„Inhaltlich widmet sich die Oper dem Konflikt zwischen Orient und Okzident, zwischen muslimischer und christlich geprägter Kultur und könnte kaum von größerer Aktualität sein.“ Das ist auf der Webseite des Volkstheaters Rostock in der Ankündigung zur konzertanten Version von Rossinis Oper „Maometto“ zu lesen, einem zu Unrecht so gut wie vergessenen Werk des großen Opernkomponisten. Es geht um den Krieg zwischen Venezianern und Muslimen, um Grausamkeit, Angst, Kampf – und um eine unerfüllbare Liebe zwischen dem muslimischen Kriegsherren Maometto und der Tochter des venezianischen Stadthalters. Es sei für das Stück nicht wichtig, dass es Muslime seien, erklärt Dirigent David Parry im Deutschlandfunk-Interview. Wichtig sei nur, dass die Gegner aus verschiedenen Kulturen stammen. Wie aktuell das Thema werden würde, haben sich die Verantwortlichen des Rostocker Volkstheaters nicht denken können. Um so überzeugender sei es, so der Deutschlandfunk, dass man jeder effekthascherischen schnellen Parallelisierung aus dem Weg gegangen sei. „Ein Belcanto-Fest – und Rostock kann hier Bewundernswertes leisten“, berichtet der Rezensent. Und: „Die Möglichkeiten der Opernsparte eines kleinen deutschen Stadttheaters sind hier auf äußerst kluge Weise genutzt worden.“ Foto: Dorit Gätjen