Premierenberichte

"Béatrice et Bénédict" in Braunschweig

27.02.2024 | Hector Berlioz hat für seine letzte Oper einen heiteren Stoff von Shakespeare gewählt und es damit genauso gemacht wie Giuseppe Verdi mit seinem „Falstaff“. „Béatrice et Bénédict“ wird selten gespielt – bisher. „Eine schöne Repertoireentdeckung“ habe das Theater Braunschweig da gemacht, schreibt die Braunschweiger Zeitung. Es geht hier um Mann und Frau, die erstens überhaupt nicht und zweitens schon gar nicht einander heiraten wollen. Am Ende bekommen sie sich natürlich doch. Gesungen wird in der Originalsprache Französisch, gesprochen aber auf Deutsch. „Es ist ein Fest der schönen Stimmen...Weiterlesen

"Die Soldaten" in Köln

22.02.2024 | Bernd Alois Zimmermanns Oper „Die Soldaten“ gilt als eine der bedeutendsten Opern des 20. Jahrhunderts – und galt lange Zeit als unaufführbar. An der Oper Köln wurde sie 1965 dennoch uraufgeführt mit einem sensationellen Erfolg, machte anschließend „Karriere“ an diversen Opernhäusern und kehrte jetzt halbszenisch nach Köln zurück, allerdings nicht ans Haus am Offenbachplatz, das sich nach wie vor in der Sanierungsphase befindet, sondern in der Kölner Philharmonie. Damals wie heute wurde das Gürzenich-Orchester Köln eingesetzt. Das Werk eigne sich besonders für dieses Orchester – oder das...Weiterlesen

"Lear" in Hannover

20.02.2024 | 1978 wurde Ariberts Reimann in München uraufgeführt und ist seitdem eine der wenigen zeitgenössischen Opern, die es ins Repertoire geschafft haben – trotz enormer künstlerischer Herausforderungen. An der Staatsoper in Hannover führte Joe Hill-Gibbins Regie. „An der Staatsoper Hannover werden in Aribert Reimanns ‚Lear‘ dank der bahnbrechenden Inszenierung von Joe Hill-Gibbins und der dafür nötigen Spitzenbesetzung neue Maßstäbe gesetzt im Ausdeuten von Werken der Avantgarde“, schreibt concerti. Der Regisseur selbst erklärt im Programmheft, warum er die Oper noch lieber als das Shakespearesche...Weiterlesen

"Katja Kabanowa" in Bielefeld

17.02.2024 | Mit dieser Oper vertonte Leoš Janáček das Schauspiel „Das Gewitter“ von Alexander N. Ostrowski. Er habe den Fokus „weniger auf die für Ehefrauen schier unerträglichen Lebensumstände im zaristischen Russland, sondern auf die Titelfigur selbst“ gelegt, so das Theater Bielefeld in seiner Programmankündigung. Und weiter: „Beflügelt von seiner eigenen späten Liebe zur 38 Jahre jüngeren (verheirateten) Kamila Stösslova zeichnet er ein genaues Psychogramm der Titelfigur, deren sensible Gefühlswelt an der starren und bigotten Gesellschaftsordnung der Kleinstadt zerbricht.“ In Bielefeld führte Georg...Weiterlesen

"Fausto" in Essen

13.02.2024 | Noch vor Hector Berlioz oder Charles Gounod nahm sich die junge französische Komponistin Louise Bertin des „Faust“-Stoffes an und machte daraus eine Oper. Heute unbekannt, wurde sie seinerzeit von Berlioz als „eine der intelligentesten und fähigsten Frauen unserer Zeit“ beschrieben. Regisseurin Tatjana Gürbaca hat nun am Aalto Theater Essen für die Wiederentdeckung der Oper gesorgt. Sie „nimmt sich dieses Opernschatzes an und überprüft die jahrhundertealte Faust-Legende auf ihre heutige Bedeutung“, so schreibt es das Theater in seiner Werkseinführung. Nur wenige Aufführungen erlebte das Werk...Weiterlesen

