"Die Zauberflöte" in Leipzig

Die Prüfung auf politisch unkorrekte und/oder frauenfeindliche Sprache hat auch Mozarts „Zauberflöte“ erreicht. Für die Leipziger Premiere textete Dramaturgin Kara McKechnie einiges neu, um zeitgemäße Dialoge auf die Bühne zu bringen. Diese Inszenierung von Matthias Davids ist familientauglich, „eine schauspielerisch einfallsreich und flott durchgearbeitete Komödie“, wie der MDR berichtet. Davids leitet die Musicalsparte am Theater Linz, ist also Spezialist für dieses Genre, wird aber 2025 auch in Bayreuth inszenieren. Auf diese „Meistersinge“ darf man gespannt sein. Er „gab einen Vorgeschmack davon, wie man tiefe Inhalte leichtgewichtig bebildert“, so die neue musikzeitung (nmz). „Wir werden daran erinnert, dass sich die Welt nicht immer in Gut und Böse einteilen lässt“, lesen wir auf der Webseite der Oper Leipzig zur Einführung in diese Inszenierung. Eine Erkenntnis, die aktueller nicht sein könnte! Auf der Bühne ist eine Spiegelwelt zu sehen; die Kostüme sind eine Mischung aus jugendlich-freier Gegenwartskleidung und Exotischem. Musikalisch überzeugt der Abend unter der Leitung von Jonathan Darlington (der sich an den Folge-Abenden mit vier Kollegen und einer Kollegin abwechselt. Die Priesterszenen geraten in Davids Inszenierung und Werksicht zu den stärksten Momenten, findet die nmz. Und: „Am besten gelangen Darlington mit der hier nicht zu großen Besetzung und Thomas Eitler-de Lints Vorbereitung die Chorszenen – klar artikuliert und schön.“ Viel Beifall am Schluss für alle Beteiligten. Foto: Tom Schulze

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