Premierenberichte

"L'Européenne" in Lübeck

18.03.2020 | Ein wirklich spannendes Projekt hat das Theater Lübeck auf die Bühne gebracht: Das Werk bezieht sich auf Giacomo Meyerbeers Oper „L’Africaine“, die aus „zeitgenössischer afrikanischer Perspektive neu erzählt“ wird, wie das Theater schreibt. Und: „Als Kino-Oper kombiniert ‚L’Européenne‘ filmische Mittel in unterschiedlicher Weise mit dem Spiel der Darsteller*innen auf der Bühne.“ Die Aufführung ist eine Kooperation des Künstlerkollektivs Angermayr / Goerge / Somé / Traoré / van Schoor mit der Oper Halle und dem Theater Lübeck im Rahmen des Projektes „I like Africa and Africa likes me – I like...Weiterlesen

"Die Trojaner" in Kiel

16.03.2020 | „Ein Meisterwerk des Musiktheaters, das lange Zeit als unaufführbar galt und auch in Kiel noch nie gespielt wurde“: So führt das Theater Kiel in diese grand-opéra von Hector Berlioz ein, der eine komplette Aufführung seines Werks nicht mehr selbst erleben konnte. Das monumentale Werk erzählt zwei Geschichten über das Volk der Trojaner: die Einnahme Trojas durch die List der Griechen mit dem hölzernen Pferd, im zweite Teil dann die Geschichte der Trojaner in Karthago. Man kann in dieser Oper durchaus Bezüge zur Jetztzeit finden. „Die Regisseurin Alexandrea Liedtke hat in der Oper Kiel mit...Weiterlesen

"Die Macht des Schicksals" in Gelsenkirchen

11.03.2020 | Diese Interpretation der Verdi-Oper scheidet die Geister. Regisseur Michael Schulz hat das Werk musikalisch angereichert durch Einschübe aus Monteverdis „Marienvesper“ und Verdis Requiem. Schon vor Beginn der Vorstellung zieht eine Prozession, begleitet von Monteverdis Musik, durch das Foyer. Das Bühnenbild ist sehr einfach gehalten. Der Chor sitzt auf dem hinteren Teil der Bühne, die Inszenierung konzentriert sich auf die drei Hauptfiguren, die der „Macht des Schicksal“ ohnmächtig ausgesetzt sind. Über die hohe Qualität der musikalischen Leistung sind sich Zuschauer und Kritiker einig. Das...Weiterlesen

"Orpheus und Eurydike" in Hagen

09.03.2020 | 1762 wurde Christoph Willibald Glucks Oper in Wien uraufgeführt. Bis heute rührt sie die Menschen an: „ein Kleinod höchster Opernkunst“ nennt das Theater Hagen Glucks Oper, ein Werk, in dem es um Liebe, um Trauer und den Tod geht. Neben nur drei Solisten kommt dem Chor hier eine wesentliche Rolle zu. „Der Chor hatte am heutigen Abend nicht nur gesanglich, sondern auch choreografisch einiges zu leisten und zu bieten, was auch in gewohnter Weise hervorragend gelang. Es blieben keine Erwartungen unerfüllt“, schreibt das Opernmagazin. Und: „Eine kraftvolle, moderne tänzerische Darbietung. Chor...Weiterlesen

"Rusalka" in Oldenburg

06.03.2020 | „Rusalka“ ist das Märchen von der „kleinen Seejungfrau“, die sich in einen Prinzen verliebt, aber schließlich glücklos ist. Vielfach wurde der Stoff erzählt, Antonín Dvořák hat eine Oper daraus gemacht, die ganz unterschiedlich gedeutet werden kann. Am Oldenburgischen Staatstheater hat Hinrich Horstkotte inszeniert. „Das märchenhafte Element scheint mir nur Folie für die Schilderung des sehr traurigen Schicksals eines Individuums zu sein, das in einem ihm fremden, feindlichen Umfeld nicht leben kann, auch wenn es das so gerne möchte“, erklärt er in einer Ankündigung des Theaters. Er verlagert...Weiterlesen