"Boris Godunow" in Mannheim

08.02.2024 | Gewisse Bezüge zur Gegenwart hat Regisseur Lorenzo Fioroni in seine Inszenierung von Modes Mussorgskys großer Choroper eingebaut. „Das Stück ist ein Stück über eine Legitimationskrise von Herrschaft“, sagt er im Interview auf der Webseite des Nationaltheaters Mannheim. Dort, genauer in der Ausweichspielstätte Ludwigshafener Pfalzbau, erlebte „Boris Godunow“ seine Premiere. „Szenisch halbgar, musikalisch entschieden“, lautet die Zusammenfassung in der Frankfurter Rundschau (FR). Das Bühnenbild ist schlicht gehalten, der Chor tritt unter anderem als Fledermäuse (Frauenchor) und als Pudel (...Weiterlesen

"Die Liebe zu den drei Orangen" in Magdeburg

06.02.2024 | Diese Geschichte um den Prinzen, der König werden soll, dafür aber zuvor zum Lachen gebracht werden muss, was schließlich die Aufgabe von drei Orangen wird, ist schon einigermaßen absurd. Prokofjew hat hier ein Theaterstück gleichen Titels des Italieners Carlo Gozzi zu einer Oper gemacht. Und Regisseurin Anna Bernreitner hat diese, zusammen mit Hannah Rosa Oellinger und Manfred Rainer (Bühne und Kostüm) der Handlung entsprechend bunt und witzig auf die Bühne des Theaters Magdeburg gebracht. „Anna Bernreitner setzt sich mit diesem fantastischen Stoff auseinander: in Kooperation mit der Opéra...Weiterlesen

"Peter Grimes" in Osnabrück

01.02.2024 | Das Theater Osnabrück begibt sich auf Spurensuche im Namen des Titelhelden. „Grime“ sei das Wort für Schmutz und Ruß und damit dämonisch besetzt, ein Zeichen aus der Hölle“, so lesen wir es im Programmheft zu Benjamin Brittens Oper. Der Vorname Peter wiederum deute auf die biblische Herkunft. „Peter Grimes – ein Name mit Symbolcharakter“. Britten hatte lebenslang einen engen Bezug zum Meer; in „Peter Grimes“ spielt es eine wichtige Rolle, was sich auch musikalisch bemerkbar macht. In Osnabrück ist das düstere Werk über den Fischer Peter Grimes, der sich immer weiter in die Isolation begibt...Weiterlesen

"Die Passagierin" in Mainz

30.01.2024 | „Wenn das Echo ihrer Stimmen verhallt, gehen wir zugrunde.“ Das Zitat des Résistance-Kämpfers Paul Éluard haben Komponist Mieczysław Weinberg und Librettist Alexander Medwedjew ihrer Oper „Die Passagierin“ vorangestellt. Und es sind in der Oper auch die letzten Worte der ehemaligen KZ-Insassin Marta, die sich damit der Verantwortung bewusst wird, alle die nicht zu vergessen, die in Konzentrationslagern ums Leben kamen. Weinbergs Oper wurde erst im Jahr 2010 uraufgeführt, 14 Jahre nach dem Tod des Komponisten. Seither tritt sie eine Art Siegeszug über die Bühnen an und bewegt mit ihrem Inhalt...Weiterlesen

"The Rake's Progress" in Augsburg

25.01.2024 | Strawinskys einziges abendfüllendes Musiktheaterwerk hatte – nach langer Pause – am Staatstheater Augsburg Premiere, nach wie vor in der Ausweichspielstätte martini Park. Zum ersten Mal in Augsburg inszeniert Jan Eßinger, der durchaus aktuelle Assoziationen einbaut, etwa, indem er den „Wüstling“ Tom Rakewell, der der Konsumlust verfallen ist, immer wieder bestellte Paket entgegennehmen lässt. „Die Musik ist spritzig, die Sänger sind trefflich besetzt, und die Inszenierung tut manches, um zeitgemäß zu erscheinen“, findet die Augsburger Allgemeine Zeitung. Die Augsburger Drehbühne offenbart...Weiterlesen

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