Premierenberichte

"Doktor Schiwago" in Regensburg

29.01.2015 | Viel Beachtung fand die jüngste Uraufführung am Regensburger Theater: Der russische Komponist Anton Lubchenko hatte sich an Boris Pasternaks Monumentalwerk „Doktor Schiwago“ gewagt und es als große Oper vertont. Die Geschichte um den russischen Titelhelden, der die Wirren des ersten Weltkriegs und der kommunistischen Revolution erlebt und sich zwischen zwei Frauen nicht entscheiden kann, ist spätestens seit der Hollywood-Verfilmung bestens bekannt. In Regensburg gab es kurz vor der Premiere Knatsch zwischen Komponist, der gleichzeitig auch dirigierte, und Regisseur Silviu Purcarete, dessen...Weiterlesen

"Norma" in Wiesbaden

28.01.2015 | Offenbar bewerten die Rezensenten die Inszenierung dieser Wiesbadener „Norma“ durch Gabriele Rech positiver als das Premierenpublikum. Gab es von diesem viele Buhs für den szenischen Part des Abends, so berichtet zum Beispiel die FAZ von einem „eigenwilligen, einem mutigen Konzept“. Der Wiesbadener Kurier formuliert das so: Rech sei um „eine ernsthafte Aktualisierung des Stoffes bemüht und hat dafür eigentlich etwas mehr verdient als das Buhgewitter, das am Ende über das Regieteam hereinbricht“. „Bellinis politische Geschichte eines Aufstands deutet Regisseurin Rech psychologisch klug als...Weiterlesen

"Soldaten" in Osnabrück

26.01.2015 | Klar: Sowohl Karl-Theodor zu Guttenberg als auch Ursula von der Leyen müssen ihren Auftritt haben, wenn es um „Soldaten“ geht. In diesem Fall um diejenigen des Komponisten Manfred Gurlitt, die auf unseren Bühnen Seltenheitswert haben – obwohl die Musik eindringlich, die story aktuell ist. Das Theater Osnabrück hat diese „Soldaten“ nach dem Trauerspiel von Jakob Michael Reinhold Lenz jetzt auf die Bühne gebracht. 1930 wurde die Oper in Düsseldorf uraufgeführt, seither ist sie mehr oder weniger in der Versenkung verschwunden. Nicht nur verdienstvoll, sondern auch gelungen war der Vorstoß in...Weiterlesen

"Eugen Onegin" in Trier

23.01.2015 | „Je suis Charlie“: Das Theater Trier stellt den um die Welt gehenden Ausdruck der Solidarität derzeit seiner Homepage voran. „Je suis Charlie“ erklären auch Regisseur Sven Grützmacher und Dirigent Victor Puhl vor der Premiere von Tschaikowskis „Eugen Onegin“ am Theater Tier – und plädieren damit für die Freiheit der Kunst. Dann geht es zurück zum Anfang des 20. Jahrhunderts, die Zeit, in die Grützmacher das Geschehen um den Lebemann Eugen Onegin verlegt, einen Charmeur, der zunächst die wahre Liebe zurückweist und zu spät erkennt, was er versäumt hat. „Sven Grützmachers ‚Eugen Onegin‘ geht...Weiterlesen

"Perelà" in Mainz

21.01.2015 | „Perelà“ ist die vierte Oper des 1955 geborenen französischen Komponisten Pascal Dusapin und erlebte nun – nach der Uraufführung in Paris – seine deutsche Erstaufführung am Staatstheater Mainz. Perelà ist ein „uomo de fumo“, ein „Mann aus Rauch“, der durch den Schornstein an einen Königshof kommt, dort zunächst auf viel Interesse und Sympathie stößt, dann aber schuld sein soll an einer Selbstverbrennung und sich dann wieder „in Rauch auflöst“. „Die Deutsche Erstaufführung von Pascal Dusapins Oper ‚Perelà‘ ist am Staatstheater Mainz ein echter Coup“, bilanziert die Frankfurter Rundschau. Dies...Weiterlesen

