Premierenberichte

"Der Barbier von Sevilla" in Krefeld

23.11.2015 | Grandiose Pressestimmen über Rossinis „Barbier“ in Krefeld; schon am Premierenabend zeigte sich das Publikum begeistert. Regisseur Kobie van Rensburg hat hier Technik gekonnt, gewitzt und durchdacht eingesetzt. Er arbeitet mit Videos der Sänger-Schauspieler und stellt so eine Gleichzeitigkeit oder rasante Wechsel der Handlungsstränge her. Die Übersetzung des Librettos erfolgt in Gegenwartssprache – und passt einfach. Ende der 1960er-Jahre spielt sich das Geschehen auf der Bühne ab. „Wohl noch nie ist am Theater Krefeld/Mönchengladbach über eine Aufführung ein solcher Jubelsturm herein...Weiterlesen

"La Cenerentola" am Münchner Gärtnerplatztheater

20.11.2015 | 150 Jahre Münchner Gärtnerplatztheater: Das wurde mit der Premiere von Rossinis „La Cenerentola“ gefeiert, allerdings nicht am „Originalschauplatz“, weil dieser seit geraumer Zeit renoviert wird und das Theater kreativ auf diverse Ausweichspielstätten ausweichen muss - diesmal ins Cuvilliés-Theater. Intendant Josef Köpplinger sprach den Geburtstagsgruß und verglich sein Haus mit den vielen Flüchtlingen. Gemeinsam sei ihnen die „Wanderschaft“. Inszeniert wurde die „Cenerentola“ von Brigitte Fassbaender, die aus dem Prinzen gleich mal Ludwig II. machte, den „Kini“, der auch auf sein...Weiterlesen

"Cosí fan tutte" in Wiesbaden

18.11.2015 | Das Theater Wiesbaden hat sich enorm viel vorgenommen in dieser Spielzeit. Am 1. November hatten gleich zwei Opern Premiere: Im kleinen Haus wurde Scarlattis „Die Irrungen der Liebe“ gespielt. Im großen Haus durfte sich das Publikum über eine gelungene Inszenierung des Hausherrn freuen: Uwe Eric Laufenberg entschied sich für eine karge Ausstattung, was dem szenischen wie musikalischen Erlebnis offenbar keinen Abbruch tat. „Er legt die burlesk-karnevalesken Züge dieser angeblichen Seria-Oper frei, seziert aber auch die Bosheit heraus und den bitteren Ernst, der in den schnellen Da-Ponte-...Weiterlesen

"Der Zwerg" in Chemnitz

16.11.2015 | „Der Zwerg“ von Alexander Zemlinsky erzählt eine tragische Geschichte, in die wohl auch persönliche Erlebnisse des Komponisten Eingang gefunden haben. Die spanische Infantin erhält zu ihrem 18. Geburtstag neben vielem anderen einen Zwerg als Geschenk. Dieser, nicht wissend, wie er aussieht, verliebt sich in sie und glaubt sich im siebten Himmel, weil sie ihm Hoffnung macht. Dann sieht er sich zum ersten Mal im Spiegel… 1922 in Köln uraufgeführt wurde „Der Zwerg“ zur meistgespielten Oper des Komponisten in den 1920er-Jahren. In seiner Oper stelle Zemlinsky einer neoklassizistisch-formelhaften...Weiterlesen

"Die Krönung der Poppea" in Pforzheim

13.11.2015 | „Ein Politthriller, der nach wie vor Brisanz hat“. So heißt es im Video-Clip des Theaters Pforzheim, das jetzt Claudio Monteverdis Oper auf die Bühne brachte. Zukünftig will das Haus regelmäßig Werke des Früh-Barock ins Programm nehmen. In der „Krönung“ geht es um Liebe, Eifersucht, Machtspiele und Intrigen. Der römische Kaiser Nero verliebt sich in Poppea; die wiederum will an seiner Seite auf dem Thron sitzen, was ihr am Ende auch gelingt. „Spektakuläre erotische Szenen“ kündigt Regisseur Alexander May im Interview an. Die gibt es wirklich. „Generell ist Mays Inszenierung voller Humor“,...Weiterlesen

