Premierenberichte

"Lucia di Lammermoor" in Nürnberg

28.11.2023 | Regiseurin Ilaria Lanzino hat sich an der Nürnberger Staatsoper an eine Deutung von Donizettis Oper gewagt, die gut hätte schiefgehen können. Aus Lucia wird die Hosenrolle „Luca“, aus Lucia und Edgardo ein schwules Paar. Der ungeliebte Bräutigam Arturo ist in Nürnberg eine Emilia. Und auch ins Geschehen greift die Regisseurin ein, indem sie Emilia am Leben lässt; Edgardo wiederum wird erstochen, anstatt, wie Librettist Salvadore Cammarano es vorgesehen hat, sich selbst zu töten. Und abgefangene Briefe werden durch ein geklautes Smartphone und fake messages an Luca ersetzte. Die Kritiker sind...Weiterlesen

"La bellezza infinita" in Trier

23.11.2023 | Ein spartenübergreifendes Werk hat der Ballettchef des Theaters Trier, Roberto Scafati, auf die Bühne gebracht. Beteiligt sind die Tanzcompagnie ebenso wie Chor und Extrachor des Theaters, außerdem Percussionist Jürgen Grözinger, der auch einen Teil der Musik dieses Abends komponiert hat. Die „unendliche Schönheit“ ist das Thema. „Beginnend mit der Entstehung des Lebens auf der Erde erzählt Roberto Scafati mit seinem Ballettensemble von der unendlichen Schönheit der Natur, den Menschen und der Kunst“, so wird es auf der Webseite des Theaters erklärt. Eine Reise „durch die Zeiten,...Weiterlesen

"Die Rückkehr von Peter Pan" in Regensburg

20.11.2023 | Eine Musical-Uraufführung konnte das Publikum des Regensburger Theaters erleben: „Die Rückkehr von Peter Pan“, basierend auf den Figuren des Klassikers von J.M. Barrie mit Musik von Stephen Keeling. Peter Pan ist noch immer der Junge, der nicht erwachsen werden will; seine Freundin, die Fee Tinkerbell, will nur noch „Tink“ genannt werden und macht im Lauf des Stücks eine überzeugende emanzipatorische Entwicklung. Die „verlorenen Freunde“ sind inzwischen ältere Herren, die entscheidend zum Witz der Aufführung beitragen. Und Kapitän Hook befreit sich aus dem Maul des Krokodils, in dem er...Weiterlesen

"Die Zauberflöte" in Leipzig

16.11.2023 | Die Prüfung auf politisch unkorrekte und/oder frauenfeindliche Sprache hat auch Mozarts „Zauberflöte“ erreicht. Für die Leipziger Premiere textete Dramaturgin Kara McKechnie einiges neu, um zeitgemäße Dialoge auf die Bühne zu bringen. Diese Inszenierung von Matthias Davids ist familientauglich, „eine schauspielerisch einfallsreich und flott durchgearbeitete Komödie“, wie der MDR berichtet. Davids leitet die Musicalsparte am Theater Linz, ist also Spezialist für dieses Genre, wird aber 2025 auch in Bayreuth inszenieren. Auf diese „Meistersinge“ darf man gespannt sein. Er „gab einen...Weiterlesen

"Rigoletto" in Gießen

09.11.2023 | Verdis Oper über die Liebe eines Vaters zu seiner Tochter, über seinen vergeblichen Versuch, sie zu schützen, der dann ins bekannte dramatische Ende führt, wurde am Stadttheater Gießen von Amy Stebbins inszeniert und in die Gegenwart versetzt. Gilda wird hier – mittels einer langen roten Schleppe – tatsächlich ans Haus gebunden. „Die Inszenierung von Amy Stebbins erweist sich werkdienlich und erzählt ohne Regiemätzchen flüssig und spannend einfach nur die Geschichte“, berichtet der Opernfreund. Die Premiere wurde verschoben, weil der Sänger der Titelpartie Grga Peroš erkrankt war. Darüber,...Weiterlesen

