Es geht reichlich militärisch zu in Lydia Steiers Inszenierung des „Fliegenden Holländer“ am Theater Heidelberg. Denn er spielt in einer Militärakademie, in der die jungen Schüler heiß auf den Krieg sind, die Schülerinnen nicht minder begeistert Bomben und Raketen bauen. Die Regisseurin selbst musste – quasi pantomimisch – in die Rolle des Holländer schlüpfen, weil der Darsteller erkrankt war. Sängerisch (aber eben nicht szenisch) konnte er von Johannes Schwärsky ersetzt werden. Und „das machte der Sänger fabelhaft“, schreibt die Rhein-Neckar-Zeitung, die auch von einer „klugen Inszenierung“ berichtet und außerdem lobende Worte für den Chor hat: „Eine große Leistung auch von Chor und Extrachor des Theaters.“ Gleiches gilt offenbar für das Orchester, meint die Frankfurter Rundschau: „Prächtig und zwischen Kultur und gleißender Wucht weitgehend erfolgreich balancierend: Das Orchester unter Elias Grandy.“ Etwas kritischer sieht es der Mannheimer Morgen: „Der Chor von Anna Töller schlägt sich tapfer, während das Orchester unter dem zuletzt grandiosen Generalmusikdirektor (GMD) Elias Grandy doch auch zu kämpfen hat.“ Das Foto (Annemone Taake) zeigt James Homann als Holländer, Namwon Huh als Steuermann, Chor und Extrachor des Theaters und Orchesters Heidelberg.