"Fidelio" in Stuttgart

11.11.2015 | Der Stoff der Oper „Fidelio“ durfte sein revolutionäres Potenzial nicht entfalten, da war die Zensur der k.u.k.-Monarchie davor. „Beethovens packende Musik freilich ist voll revolutionärer Dringlichkeit“, schreibt die Oper Stuttgart anlässlich der Premiere von Beethovens einziger Oper in der Landeshauptstadt. Wichtig findet das Regieteam auch die gesprochenen Partien, die in den meisten heutigen Inszenierungen gerne gekürzt oder sogar ganz gestrichen werden. Hier hat man sie bewusst beibehalten. Jossi Wieler und Sergio Morabito setzen die Handlung in einen Überwachungsstaat, in dem alles...Weiterlesen

"Die Bassariden" in Mannheim

09.11.2015 | Der Gott Dionysos und König Pentheus prallen aufeinander: Eros, Lust, rauschhafte Feste versus Vernunft und Askese. Das Volk strebt natürlich zu ersterem, Pentheus wird am Ende gar von der eigenen Mutter (versehentlich) getötet. „ Die Bassariden , für mich bedeuten sie heute mein wichtigstes Theaterwerk: interessant und modern und uns angehend“, so hat Komponist Hans Werner Henze erklärt. In der Mannheimer Inszenierung von Frank Hilbrich erscheint die ausgiebig feiernde Masse als Schemen in Unterwäsche. Vorher wurden sie von Dyonisos aus der Stadtbibliothek gelockt, in der sie sich „...Weiterlesen

"Mefistofele" an der Bayerischen Staatsoper

06.11.2015 | Arrigo Boito, dem Opernpublikum von heute vor allem bekannt als Librettist Giuseppe Verdis, hat seine einzige vollendete Oper über den Faust-Stoff komponiert. „Mefistofele“ präsentiert – mit einigen Abweichungen und anderen Schwerpunktsetzungen die bekannte Geschichte. Allerdings, so Regisseur Roland Schwab im Gespräch mit der Abendzeitung, bgrüße er „die Version eines Komponisten und Textdichters, der die Dreistigkeit besaß, Goethe für seine eigenen Ideen zu benutzen und ihm nicht hörig hinterher zu komponieren“. Dass diese Produktion so unentschlossen zwischen Kirmes und Tragödie changiere...Weiterlesen

"Faust (Margarete)" in Mainz

04.11.2015 | In Goethes „Faust“ geht es der Hauptfigur vor allem um das Streben nach dem Wissen, auch nach Sinn und ewiger Jugend. Charles Gounod hat den Stoff für seine Oper aufgegriffen, legte den Schwerpunkt von Fausts Streben aber auf die Erotik und auf die Liebe. Die Geschichte verläuft in beiden Fällen sehr ähnlich. Nach gegenseitigen Liebesschwüren wendet sich Faust von Marguerite ab, sie wird zur Kindsmörderin – und Mephisto triumphiert. Oder auch nicht, denn seinem Ausruf „Gerichtet“ nach dem Tod Marguerites antwortet ein himmlischer Chor: „Gerettet.“ Am Mainzer Staatstheater hat man sich für...Weiterlesen

"Carmen" in Halle

02.11.2015 | Eine Frau auf der Suche nach ihrer Freiheit, die auf dieser Suche auch den Tod in Kauf nimmt. „Carmen“ ist der Opernklassiker schlechthin. An der Oper Halle hatte er jetzt Premiere. Und der Tod ist hier immer präsent, er ist eine Frau, die an entscheidenden Stellen ihren Auftritt hat. „Das Inszenierungsteam um Julia Huebner mit Bühnenbildnerin Iris Holstein und Esther Dandani (…) hat den französischen Opernklassiker ganz aus weiblicher Sicht inszeniert“, berichtet das opernnetz. Von spanischer Folklore ist hier nichts mehr zu finden. „Man könnte nun all die Klischees auffahren, um die...Weiterlesen

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