"Samson und Dalila" in Kiel

In Camille Saint- Saëns‘ Oper erlebe man das erste zumindest biblisch dokumentierte Selbstmordattentat der Geschichte, erklärt Dirigent Daniel Carlberg, der die musikalische Leitung am Theater Kiel innehat. Mit diesem Selbstmordattentat straft Samson die ihn verhöhnenden und dem Gott Jahwe untreu gewordenen Philister und findet dabei selbst den Tod. Vorher hat er seine übermenschlichen Kräfte, mit denen er die Israeliten vor der Versklavung retten wollte, verloren, weil die verführerische Dalila ihm sein Geheimnis entlockt hat. „Das Regieduo Immo Karaman (Szene und Bühne) und Fabian Posca (Choreografie und Kostüme) knackt so die gefährliche oratorische Statik der (…) Choroper ‚Samson et Dalila‘ von Camille Saint-Saëns“, ist in den Kieler Nachrichten zu lesen. „Die Inszenierung ist ein Faszinosum. Im Zusammenspiel von Solisten, Tänzern, Chor und Extrachor gelingen großartige Bilder, die gewaltig sind, wo Gewalt und Gewaltiges geschieht, die fast wie in einem Kammerspiel aber auch die intimen Befindlichkeiten hervorzubringen vermögen“, so die Schleswig-Holsteinische Landeszeitung. Nur wenige Requisiten sind nötig, um die Geschichte zu erzählen. „Erstaunlich aber, wie intensiv die Musik Saint-Saëns ausgedeutet wurde“, findet die neue musikzeitung (nmz). „Hochmusikalisch hellhörig reagiert die faszinierend durchchoreografierte Inszenierung auf alle Nuancen der Klänge.“ Musikalisch ist diese romantische Oper ebenfalls ein Erfolg in Kiel. „Wunderbar farbsatt“ klängen die „von Gerald Krammer einstudierten Gesänge von Opern- und Extrachor“, so die Kieler Nachrichten. Und die nmz: „Zentral ist in diesem Werk der Chor. Er wird im Spiel wie im Gesang gefordert und hat viele Partien zu bewältigen. Ihn hatte Gerald Krammer wohlklingend einstudiert, wie auch Daniel Carlberg, der musikalische Leiter des Abends, das Philharmonische Orchester.“ Das Foto (Olaf Struck) zeigt Opernchor und Extrachor des Theaters Kiel.

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