Premierenberichte

"La bohème" in Chemnitz

17.12.2024 | Auch das Theater Chemnitz bringt eine neue Interpretation von Puccinis „La Bohème“ auf die Bühne. Bei seiner Uraufführung wurde das Werk vernichtend rezensiert. Es würde „keine bedeutende Spur in der Operngeschichte hinterlassen“, war zu lesen: Beweis genug dafür, dass auch Kritiker irren können. Das Regieteam begreife „das Werk als ein zeitloses Stück über soziale Wärme und die Kraft des Träumens vor dem Hintergrund von Ausgrenzung und Entfremdung“, lesen wir in der Einführung des Theaters. Regisseurin Magdalena Fuchsberger verortet das Geschehen in einer heutigen modernen Großstadt. Sie...Weiterlesen

"La bohème" in Bremen

12.12.2024 | „Alize Zandwijk, Hausregisseurin im Schauspiel am Theater Bremen, (…) begibt sich auf die Suche nach Menschlichkeit und Verantwortung in Zeiten, in denen die sozialen Verwerfungen zunehmen und unser aller Realität existenzieller zu werden droht.“ So führt das Theater Bremen die Inszenierung von Puccinis Oper ein. Die Regisseurin hat für ihre Inszenierung die auf der Bühne gezeigte Armut zum Anlass für ein soziales Projekt genommen: Das Publikum war aufgefordert, Lebensmittel für die BremerTafel mitzubringen. Diese waren dann Teil des Bühnengeschehens, wurden anschließend für den guten Zweck...Weiterlesen

"Die Zauberflöte" in Hildesheim

10.12.2024 | „Eingekleidet in die scheinbare Harmlosigkeit eines Märchens lässt Mozart menschliche Gefühlsregungen in ihrer ganzen Spannweite schillern.“ Das lesen wir auf der Webseite des Theaters für Niedersachsen, wo Mozarts letzte Oper in der Regie von Christian von Götz und unter der musikalischen Leitung von Florian Ziemen ihre Premiere erlebte. Interessante Informationen finden sich im Programmheft; hier werden quasi Fakten und Beobachtungen, die offenbar Basis für das Regiekonzept sind, aufgelistet. Als ein Beispiel von vielen sei hier Schikaneders Zitat genannt: „Ich schreibe nicht für Leser, ich...Weiterlesen

"Idomeneo" in Stuttgart

06.12.2024 | „Regisseur Bastian Kraft inszeniert (…) eine Reflexion über die Angst der Väter vor ihren Söhnen, Spuren des Archaischen in der europäischen Zivilisiertheit, das Aufbegehren der Natur und letzte Generationen.“ Das lesen wir in der Programmankündigung der Staatsoper Stuttgart zu Mozarts früher Oper. Kraft nutzt für seine Inszenierung Schattenspiele, Verdoppelungen der Figuren auf der Bühne. „Das ist so gut gemacht, dass keinerlei Ablenkung, vielmehr eine verstärkte Anziehungskraft entsteht“, findet der Opernfreund. Bastian Kraft zeige in „Idomeneo“, dass die Menschen zwar mit äußeren...Weiterlesen

"Eugen Onegin" in Nürnberg

04.12.2024 | „Du kannst dir kaum vorstellen, wie begeistert ich von diesem Stoff bin. Ich bin so glücklich, mich von diesen ganzen ägyptischen Prinzessinnen, diesen Pharaonen, diesen Giftmorden und diesem ganzen Schwulst zu befreien (…). Dabei ist mir klar, dass es in dieser Oper wenige Bühneneffekte und wenig Handlung geben wird. Aber die Poesie des Ganzen, die Menschlichkeit und die Einfachheit des Stoffs, zusammengefasst in einer genialen Dichtung, gleichen diese Mängel ohne Mühe aus.“ Das schrieb Tschaikowsky 1877 an seinen Bruder. In der Tat finden sich wenige Handlungselemente in dieser Oper. Umso...Weiterlesen

