Nicht sehr sympathisch erscheint Hans Sachs in dieser Bremer Inszenierung der "Meisteringer" von Benedikt von Peter. Als Ziehvater Evas versucht er, sie in seinem Machtbereich zu halten und wehrt sich gegen ihre "Emanzipation". Darum herum spielt die Geschichte des Sängerwettstreits. "Das Theater Bremen hat seine Opernsaison mit einer klugen, inspirierenden und dabei auch noch im besten Sinne unterhaltsamen Meistersinger-Inszenierung eröffnet", lobt die Deutsche Bühne. Der Weserkurier bezeichnet den Regisseur als "brillanten, emotional oft packenden Stücke-Sezierer", und die neue musikzeitung (nmz) schwärmt geradezu: "Nichts weniger als ein großer Abend, der ein völlig neues Fenster für die komplexe Rezeptionsgeschichte des Werkes (…) aufmacht." Am Pult steht Markus Poschner, das Orchester sitzt - eine Herausforderung für Dirigenten wie Musiker - auf und in einem Gerüst, das auf der Bühne steht. "Markus Poschners Dirigat ist schlicht Meisterklasse", hört man im Deutschlandfunk. Und auch der Chor erhält viel Lob. Die Deutsche Bühne berichtet von einem "agilen, beachtlich präzisen, klangvollen Chor, den Daniel Mayr ausgezeichnet einstudiert hatte". Der Weserkurier beschreibt einen "vorbildlich agierenden Opernchor, der um den Extrachor (teilweise aus den Rängen) und die starken Lehrbuben ergänzt wurde". Und die nmz erwähnt den "differenziert singenden Chor": "Es scheint, als sei hier jede einzelne Person mit einem besonderen Akzent inszeniert…". Das Foto (Jörg Landsberg) zeigt Ensemble, Chor und Extrachor des Theaters Bremen.