"Tristan und Isolde" in Regensburg
17.10.2014 | Nach 62 Jahren gab es - im Nach-Wagnerjahr - in Regensburg erstmals wieder eine Aufführung von "Tristan und Isolde". Regisseurin Lotte de Beer lässt die beiden Protagonisten nach ihrem Tod aus der Distanz auf ihr Leben zurückblicken: Sie müssen ihre Geschichte noch einmal verarbeiten, sich erinnern bevor sie sich ganz vom Leben lösen beziehungsweise zu neuem Leben erwachen können. "Tristan und Isolde" als mittelalterlicher Totentanz mit buddhistischer Heilsbotschaft, das ist optisch wie inhaltlich höchst anspruchsvoll und trifft den Kern von Wagners Werk", heißt es im Bayerischen Rundfunk. Gleichzeitig bringt de Beer Tristan und Isolde als Double auf die Bühne und kann so auch die Vorgeschichte der beiden in ihrer Jugend erzählen. "Das Theater Regensburg zeigt Wagners Werk als Oper für Einsteiger: in gut erzählten Bildern und mit einer beachtlichen musikalischen Leistung", schreibt die Mittelbayerische Zeitung. Ziel sei es, auch jüngeres Publikum mit Wagners Oper vertraut zu machen. Das Geschehen spielt im Mittelalter, was an den Kostümen unschwer zu erkennen ist. Das Philharmonische Orchester Regensburg spielte laut einer Kritik der neuen musikzeitung "unter Tetsuro Ban ziemlich gut, ziemlich laut und ziemlich geheimnislos". Im BR ist zu hören: "Musikalisch überzeugte vor allem Dirigent Tetsuro Ban. Seine Energie war ungeheuer, sein Elan fast furchteinflößend, gegen Ende stachelte er das Philharmonische Orchester Regensburg derart auf, dass Instrumentalisten wie Sänger buchstäblich aus der Kurve flogen." Insgesamt ein gelungenes Wagner-Projekt in Regensburg, das vom Publikum ordentlich beklatscht wurde. Das Foto (Jochen Quast) zeigt Michelle Völkl als Isoldes Double und Mikhail Gubsky als Tristan.Weiterlesen