Premierenberichte

"Greek" an der Deutschen Oper Berlin

07.09.2021 | Wie die Komische Oper, so widmet auch die Deutsche Oper in Berlin ihren Saisonstart dem Oedipus-Stoff. „Mit Mark-Anthony Turnages ‚Greek‘ kommt der große antike Mythos von König Ödipus in der Gegenwart an“ – so wird das grotesk-tragikomische Musiktheaterwerk vom Haus angekündigt. Turnage nutzt als Basis für sein Libretto Steven Berkoffs gleichnamigen Text. Oedipus wird hier zu Eddy, der im Londoner East End aufwächst und der sich im Gegensatz zur Oedipus-Figur der griechischen Sage „über Mythos, Schicksal und Moral hinwegsetzt“. Aufführungsort ist das Parkdeck der Deutschen Oper. „Der...Weiterlesen

"Oedipe" an der Komischen Oper Berlin

02.09.2021 | „Über 25 Jahre arbeitete der rumänische Komponist George Enescu (…) an seinem Opus magnum. Entstanden ist ein Meisterwerk, das es verdient, in einer Reihe mit Alban Bergs ‚Wozzeck‘ oder Claude Debussys ‚Pelléas et Mélisande‘ genannt zu werden, auch wenn es nicht den Bekanntheitsgrad der Vorgenannten erlangt hat.“ So kündigt die Komische Oper die Premiere der Oper an, die den Oedipus-Stoff tragisch verarbeitet – im Gegensatz zu Mark-Anthony Turnages‘ Oper „Greek“, die fast zeitgleich an der Deutschen Oper ihre Premiere erlebte. Regie führt im Haus an der Behrendstraße der Russe Evgeny Titov...Weiterlesen

"La Belle et la Bête" in Aachen

31.08.2021 | 1994 schrieb Philip Glass die Oper „La Belle et la Bête“ nach dem gleichnamigen Kultfilm von Jean Cocteau aus dem Jahr 1946. Erzählt wird das Märchen der schönen Belle, die sich – als Lösepfand für ihren Vater – in den Palast des „Biests“ traut, welcher sich als verfluchter Königssohn entpuppt. Philip Glass komponierte dazu minimalistisch und fantasievoll. In Aachen wurde die Oper nun in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln gespielt – als Auftaktpremiere für eine Spielzeit nach langer Pause. „Spannend, musikalisch, märchenhaft“ – so beschreibt die Aachener Zeitung die Inszenierung...Weiterlesen

"Ba-ta-clan" in Dessau

01.12.2020 | „Ein ausgedehnter Sketch mit Musik, könnte man aus heutiger Sicht sagen“, so beschreibt der Ankündigungstext des Anhaltischen Theaters diese „Musikalische Chinoiserie in einem Akt“. Jacques Offenbach hatte sie zur Eröffnung seines eigenen Theaters in Paris geschrieben. Regisseur Jakob Peters-Messer sieht es so: „Offenbach hat hier eine veritable Politsatire auf die Bühne gebracht.“ In der Tat: Ein Franzose wurde – aus ungeklärten Gründen – auf den Thron eines Kaiserreichs im Fernen Osten gehoben. Dort macht er sich durch – versehentliche – Hinrichtungen unbeliebt. Vor allem aber verbirgt er...Weiterlesen

"L'Orfeo" in Gelsenkirchen

26.11.2020 | Am Musiktheater im Revier hat man mit „L’Orfeo“ eine Gemeinschaftsproduktion der Sparten Oper, Tanz und Puppentheater mit jeweils den gesamten Ensembles realisiert: ein eindrückliches Erlebnis für Auge und Ohr – und das trotz Pandemie-Vorschriften. Leidtragender ist der Chor, der hier durch Solisten ersetzt wird. Giuseppe Spota, Direktor der MiR Dance Company, verantwortet die Inszenierung gemeinsam mit Regisseurin Rahel Thiel. Die Geschichte von Orpheus, der seine Euridice an den Tod verliert, den die Götter aber wegen seiner wunderbaren Musik so sehr lieben, dass sie ihm erlauben, die...Weiterlesen