"Marilyn forever" in Saarbrücken

04.03.2020 | Mythos Marylyn Monroe: Gavin Bryars hat aus dem Leben der Filmdiva eine Kammeroper gemacht. Während das Hessische Staatstheater Wiesbaden gerade Anna Nicole im Programm hat, die die Monroe immer als Vorbild sah, gibt es am Saarländischen Staatstheater nun das Original. Aber auch die Monroe hatte kein glückliches Leben und starb 36-jährig an einem überdosierten Tablettencocktail. Das Stück beginnt in der Todesnacht der berühmten Schauspielerin; ihr Leben gleitet noch einmal an ihr vorüber. Eine „Revue des Untergangs“ nennt das Staatstheater Bryars Werk, das nach dem Menschen hinter dem...Weiterlesen

"Anna Nicole" in Wiesbaden

02.03.2020 | Oper oder Seifenoper? Anna Nicole als „Sexsymbol, Partyluder und Männerfantasie, Busenwunder, Milliardärsgattin und Tabletten-Junkie“, wie das Staatstheater Wiesbaden die Titelfigur dieser Oper beschreibt, gäbe Stoff für beides. Komponist Mark-Anthony Turnage und Librettist Richard Thomas haben sich für die Oper entschieden, stilistisch allerdings zwischen Musical und Oper angesiedelt. Das Leben der 1967 geborenen Amerikanerin, die nicht einmal 40 Jahre alt wurde, liefert genug Inhalt, um einen Bühnenabend zu füllen: bunt und schrill, am Ende aber ein trauriges Scheitern. So bringt es...Weiterlesen

"Der Untergang des Hauses Usher" in Münster

28.02.2020 | Die mysteriöse Horrorgeschichte von Edgar Allan Poe, in der man nie genau weiß, was real, was nur halluziniert ist, wurde von Philip Glass vertont und 1988 uraufgeführt. Seither wurde das im Stil der Minimalmusic komponierte Werk des Öfteren auf Theaterspielpläne gesetzt, so auch am Theater Münster. Regisseur Sebastian Ritschel deutete allerdings einiges um. Er selbst zeichnet auch für Bühne und Kostüme verantwortlich. Eine riesige goldene (sich verfärbende) Maske ist in der Mitte der Bühne zu sehen. Wenn sie sich dreht, erscheint auf der Rückseite ein Operationsraum, ein Ort, in dem...Weiterlesen

"Tschick" in Darmstadt

26.02.2020 | Wolfgang Herrndorfs Jugendroman „Tschick“, den auch erwachsene Leser schätzen, hat es als Buch in die Bestsellerlisten geschafft, wurde von Fatih Akin erfolgreich verfilmt und ist auf zahlreichen Theaterbühnen zu sehen. Nun also auch als Oper, komponiert von Ludger Vollmer, der bereits des Öfteren Jugendthemen in seinen Musiktheaterwerken aufgegriffen hat. Die Geschichte über den 14-jährigen Maik und seinen neuen Freund Tschick, beide Außenseiter, die in den Sommerferien mit einem alten Lada auf die Reise gehen, erheitert ebenso wie sie anrührt. „Fast jeder pubertierende Jugendliche bricht...Weiterlesen

"Figaros Hochzeit" in Freiburg

24.02.2020 | Ums Heiraten geht es in Mozarts Oper: Warum also die Geschichte nicht in einem Brautmodeladen spielen lassen? Diese Idee jedenfalls hatte Regisseur Joan Anton Rechi am Freiburger Theater. Dort hatte er 2007 bereits mit großem Erfolg Rossinis „Barbier von Sevilla“ inszeniert, nun also die „Folgegeschichte“ von Mozart und Da Ponte. Schon im Foyer kann sich das Publikum in Brautkleidung fotografieren lassen – und auf der Bühne gibt es dann viel Tüll und weiße Seide zu sehen. Das Ganze füge sich unter Rechis Regie „zu einem quietschbunten und herrlich überdrehten Gesamtkunstwerk, ohne in Klamauk...Weiterlesen

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