"Orfeo ed Euridice" in Cottbus

"Orfeo ed Euridice" in Cottbus

25.02.2013 | Die Cottbuser Aufführung von Christoph Willibald Glucks Oper ist ein Koproduktion der Kammerakademie und des Potsdamer Hans Otto Theaters mit dem Staatstheater Cottbus. "Ach, ich habe sie verloren", singt Orfeo herzzerreißend im dritten Akt. Als er von Amor die Gelegenheit erhält, seine geliebte Euridice aus dem Totenreich zurückzuholen, will diese nicht mit ihm gehen. Dass der Gatte sie, dem Verbot gehorchend, nicht anschaut, deutet sie als Lieblosigkeit. Schließlich also tut er es doch - und glaubt sie dann für immer verloren. Regisseur Martin Schüler entschied sich in Cottbus für die erste, die "Wiener" Fassung. Gluck und sein Librettist Ranieri de Calzabigi wollten die italienische Oper reformieren und taten dies gerade mit dieser ersten "Orfeo"-Fassung so radikal, dass nicht mehr viel "Spektakel" für eine szenische Umsetzung übrig blieb. Was der Inszenierung allerdings keinen Abbruch tat: "Die Inszenierung von Christoph Willibald Glucks Oper ist ein Höhepunkt in Martin Schülers Schaffen", war im rbb zu hören. Der Rezensent schwärmt geradezu von der "Zartheit und optischen Schönheit der Inszenierung" - und von den Kollektiven: "Wieder einmal auf bestem Niveau der Chor und das Orchester des Cottbusser Theaters (Leitung: Marc Niemann)". Auch die Lausitzer Rundschau hat an der Regie-Arbeit nichts auszusetzen: "Mit stimmigen und starken Bildern ist es Martin Schüler gelungen, einen Blick unter die Oberfläche des Orpheus-Mythos zu eröffnen, wie ihn Glucks schnörkelfreie, fast klinisch reine Musik gebietet", ist hier zu lesen. Und der Chor? "Dem Chor in der Oper eine große und handlungsbezogen dramatische Rolle zu geben, gehört auch zu den Grundsätzen der Calzabigi-Gluckschen Opernreform. Christian Möbius hat seine vorzüglich einstudierte Chor-Kammerbesetzung darauf eingestellt. Von der Regie sehr individuell geführt grundierte der Chor das Unheimliche, Ambivalente der Inszenierung." (Lausitzer Rundschau). Das Foto (Marlies Kross) zeigt Evmorfia Metaxaki als Amore und Marlene Lichtenberg als Orfeo.

Zur Premierenübersicht