"La damnation de Faust" in Lübeck

19.01.2015 | Na sowas: Ein begeistert vom Lübecker Publikum gefeierter Regisseur erklärt in den Schlussapplaus hinein, er werde in Lübeck zukünftig nicht mehr inszenieren. Damit hat Anthony Pilavachi seinen kleinen Skandal. Und das, nachdem er eine Inszenierung von Berlioz‘ „La damnation de Faust“ abgeliefert hat, die nicht nur vom Publikum, sondern auch von den Kritikern einhellig gefeiert wurde. Seine hellhörige Inszenierung verwandele Berlioz´ unberechenbare romantische Klangfantastik (…) frappierend unmittelbar in szenische Impulse“, schreiben die Kieler Nachrichten. „‘La Damnation de Faust‘ war in...Weiterlesen

"Die Großherzogin von Gerolstein" in Eggenfelden

15.01.2015 | Satire pur ist diese Operette von Jacques Offenbach, die mit Militarismus, Kleinstaaterei und Provinzialismus und der Willkür der Mächtigen in einem Aufwasch abrechnet. Die Großherzogin findet Spaß am Kriegspielen. „Ah! Que j’aime les militaires!“ lässt sie die Soldaten wissen und schickt sie ins Feld. Amouröse Kapriolen tragen ihren Teil zur Spritzigkeit dieses Werkes bei, das nun in Eggenfelden am Theater an der Rott Premiere hatte. Eine Besonderheit: Rose Divine, alias Karl M. Sibelius, noch Intendant des Hauses (er wechselt in gleicher Funktion nach Trier), spielt die Hauptrolle der...Weiterlesen

"Maometto" in Rostock

14.01.2015 | „Inhaltlich widmet sich die Oper dem Konflikt zwischen Orient und Okzident, zwischen muslimischer und christlich geprägter Kultur und könnte kaum von größerer Aktualität sein.“ Das ist auf der Webseite des Volkstheaters Rostock in der Ankündigung zur konzertanten Version von Rossinis Oper „Maometto“ zu lesen, einem zu Unrecht so gut wie vergessenen Werk des großen Opernkomponisten. Es geht um den Krieg zwischen Venezianern und Muslimen, um Grausamkeit, Angst, Kampf – und um eine unerfüllbare Liebe zwischen dem muslimischen Kriegsherren Maometto und der Tochter des venezianischen Stadthalters...Weiterlesen

"Chess" in Pforzheim

07.01.2015 | Benny Andersson und Björn Ulvaeus, international erfolgreich mit ihrer Popgruppe ABBA, brachten 1986 das Musical „Chess“ auf die Bühne. Der Popsound der 1980er-Jahre ist auch in diesem Bühnenwerk unverkennbar; einige Musical-Songs schafften es unabhängig vom Werk in die Playlists, darunter vor allem „One Night in Bangkok“. In Pforzheim erlebte das Musical am Silvesterabend seine Premiere. Die nicht eben bühnen-prickelnde Geschichte von der Rivalität zwischen zwei Schachspielern wird angereichert durch eine veritable lovestory sowie durch die Thematisierung des in den 1980er-Jahren so...Weiterlesen

"Iphigenie en Tauride" in Kassel

05.01.2015 | Bevor Christoph Willibald Gluck sich 1779 der Iphigenie widmete, hatten bereits diverse Dichter und Komponisten Theater- und Opernwerke über den Stoff geschrieben: über die Geschichte der Geschwister Iphigenie, Orest und Elektra, die sich auch in ihrer Generation dem grausamen Atridenfluch nicht entziehen können. Iphigenie als Priesterin soll ihren Bruder töten… Die Vorgeschichte wird am Staatstheater Kassel durch eine Schauspielerin aus dem Off vorgetragen. Regisseurin Reinhild Hoffmann ist auch Choreografin. Als solche habe sie „präzise mit dem Chor und den Tänzern gearbeitet“, schreibt die...Weiterlesen

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