"Mefistofele" an der Bayerischen Staatsoper

Arrigo Boito, dem Opernpublikum von heute vor allem bekannt als Librettist Giuseppe Verdis, hat seine einzige vollendete Oper über den Faust-Stoff komponiert. „Mefistofele“ präsentiert – mit einigen Abweichungen und anderen Schwerpunktsetzungen die bekannte Geschichte. Allerdings, so Regisseur Roland Schwab im Gespräch mit der Abendzeitung, bgrüße er „die Version eines Komponisten und Textdichters, der die Dreistigkeit besaß, Goethe für seine eigenen Ideen zu benutzen und ihm nicht hörig hinterher zu komponieren“. Dass diese Produktion so unentschlossen zwischen Kirmes und Tragödie changiere, sei schade, hören wir im BR. „Letztlich bleibt das Ganze etwas zu plakativ und dekorativ, aber der Unterhaltungsfaktor ist gewaltig“, berichtet Deutschlandradio Kultur. Bis aufs Oktoberfest schafft es immerhin diese „Faust“-Adaption in München. Musikalisch gibt es viel Lob. „Am Pult hält Omer Meir Wellber die Klangmassen auf bewundernswerte Weise zusammen - und wird mit seinem grandios und farbig aufspielenden Orchester gefeiert“, so der BR. Auch die Solisten werden gefeiert – von Publikum wie Presse. Und der Merkur berichtet: „Omer Meir Wellber treibt mit dem Bayerischen Staatsorchester und dem aufmerksam mitgehenden Chor Boitos Bizarrerien ein gutes Stück weiter.“ Das Foto (Wilfried Hösl) zeigt René Pape als Mefistofele, Joseph Calleja als Faust sowie Chor und Opernballett der Bayerischen Staatsoper.

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