27.02.2013 | Nicht das "Aschenputtel" der Gebrüder Grimm, sondern die etwa hundert Jahre ältere Version von Charles Perrault liegt Rossinis Märchenoper zugrunde: Ein Stiefvater statt böser Stiefmutter gedenkt eine seiner Töchter mit dem Prinzen zu verheiraten. Ein anderer wesentlicher Unterschied: Nachdem sie mit dem geliebten Prinzen vereint ist, verzeiht die "Cenerentola" ihrer Familie alles, was sie ihr angetan hat. Spaß, Herz, Ernst, auch Sozialkritisches sei in der Oper enthalten, so die Regisseurin Bettina Lell im Interview auf der Webseite des Theaters; ein Werk, das im Widerstreit von Absolutismus und Aufklärung entstand. Vor allem aber sei die "Cenerentola" ein "Stück, das Spaß macht", so Lell. Ihrer Inszenierung ist das durchaus anzumerken. "Getrost darf man sich in Pforzheim den Wonnen sinnlicher Musik und der einfallsreichen Inszenierung von Bettina Lell überlassen", schreibt die Pforzheimer Zeitung. Eine "Spieloper und Charakterkomödie der alten Schule", hat der Rezensent auf der Bühne erlebt. Und gute Ensembles: Dirigent Martin Hannus lasse in der Ouvertüre "das Rossini-Crescendo wie einen Sektkorken knallen" und weise mit der "bestens aufgelegten Badischen Philharmonie und Herrenchor und Extrachor des Pforzheimer Theaters auf Rossinis Herzenston hin, der in der ‚Cenerentola‘ die schnurrende Buffokomödie hinter sich lässt." Auch die Badischen Neuesten Nachrichten berichten positiv über Chor und Orchester: "Erneut gefallen die von Salome Tendies einstudierten, schwungvollen Männerchöre. Und die auftrumpfenden Orchester-Crescendi (…) sind bei Kapellmeister Martin Hannus und seiner Badischen Philharmonie mit flotter Gangart bestens aufgehoben." Das Foto (Sabine Haymann) zeigt Maria Perlt (Clorinda),Alexandra Paulmichl (Tisbe), Axkan Axdin ( Dandini) sowie Mitglieder des Herrenchors und des Herren-Extrachors des Theaters Pforzheim.