinziehen in eine Art rauschhafte Zustandsbeschreibung.“ So beschreibt es Dirigent Florian Ludwig im Programmheft des Theaters Braunschweig, welches das Werk auf den Spielplan gesetzt hat. „Und doch ist ‚La Falena‘ alles...Weiterlesen

"Romeo und Julia" in Lübeck

25.04.2016 | „Diese Inszenierung darf man nicht verpassen“, schreibt das Opernnetz anlässlich der Premiere von Bellinis „Romeo und Julia“. Und die neue musikzeitung (nmz): „Michael Sturm und Stefan Rieckhoff] zeigen, dass diese Oper durchaus wirksam zu inszenieren ist. Spürbar nahe dran an der Musik, gestalten sie viele natürlich wirkende Bilder.“ Die Geschichte ist bekannt – wobei der Librettist Felice Romani nicht Shakespeares Drama zur Vorlage nahm, sondern diverse italienische Quellen. In Lübeck überzeugte neben der Inszenierung vor allem die musikalische Leistung, nicht zuletzt die des Chores, dem...Weiterlesen

"Der fliegende Holländer" in Heidelberg

20.04.2016 | Es geht reichlich militärisch zu in Lydia Steiers Inszenierung des „Fliegenden Holländer“ am Theater Heidelberg. Denn er spielt in einer Militärakademie, in der die jungen Schüler heiß auf den Krieg sind, die Schülerinnen nicht minder begeistert Bomben und Raketen bauen. Die Regisseurin selbst musste – quasi pantomimisch – in die Rolle des Holländer schlüpfen, weil der Darsteller erkrankt war. Sängerisch (aber eben nicht szenisch) konnte er von Johannes Schwärsky ersetzt werden. Und „das machte der Sänger fabelhaft“, schreibt die Rhein-Neckar-Zeitung, die auch von einer „klugen Inszenierung“...Weiterlesen

"Kaspar Hauser" in Freiburg

18.04.2016 | „Das Eigene und das Fremde sind das eigentliche Thema dieses Stücks und dieser Inszenierung, ohne platt auf Flüchtlinge oder Ausländer aktualisieren zu müssen.“ So schreibt es BR Klassik. Tatsächlich geht es genau darum in Hans Thomallas Oper „Kaspar Hauser“, die am Theater Freiburg ihre Uraufführung erlebte. Erzählt wird die Geschichte der legendären Gestalt des jungen Mannes, der plötzlich wie aus dem Nichts auftaucht, sich durch und durch anders verhält, als die Menschen seiner Umgebung es gewohnt sind und dadurch zum Außenseiter wird. Es geht hier aber vor allem um die Frage der Identität...Weiterlesen

"Peter Grimes" in Dortmund

15.04.2016 | „Brittens Erstlingswerk von 1945 gilt als das wichtigste englische Musiktheaterwerk seit Henry Purcell und machte seinen Schöpfer zum größten Opernkomponisten in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts.“ So lesen wir es auf der Webseite des Theaters Dortmund. Dort feierte die Oper, die hierzulande inzwischen häufig auf den Bühnen zu sehen ist, in der Inszenierung von Tilman Knabe Premiere – mit einem begeisterten Publikum. „So packend und konzise hat man das Stück lange nicht, vielleicht noch nie erlebt“, schreibt die Deutsche Bühne. „Diese Operninszenierung gehört zum Besten, was es in der Oper...Weiterlesen

"Lohengrin" in Ulm

13.04.2016 | „Bravouröser Wagner-Abend“ titelt die Südwestpresse anlässlich der „Lohengrin“-Premiere am Theater Ulm. Regisseur Matthias Kaiser versetzt die Handlung erst einmal in die Gegenwart, in einen Betonbunker mit Laptops und Fernsehschirmen. Allerdings wechselt er zwischen den Zeiten hin und her – Lohengrin zum Beispiel erscheint im romantischen Outfit, mit Lockenpracht und Schwert auf dem Rücken. Vom Schwan wiederum bekommt das Publikum nur einen Flügel zu sehen. Und Herzog Gottfried erscheint am Ende als Hitlerjunge – vor projizierten Bildern vom Krieg. Das Publikum nahm die Inszenierung...Weiterlesen

"Die Andere" in Magdeburg

11.04.2016 | Kurz nach der Premiere der selten gespielten Telemann-Oper „Damon“ hat das Theater Magdeburg die nächste Herausforderung gesucht und eine Auftragskomposition zur Uraufführung gebracht: „Die Andere“, eine Oper des amerikanischen Komponisten Sidney Corbett. Das Werk erzählt die biblische Geschichte von Abraham, der Stammvater eines Volkes werden soll, aber mit seiner betagten Frau Sara keine eigenen Kinder hat. Also muss die Magd Hagar herhalten, wird schwanger – und Sara erwartet nun ebenfalls ein Kind. Daraus entwickelt sich nicht nur eine Dreiecksgeschichte zwischen einem Mann und zwei...Weiterlesen

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