"Die Frau ohne Schatten" in Stuttgart

07.11.2023 | Stuttgarts GMD Cornelius Meister steht am Pult für die Oper von Richard Strauss und seinem kongenialen Librettisten Hugo von Hofmannsthal. Meister sieht in dem Werk Parallelen zur „Zauberflöte“, die für Hugo von Hofmannsthal auch eine wichtige Inspirationsquelle war. Immerhin geht es jeweils um zwei Paare auf verschiedenen „Ebenen“, die (wieder) zueinander finden müssen. Regisseur Daniel Hermann erklärt dann auch im Programmheft: „Das Stück beschäftigt sich vor allem mit den Problemen dieser beiden Paare. (…) Es ist ein Stück über die Ehe.“ In Stuttgart wird die „Frau ohne Schatten“ in einer...Weiterlesen

"Die Zauberflöte" am Münchner Gärtnerplatztheater

02.11.2023 | „Es ist Comedy darin. Neben dem Hehren und Menschlichen, um das es geht, gibt es auch Ironie und Entertainment.“ Das sagt Intendant und Regisseur Jofef E. Köpplinger im Programmheft-Interview – und setzt es auf der Bühne um. Durchaus Heiteres und Ironisches hat er sich für seine Inszenierung der „Zauberflöte“ am Gärtnerplatztheater ausgedacht. „Josef Köpplingers Inszenierung von Mozarts Oper ‚Die Zauberflöte‘ ist zeitgemäß, anspielungsreich und unterhaltsam“, kommentiert der Bayerische Rundfunk (BR). Aber natürlich geht es auch um Ernstes. Im Zentrum steht die Frage des Erwachsenwerdens...Weiterlesen

"Macbeth" in Coburg

31.10.2023 | Das Landestheater Coburg eröffnete zum Spielzeitstart die Ersatzspielstätte „Globe Coburg“. Das scheint aber doch mehr als ein Ersatz zu sein; die Schilderungen des dem Londoner Shakespeare-Theater nachempfundenen Baus klingen begeistert. Passenderweise erleben hier kurz nacheinander drei Shakespeare-Werke aus verschiedenen Sparten (Oper, Schauspiel, Ballett) ihre Premiere. „Macbeth“ gilt als düsterstes Werk von Verdi und kommt ganz ohne Liebesdramatik aus, erzählt stattdessen von jeder Menge Machtgier, Grausamkeit und buchstäblichem „Über-Leichen-Gehen“. Regisseur Neil Barry Moss, der neue...Weiterlesen

"Nabucco" in Karlsruhe

27.10.2023 | Eine bewegende Inszenierung von Verdis früher Oper zeigt das Badische Staatstheater in einer Inszenierung von Thaddeus Strassberger. Dass das Werk in den letzten Wochen eine neue und grausame Aktualität gewinnen würde, konnte der Regisseur in seiner Planungsphase nicht wissen. Die Inszenierung änderte er daraufhin nicht, sagt aber im Programmheft-Interview: „Seit Generationen erleben wir, wie sich der Nahe Osten mit denselben Problemen herumschlägt, und natürlich erleben wir jetzt in Echtzeit eine sehr ähnliche Situation in Russland und der Ukraine sowie ganz aktuell wieder in Israel.“...Weiterlesen

"Samson und Dalila" in Kiel

25.10.2023 | In Camille Saint- Saëns‘ Oper erlebe man das erste zumindest biblisch dokumentierte Selbstmordattentat der Geschichte, erklärt Dirigent Daniel Carlberg, der die musikalische Leitung am Theater Kiel innehat. Mit diesem Selbstmordattentat straft Samson die ihn verhöhnenden und dem Gott Jahwe untreu gewordenen Philister und findet dabei selbst den Tod. Vorher hat er seine übermenschlichen Kräfte, mit denen er die Israeliten vor der Versklavung retten wollte, verloren, weil die verführerische Dalila ihm sein Geheimnis entlockt hat. „Das Regieduo Immo Karaman (Szene und Bühne) und Fabian Posca (...Weiterlesen

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