"Macbeth" in Kiel

Eine Oper ganz ohne Liebesgeschichte: Das ist ungewöhnlich. Mit "Macbeth" hat Giuseppe Verdi aber eine solche geschrieben. Denn auch die Ehe von Macbeth und seiner "Lady" ist nicht von Liebe, sondern vom gemeinsamen Ehrgeiz und dem Streben nach Macht getrieben, und dabei gehen sie über Leichen. Am Ende muss Macbeth, sterbend, die Sinnlosigkeit seines Tuns erkennen. "Er weiß gar nicht mehr, wofür er das alles gemacht hat", erklärt der Regisseur der Kieler Premiere, Carlos Wagner, im NDR-Interview. In seiner Interpretation treten Kinder als Hexen auf (s. unser Foto): vielleicht auch eine Anspielung auf die Kinderlosigkeit des Titelhelden, unter der er so leidet? Von "einer sängerisch überaus imposant besetzten und in der Regie von Carlos Wagner spannungsvoll düster auf den Punkt gebrachten Neuproduktion" schreiben die Kieler Nachrichten. Und das Fazit im NDR lautet: "Düstere Story und abgründige Charaktere ergeben mit Verdis ergreifender Musik und starken Stimmen einen fabelhaften Cocktail." "Außerdem umschmeicheln und piesacken die von Lam Tran Dinh musikalisch hervorragend einstudierten Opern- und Extra-Choristen den Titelhelden mit schöner Penetranz", wissen darüber hinaus die Kieler Nachrichten zu berichten. Das Foto (Olaf Struck) zeigt Dario Solari als Macbeth und Ensemblemitglieder.

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