Premierenberichte

"Gutenberg" in Erfurt

08.04.2016 | 2017 wird das große Jubiläumsjahr der Reformation gefeiert, die ohne die Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg nicht ihre Wirkungskraft hätte entfalten können. 2011 starb Steve Jobs, der geniale Gründer von Apple, der im digitalen Zeitalter wohl das fortsetzte, was Gutenberg Ende des 15. Jahrhunderts erdachte: Zurverfügungstellung von Information durch neue technische Errungenschaften, weltweit… In Volker David Kirchners Oper „Gutenberg“, jetzt uraufgeführt am Theater Erfurt, kommen Gutenberg und Jobs im Cyber-Himmel ins Gespräch, um über Konsequenzen ihrer Erfindungen zu...Weiterlesen

"Die Meistersinger von Nürnberg" in Chemnitz

06.04.2016 | Chemnitz‘ GMD Frank Beermann und Operndirektor Michael Heinicke haben zu einem letzten „Schlag“ ausgeholt, bevor sie Stadt und Opernhaus verlassen. Sie haben Wagners „Meistersinger“ auf die Bühne gebracht und wurden dafür – wie auch alle anderen Beteiligten – am Premierenabend begeistert gefeiert. Heinicke bleibe seinem Inszenierungsstil treu, schreibt die Sächsische Zeitung. „Kein großer Zeigefinger verweist auf Dinge, die dem Zuschauer auffallen sollen… Er erzählt Geschichten zwischen Menschen, indem er die Sänger genau führt.“ Neben viel Lob für Regie, Musikalische Leitung, Ausstattung und...Weiterlesen

"Lohengrin" in Osnabrück

04.04.2016 | „Lohengrin“: eine anspruchsvolle Choroper. So anspruchsvoll, dass die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) anlässlich der „Lohengrin“-Premiere am Osnabrücker Theater einem der Chorsänger einen ganzen Artikel widmete. Und die anschließende Kritik konstatiert zwar szenische Zugeständnisse an die großen Chorszenen – angesichts eingeschränkter Raum-Möglichkeiten –, aber gleichzeitig heißt es, Chordirektor Markus Lafleur habe mit dem auf 63 Sänger und Sängerinnen angewachsenen Chor gut gearbeitet und „für Präzision, Transparenz und imposante Klangpracht gesorgt“. Im Zentrum der Inszenierung von Yona Kim...Weiterlesen

"Rübezahl" in Altenburg-Gera

31.03.2016 | Erhebliches Medien-Interesse gab es für die Oper „Rübezahl“, die am Theater Altenburg-Gera ihre Premiere erlebte. Kein Wunder: War das Werk des Komponisten Hans Sommer doch, nachdem es Anfang des 20. Jahrhunderts mit großem Erfolg uraufgeführt worden war und dann in Berlin und Weimar Nachfolgeaufführungen erlebte, anschließend fast komplett in der Versenkung verschwunden. „Aus heutiger Sicht ist das unverständlich“, meint der Deutschlandfunk. Die Oper habe in jedem Fall das Potenzial, zum Repertoirestück zu werden. Es geht um den Kampf eines Volks gegen den Tyrannen Buko – aber gerade der...Weiterlesen

"La Cenerentola" in Leipzig

29.03.2016 | Eher Commedia dell’arte denn Märchen: Das ist Rossinis Oper „La Cenerentola“, die die Handlung aus Charles Perraults Märchen „Cendrillon“ aufgreift und daraus ein buntes Verwechslungsspiel mit durchaus komischen, aber auch tief emotionalen Elementen macht. Regisseurin Lindy Humes hat „La Cenerentola“ an der Oper Leipzig ins England der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verlegt. Lindy Hume mache etwas, worauf hierzulande die Höchststrafe stehe, schreibt die Leipziger Volkszeitung: „Anti-Regie-, ja, Rampentheater… Das Ergebnis müsste peinlich sein, ist aber großartig.“. Denn, so die LVZ weiter...Weiterlesen

