Premierenberichte

"I Capuleti e i Montechi - Romeo und Julia" in Magdeburg

20.02.2025 | Vincenzo Bellini orientierte sich bei seiner Oper über eines der berühmtesten Liebesdramen der Welt nicht an der Tragödie William Shakespeares, sondern an der italienischen Novelle „Der tragische Tod“. Damit liegt das Zentrum des Geschehens nicht in der Vorgeschichte des dramatischen Höhepunkts, sondern beleuchtet die letzten 24 Stunden des Liebespaares. Romeo ist bei Bellini eine Mezzo-Partie, so dass in Magdeburg, wo „I Capuleti e i Montecchi – Romeo und Julia“ jetzt auf die Bühne kam, zwei Frauen die Titelrollen singen. Regisseurin Pınar Karabulut greife diesen Impuls auf und nutze die...Weiterlesen

"Weiße Rose" in Erfurt

18.02.2025 | Komponist Udo Zimmermann hatte in den 1960er-Jahren eine große Oper „Die weiße Rose“ komponiert, die 1967 uraufgeführt wurde. Viele Jahre später erhält er den Auftrag, aus dem Stoff eine Kammeroper zu machen, der Titel: „Weiße Rose“, ein völlig neues Stück. Es gibt nur zwei Protagonisten, Sophie und Hans Scholl. Das Libretto speist sich aus Briefen von Hans und Sophie Scholl, aus Tagebuchaufzeichnungen, Erinnerungen der (das Dritte Reich überlebenden) Schwester Inge, Bibelzitaten und Gedichten. In Erfurt spielen die beiden jungen Sänger*innen Rachel Ridout und Julian Dominique Clement in der...Weiterlesen

"Der fliegende Holländer" in Coburg

14.02.2025 | Mit „Der fliegende Holländer“ habe Richard Wagner ein packendes und düsteres Klanggemälde geschrieben, welches kongenial Realität und Geisterwelt aufeinanderprallen lasse und nachhallend die Frage nach Liebe, Erlösung, Fantasie und Obsession stelle, schreibt das Landestheater Coburg. Die Inszenierung von Neil Barry Moss werde die Oper als eine „bildgewaltige Seelenreise zwischen Heimat und Fremde zeigen“. In Coburg ist der „Holländer“ als Theater auf dem Theater inszeniert. Dazu Dramaturg André Sievers im Programmheft: „Indem das Theatergeschehen explizit gemacht wird, wird die Illusion der ‚...Weiterlesen

"Rusalka" in Osnabrück

11.02.2025 | Das Tolle an dem Werk sei, dass es zwar ganz genau sei, aber ganz viel Lust lasse für eigene Phantasie, erklärt Regisseur Christian von Götz, der am Theater Osnabrück Antonín Dvořáks Oper inszeniert hat, eine Mischung aus Christian Andersens kleiner Meerjungfrau, der deutschen Undine und der slawischen Rusalky. Aus diesen Geschichten macht die Oper eine „große Geschichte über Liebe, Verzicht und Vergebung“, so das Theater in seiner Ankündigung. „Du wirst von dieser Musik sofort ergriffen, die Musik wird Teil von einem selbst“, findet der Regisseur im Interview. Und das Theater setzt diese...Weiterlesen

"Don Giovanni" in Dortmund

06.02.2025 | Von E. T. A. Hoffmann wurde Mozarts zweite Zusammenarbeit mit Lorenzo Da Ponte als „Oper aller Opern“ gerühmt. Tatsächlich ist "Don Giovanni" eine der meistgespielten Opern auf deutschen Bühnen. Regisseurin Ilaria Lanzino verlegt das Geschehen in die Gegenwart. Mozart halte uns einen Spiegel einer ganzen Gesellschaft vor, schreibt das Theater Dortmund. Das macht Lanzino nicht zuletzt dadurch deutlich, dass sie das Publikum im zwischenzeitlich hell erleuchteten Zuschauerraum in diesen Spiegel einbezieht. Nicht nur Don Giovanni, auch die Frauen sind in dieser Inszenierung Abenteuern gegenüber...Weiterlesen

