„Bravouröser Wagner-Abend“ titelt die Südwestpresse anlässlich der „Lohengrin“-Premiere am Theater Ulm. Regisseur Matthias Kaiser versetzt die Handlung erst einmal in die Gegenwart, in einen Betonbunker mit Laptops und Fernsehschirmen. Allerdings wechselt er zwischen den Zeiten hin und her – Lohengrin zum Beispiel erscheint im romantischen Outfit, mit Lockenpracht und Schwert auf dem Rücken. Vom Schwan wiederum bekommt das Publikum nur einen Flügel zu sehen. Und Herzog Gottfried erscheint am Ende als Hitlerjunge – vor projizierten Bildern vom Krieg. Das Publikum nahm die Inszenierung weitestgehend begeistert auf und „der Applaus fällt für Solisten (…), Philharmoniker und den stimmgewaltigen Chor stürmisch aus“, berichtet die Augsburger Allgemeine. „Rundum erfreulich die musikalische Seite der Inszenierung“, schreibt auch die Deutsche Bühne. Und: „Generalmusikdirektor Timo Handschuh animierte die Chöre des Theaters, die sich in ihrer darstellerischen Funktion als blendende Mitspieler erweisen, zu Klangwucht und Furor und überwölbte mit seinem Philharmonischen Orchester der Stadt Ulm pulsierend die weitläufige Struktur der faszinierenden Wagner-Musik.“ Die Bilanz der Heidenheimer Zeitung lautet: „Gewagt – und gewonnen. Ulms ‚Lohengrin‘ ist eine Reise wert.“ Foto: Hermann Posch