"Tristan und Isolde" in Meiningen
13.03.2013 | "Kind! Dieser Tristan wird was furchtbares", schrieb Richard Wagner an Mathilde Wesendonck, während er an seiner Oper arbeitete. Das Werk, das sich ganz um die große, aber unglückliche Liebe der beiden Protagonisten dreht, erregte bereits bei seiner Münchner Uraufführung im Jahr 1865 großes Aufsehen. Wagner selbst erlebte während des Schaffensprozesses eine unerfüllte (weil verbotene) Liebe zur Adressatin seines Briefes, der Ehefrau seines Mäzens Otto Wesendonck. Nun kam der "Tristan" am Südthüringischen Staatstheater Meiningen auf die Bühne. Die Stadt zollt damit dem Jubilar und der gemeinsamen Geschichte Tribut: Die enge Zusammenarbeit des Komponisten mit der Meininger Hofkapelle initiierte deren Kapellmeister Hans von Bülow - und das erste Bayreuther Festspielorchester rekrutierte sich zu einem großen Teil aus Mitgliedern der Kapelle. "Regisseur Gerd Heinz, Bühnenbildner Rudolf Rischer und Kostümbildnerin Gera Graf lassen in realistischen, romantischen Bildern wilde Leidenschaften toben", schreibt das Online Musik Magazin. Auch das Dirigat von GMD Philippe Bach findet hier Anerkennung: "Meiningens GMD Philippe Bach verblüfft gleich zu Anfang mit einem eher verhaltenen, sehr langsamen, die Partitur geradezu buchstabierenden Beginn des Vorspiels, steigert sich dann fast unmerklich zu großer Intensität und zieht so den Hörer in den Bann dieser hochemotionalen Musik… Der Matrosen-Herrenchor wurde nicht nur seemännisch exakt navigiert." Vom "ansprechenden Chor der Seeleute" ist in der Thüringer Allgemeinen zu lesen. Herausragend in der (unter Sängern als "mörderisch" geltenden) Rolle des Tristan war Andreas Schager. "Einen Tristan wie Andreas Schager sieht man heute auf den europäischen Opernbühnen nicht jeden Tag", urteilt der Neue Merker. Und der MDR berichtet von einem "geradezu sensationellen Tristan-Sänger". Foto: edWeiterlesen