"La Traviata" in Halberstadt

04.02.2025 | Am Harztheater in Halberstadt wurde eine der bekanntesten und meistgespielten Opern auf den Spielplan gesetzt. „Giuseppe Verdi wünschte sich 'neue, grandiose, schöne, abwechslungsreiche und bis zum Äußersten kühne' Handlungen und wagte sich mit ‚La Traviata‘ erstmals an einen zeitgenössischen Stoff. Mit großer Eindringlichkeit und Emotionalität lässt seine Musik eine Geschichte lebendig werden, die uns bis heute unvermindert berührt.“ So schreibt es das Theater auf seiner Webseite. Die Geschichte der Violetta Valéry, die das Leben liebt, die unheilbar krank wird und in der Liebe zu Alfredo...Weiterlesen

"Jenufa" in Freiburg

30.01.2025 | Leoš Janáčeks wohl bekannteste Oper erlebte am Theater Freiburg in der Inszenierung von Kateryna Sokolova ihre Premiere. Sie beleuchtet die Risse und Abgründe der Personen, nicht zuletzt die der Buryia, Jenufas Ziehmutter, die im inneren Erleben von ihrem verstorbenen – gewalttätigen – Ehemann heimgesucht wird. Dargestellt wird dieser in Freiburg durch einen stummen Protagonisten. Die innere Bedrängnis der starken Frau wird auch im Bühnenbild deutlich. „Kateryna Sokolova gelingt mit ihrer vierten Inszenierung am Theater Freiburg eine stringente, vielschichtige Deutung von Leos Janáceks...Weiterlesen

"Fin de partie" an der Berliner Staatsoper

28.01.2025 | Samuel Becketts „Endspiel“ hat den Komponisten György Kurtág über viele Jahre begleitet. Bereits über 80-jährig machte er sich im Auftrag der Mailänder Scala an eine Vertonung, wobei er Becketts Text fast wortgetreu, wenn auch nicht vollständig übernahm. „In seiner Musiksprache orientiert er sich eng an Becketts französischem Originaltext, dem er mit seiner feinsinnigen Instrumentierung einen faszinierenden Klangraum eröffnet. Darin hallen auch Becketts Vorliebe für Zirkus, Vergnügungsparks und Clownerie wider, der Johannes Erath in seiner Inszenierung nachspürt.“ So führt die Berliner...Weiterlesen

"Das Walzerparadies" in Annaberg

23.01.2025 | Eine deutsche Erstaufführung konnte das Publikum des Eduard-von-Winterstein-Theaters mit Oscar Straus‘ „Walzerparadies“ erleben. Uraufgeführt wurde das Werk 1935 in Wien. Der Komponist überlebte das Regime der Nationalsozialisten in den USA. Straus erweist sich mit seinen Operetten als „Walzerspezialist“: Gleich fünf seiner Operetten tragen den Walzer im Namen. Im jetzt wiederentdeckten Walzerparadies geht es um eine arrangierte Ehe, die – trotz des Widerwillens der beiden Protagonisten – im Liebes-Happy-End endet. Lediglich ein Klavierauszug des Werkes lag vor, so dass für die Annaberger...Weiterlesen

"Die Liebe zu den drei Orangen" in Dresden

21.01.2025 | Die Handlung von Prokofjews Oper darf man durchaus als grotesk bezeichnen: Der kranke Königssohn leidet daran, nicht lachen zu können, und wird, nachdem er über die eine Treppe hinabstürzende Fata Morgana endlich in Lachen ausbricht, von dieser dazu verflucht, drei Orangen zu lieben. Mit einer der drei Prinzessinnen, die den Orangen entsteigen, gelingt schließlich das Happy End. Die Oper sei ein „Ritt, der als Spagat zwischen Fantasie und Realität verstanden werden kann, parodistisch-grotesk und tragisch zugleich“, so lesen wir auf der Webseite der Semperoper. Die Groteske des Librettos wird...Weiterlesen

Seiten

Premierenberichte abonnieren