"Die Vögel" an der Bayerischen Staatsoper

24.11.2020 | Vor genau hundert Jahren erlebte die Oper von Walter Braunfels in München ihre Uraufführung – und der Komponist mit diesem Werk seinen großen Durchbruch. Jetzt wurde das Werk, das auf dem antiken Stoff des Aristophanes beruht, erstmals wieder am Ort der Uraufführung auf die Bühne gebracht – in der Inszenierung von Frank Castorf. Die Vögel wollen sich hier über Menschen und Götter erheben und einen eigenen mächtigen Staat aufbauen. Castorf wählt alle möglichen Assoziationen zum Thema „Vögel“, unter anderem werden Ausschnitte aus Hitchcocks berühmtem Film gezeigt, obwohl dieser mit Braunfels...Weiterlesen

"Mazel Tov! Wir gratulieren!" in Düsseldorf

19.11.2020 | Mieczysław Weinberg wurde in den letzten Jahren durch seine Oper „Die Passagierin“ dem Vergessen entrissen. Die Deutsche Oper am Rhein zeigte jetzt mit „Masel Tov! Wir gratulieren“ eine ganz andere - eine heiter-burleseke - Seite des Komponisten. Die Vorlage stammt von Scholem Alejchem, der auch die Geschichte zum Klassiker „Anatevka“ lieferte. Er zeigt, dass auch im hochherrschaftlichen Haus das Leben vor allem im Souterrain bei den Dienstboten spielt. Diese sollen für ihre Herrschaft ein Verlobungsfest vorbereiten, sind aber vor allem mit eigenen erotischen Anbahnungen beschäftigt – unter...Weiterlesen

"Carmen" in Hannover

17.11.2020 | „Eine neue Carmen – wir halten unser Premierenversprechen! Auch in Corona-Zeiten erklingt Bizets bekannte Oper nach wie vor weitgehend original.“ So kündigt die Niedersächsische Staatsoper ihre „Carmen“ an, um dann zu ergänzen: „Um die Oper trotz pandemiebedingter Abstände spielen zu können, haben wir eine chorlose, kammermusikalische Neufassung in Auftrag gegeben – Gelegenheit für ein lustvolles Hinterfragen des Klassikers.“ Wie auch immer das gemeint sein mag: etwa, dass das Hinterfragen in Form der Chor-Eliminierung auch etwas Gutes hat? Wir hoffen, dass nicht! Der Komponist Marius Felix...Weiterlesen

"La tragédie de Carmen" in Bremerhaven

12.11.2020 | Georges Bizets Oper „Carmen“ galt bei ihrer Uraufführung als Skandal, wurde aber dennoch zum Welterfolg – bis heute. 1981 nahm sich der Theaterregisseur Peter Brook erneut dieses Stoffes an und schuf gemeinsam mit dem Komponisten Marius Constant und dem Autor Jean-Claude Carrière eine einaktige Fassung von Bizets Oper, für die nur 15 Musiker und sechs Sänger-Darsteller benötigt werden. Diese Version hatte in Bremerhaven – kurz vor dem Shutdown – in der Inszenierung von Matthias Oldag Premiere. Diese Fassung sei eine „Reduktion auf das Wesentlichste, eine überaus wirkungsvolle Darstellung...Weiterlesen

"Mr. Emmet takes a walk" in Freiburg

10.11.2020 | Als Kammeroper ist dieses Werk des britischen Komponisten Peter Maxwell Davies bestens geeignet für einen Corona-Spielplan. Zu Beginn der Aufführung im Theater Freiburg müssen ein Mann und eine Frau viel Blut entfernen. Erst am Schluss erfährt der Zuschauer, dass der Spaziergang des Mr. Emmet tödlich endete, durch Suizid: Er hat seinen Kopf auf die Zuggleise gelegt. Vorher begegnet er – ob real oder nur imaginiert – verschiedenen Figuren, zum Beispiel seiner verstorbenen Mutter, der Putzkolonne am Bahndamm oder einem Klavierlehrer. „Herbert Fritsch versucht erst gar nicht, der offenen,...Weiterlesen

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