Alexander Puschkin schrieb die Erzählung, auf welcher Tschaikowskis Oper basiert. Sie handelt von Hermann, der Lisa liebt, aber seine Liebe um des Spieles, der Spielsucht willen hintanstellt und schließlich verliert. Und auch das vermeintlich vielversprechende Kartenspiel bringt ihm am Ende kein Glück. In Ulm hatte die Oper in einer Inszenierung von Igor Folwill Premiere. Hier sei „kein jugendlich-glühender Draufgänger zu erleben, sondern ein vom Leben eigentlich schon heimgesuchter, zerrütteter, in sich gefangener Mensch“, so die Südwestpresse. Folwill erzähle die Geschichte „kaum verschlüsselt in einem märchenhaft naturalistischen Russland. Klasse, wie Bühnenbildnerin Britta Lammers und Angela C. Schuett (Kostüme) trotz geringen Budgets für ein Schaustück in regelrecht historischer Kulisse sorgen.“ Die Neu-Ulmer Zeitung lobt vor allem die musikalische Seite des Abends: „Kapellmeister Joongbae Jee und das Philharmonische interpretieren Tschaikowskis Komposition mit dunklem Glühen und bisweilen feierlichem Akzent. Chor und Extrachor liefern dazu eine starke, die Solisten eine ordentliche Leistung.“ Und das Fazit der Südwestpresse: „Ein Gewinn ist ‚Pique Dame‘ allemal, gut, dass das Theater die Karte Tschaikowsky ausspielt. Das Foto (Ilja Mess) zeigt den Opern- und Extrachor.