"Boris Godunow" in München

"Boris Godunow" in München

22.02.2013 | Finalvorstellung für Kent Nagano an der Bayerischen Staatsoper: Mit Modest Mussorgskis "Boris Godunow" stand eine große Choroper auf dem Programm. Calixto Bieito hat das Werk in eine Gegenwarts-Szene gesetzt, anfangs hält das Volk Schilder mit aktuellen Machtmenschen der Politik hoch: Putin, Berlusconi und andere Konterfeis blicken dem Publikum entgegen. "Brav inszeniert" habe Skandalregisseur Calixto Bieito, schreibt die SZ. "Mit Schockszenen nicht gespart", habe der Regisseur, ist wiederum in der Münchner Abendzeitung zu lesen. Und: "Nicht nur szenisch, auch musikalisch konnte Münchens neuer ‚Boris‘ fast rundweg überzeugen.". Das Kulturmagazin "cappriccio" berichtet von "Bieitos erstaunlich disziplinierter Inszenierung", die es schaffe, "dass man seiner Erzählung der Geschichte gespannt folgt". Von "kraftlosen Bildern" weiß nmz online zu berichten. Und im SWR hört man: "Insgesamt gelingt Bieito und seinem Bühnenteam eine bedrückende Vergegenwärtigung, wie ‚das Volk‘ bis heute durch Drogen, kleine Wohltaten, Gewalt, Terror und Angst dumpf gehalten wird." Unterschiedliche Wertungen der Inszenierung also; das Publikums allerdings sparte sich diesmal die Buh-Rufe und jubelte - nicht über die Regie-Arbeit, sondern auch über die musikalische Leistung. Und "cappriccio" würdigt auch den Chor: "Chorleiter Sören Eckhoff kann mit der Leistung seines vielfältig geforderten Chores sehr zufrieden sein und die Qualität des Orchesters verdient ein dickes Lob." Das Foto (Wilfried Hösl) zeigt Goran Jurić als Nikititsch sowie Mitglieder des Chors der Bayerischen Staatsoper und der Statisterie.

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