"Wozzeck" in Bremerhaven

23.03.2016 | Manfred Gurlitt hatte wohl vor allem Pech mit seiner Oper „Wozzeck“, die nur vier Monate nach der aufsehenerregenden, heute viel gespielten „Wozzeck“-Version von Alban Berg uraufgeführt wurde. Gurlitt wusste nichts von den Plänen des Komponistenkollegen – seine Oper verschwand jedoch nach dem Erfolg Bergs in der Versenkung. Zu Unrecht, wie manche Opernkenner sagen. In Bremen wird derzeit die bekanntere Version von Alban Berg gespielt, in Bremerhaven wurde nun Gurlitts „Wozzeck“ aus ebendieser Versenkung geholt. Mit Erfolg. Gurlitts Musik gilt als „weicher“, orientiert sich mehr an Tonalität...Weiterlesen

"Guillaume Tell" in Hamburg

21.03.2016 | Wilhelm Tell als Maler? Ja, auf der Bühne der Hamburgischen Staatsoper, wo Rossinis letzte Oper und erste und einzige „grand-opéra“ jetzt Premiere hatte. Tell zeigt sich vor einem riesigen Bild des Malers Ferdinand Hodler, betitelt „Die Einmütigkeit“, das er derzeit restauriert. Symbol wohl für den Wunsch nach „Restauration“ der alten politischen Verhältnisse in der Schweiz. Der Rütli-Schwur findet zeitgleich mit dem Ende der Restaurierungsarbeiten statt. Aber, so die Staatsoper in ihrer Programmankündigung: „Die Restauration frisst ihre Kinder.“ Tells Fundamentalismus sei zum Scheitern...Weiterlesen

"Ermione" in Rostock

18.03.2016 | Die Kurz-Zusammenfassung dieser fast vergessenen Oper von Rossini könnte lauten: „Orest liebt Ermione, die liebt Pyrrhus, der liebt Andromaca, die liebt Hector, doch der ist schon tot.“ Klar wird dabei auf jeden Fall, dass die Oper nicht gut ausgeht. Ob echte Liebe im Spiel ist oder eher andere Interessen vorherrschen: Keiner der Protagonisten wird am Ende glücklich oder findet die Liebe, die er sich wünscht. Das Volkstheater Rostock hat nun das vergessene Werk Rossinis (das auf Jean Racines „Andromaque“ zurückgeht) als szenische deutsche Erstaufführung auf die Bühne gebracht. Ein Wagnis...Weiterlesen

"Lady Macbeth von Mzensk" in Lübeck

16.03.2016 | Eine begeisternde Aufführung hat das Lübecker Theater da auf die Bühne gebracht. Die Presse überschlägt sich fast in ihren Lobeshymnen – und das Publikum reagierte entsprechend. Im Gegensatz zur machtgetriebenen Shakespearschen „Lady“ weckt die von Schostakowitsch gewisse Sympathien, weil sie versucht, aus einem unwürdigen Leben auszubrechen. Trotzdem geht sie über Leichen, und zwar über die ihres Schwiegervaters und ihres Mannes. Aber sie findet die wahre Liebe nicht und endet schließlich in einem Gefangenenlager. In Lübeck inszenierte Jochen Biganzoli. „Jochen Biganzoli hält das Stück...Weiterlesen

"Pique Dame" in Braunschweig

14.03.2016 | Eine traurige Geschichte erzählt Tschaikowskys Oper, die auf einer Erzählung Alexander Puschkins mit gleichem Titel beruht. Der deutsche Ingenieur Hermann sei Tschaikowskys vielleicht tragischster Opernheld, schreibt das Theater Braunschweig auf seiner Webseite. Hermann glaubt, durch Glück im Kartenspiel das Herz der geliebten Lisa gewinnen zu können und schätzt die Situation damit falsch ein. Am Ende ist ihm das Glück im Spiel ebenso wenig hold wie das in der Liebe, die Oper endet tragisch mit dem Tod der Liebenden. Philipp Kochheim, Operndirektor in Braunschweig, hat die Handlung in das...Weiterlesen

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