"La Traviata" in Mannheim

30.11.2024 | Das Nationaltheater Mannheim, das schon seit der Spielzeit 2022/2023 saniert wird, hat eine neue Ausweichspielstätte: das Opernhaus Opal. Dort erlebte Verdis „Traviata“ ihre Premiere. „Die Interim-Spielstätte während der umbaubedingten Schließphase des Nationaltheaters ist alles andere als eine Notlösung, sondern ein echter Gewinn“, berichtet der SWR. Das bestätigen andere Kritiker. Und der Premierenabend dort wurde zum Erfolg. Die Frankfurter Rundschau (FR) schreibt von „Luise Kautz’ Inszenierung, die auf eine unverstaubte, geradlinige Erzählung abzielt“. Sie „erzählt die Geschichte der ‚...Weiterlesen

"Macbeth" in Heidelberg

27.11.2024 | Shakespeare war einer der Lieblingsschriftsteller Giuseppe Verdis. Mit der Vertonung des Schauspiels „Macbeth“ ging der Italiener neue Wege. Er reduzierte das Werk auf seinen Kern, damit auf, wie er selbst schrieb, drei Hauptrollen: das machthungrige Paar Macbeth und seine Lady sowie die Hexen. Im Gegensatz zu Shakespeare besetzte Verdi die Hexen nicht mit drei Einzelpersonen, sondern mit einem ganzen Chor. „Die Hexen beherrschen das Drama“, schrieb er. In Heidelberg reduziert Regisseur Ingo Kerkhof das Geschehen noch einmal und macht daraus einen Traum der Titelfigur. Von einer „vollkommen...Weiterlesen

"Die letzte Verschwörung" in Augsburg

21.11.2024 | Hochaktuell ist das Thema, dessen sich Komponist Moritz Eggert in seinem Musiktheaterwerk, das sich nicht bis ins Letzte einem Genre zuordnen lässt, annimmt. Verschwörungstheorien verbreiten sich derzeit allerorten, vor allem die Corona-Pandemie hat hier als Beschleuniger fungiert. Die story: Der erfolgreiche Fernsehmoderator Friedrich Quant will in seiner Sendung eigentlich Verschwörungstheoretiker entlarven, wird aber plötzlich von ihnen dazu verleitet, ihrer Ideologie zu folgen. Einen „schwindelerregenden Ritt durch die verrücktesten zeitgenössischen Verschwörungsmythen“, so beschreibt...Weiterlesen

"Der fliegende Holländer" in Gera

19.11.2024 | Richard Wagners Oper vom Holländer, der nur durch die treue Liebe einer Frau erlöst werden kann, und von Senta, die schon lange vom Holländer träumt, in einem kleinen Theater wie das in Gera auf die Bühne zu bringen, ist nicht ganz einfach. Kein geringerer als der Altmeister Achim Freyer konnte hier für Regie, Bühne, Kostüm und Video gewonnen werden. Im Interview sagt er: „Das Hören mit den Augen und das Sehen mit den Ohren: Das ist das Wichtige!“ Und: „Der Zuschauer wird zum kreativen schöpferischen Mitarbeiter.“ Fast alles hält Freyer auf der Bühne in schwarz-weißen Farben, der Chor tritt...Weiterlesen

"Sita" in Saarbrücken

14.11.2024 | Der britische Komponist Gustav Holst, bekannt vor allem durch sein Orchesterwerk „Die Planeten“, wäre in diesem Jahr 150 Jahre alt geworden. Das Saarländische Staatstheater hat anlässlich des runden Geburtstags seine Oper „Sita“, ein Frühwerk aus dem Jahr 1905, ausgegraben und zur Uraufführung gebracht. Holst selbst hatte das Interesse an seiner Oper verloren, nachdem er sie zu einem Wettbewerb eingereicht, dort aber nicht gewonnen hatte. Holst hat hier seine Faszination an der Kultur Indiens verarbeitet. Sita, Tochter der Erde, und Rama müssen einen Kampf gegen den Bösewicht Ravana bestehen...Weiterlesen

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