Premierenberichte

"Manon" in Freiburg

16.12.2021 | Endlich darf der Opernchor wieder in Vollbesetzung singen – und tut dies auf der Bühne des Theaters Freiburg in Jules Massenets „Manon“, beruhend auf dem französischen Roman von Antoine-François Prevost, den auch Puccini vertont hat. Manon, die in der Inszenierung des Freiburger Intendanten Peter Carp Selbstmord begeht, kann ihr Glück nicht finden. Die Liebe zum Chevalier Des Grieux endet in der Tragödie. Carps Regiearbeit zeigt zu Beginn und dann wieder am Ende Anklänge an den französischen „film noir“. „Die Inszenierung (…) lässt die Frage (…) offen, wer diese Manon nun eigentlich ist: das...Weiterlesen

"Die Vögel" in Köln

14.12.2021 | Walter Braunfels‘ Oper „Die Vögel“, entstanden in den 1920er-Jahren und verboten mit der Herrschaft der Nationalsozialisten, ist erst in jüngster Zeit wiederentdeckt und erneut gespielt worden. Erzählt wird hier vom gescheiterten Versuch der Vögel, sich über Menschen und Götter zu erheben. Für die Kölner Inszenierung durch Nadja Loschky gab es jetzt begeisterte Kritiken. Von einem „fesselnden Theaterabend“ schreibt der Kölner Stadtanzeiger, „eine äußerst gelungene Produktion“ erlebte der Rezensent der neuen musikzeitung. Und selten wird die Leistung des Chores so vehement und durchgehend...Weiterlesen

"Viva la diva / Steuermann lass die Wacht" in Karlsruhe

10.12.2021 | Berühmte Damen und Herrenchöre aus der Welt der Oper präsentierte der Badische Staatsopernchor, szenisch zum Leben erweckt durch Regisseurin Andrea Raabe. Standen in der Antike noch gemischte Chöre auf der Theaterbühne, so wurden Frauen später mehr oder weniger zum Schweigen verdammt, wenn es ums Chorsingen ging, vor allem auch in kirchlichen Zusammenhängen. Im 16. Jahrhundert ging es dann wieder los mit Frauenchören, zunächst vor allem in der Rolle von Nonnen, später auch als Hofdamen oder Mägde, Arbeiterinnen oder Hexenwesen. Männerchöre hingegen gab es immer, im 19. Jahrhundert nahmen...Weiterlesen

Interimsspielstätte in Nürnberg soll die Kongresshalle werden

Placebo neu
09.12.2021 | Für die Staatsoper Nürnberg ist für die Zeit der Sanierung des Opernhauses eine Ausweichspielstätte gefunden. Die Stadtrats-Fraktionen von CSU, SPD und Grünen einigten sich darauf, gemeinsam für die von den Nationalsozialisten geplante Kongresshalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände zu stimmen. Die Halle sollte riesige Dimensionen annehmen, wurde aber nicht fertig gestellt. Die Frage, ob die Oper hier interimsmäßig untergebracht werden sollte, wurde und wird in Nürnberg kritisch diskutiert. Die Befürchtung: Der Erinnerungs- und Mahncharakter der Kongresshalle könnte geschmälert...Weiterlesen

"Kain und Abel" in Nordhausen

08.12.2021 | Extra für das Theater Nordhausen hat Komponist Christoph Ehrenfellner diese Oper über eine der ältesten Geschichten der Bibel geschrieben. Das Libretto ist ein Gemeinschaftsprojekt von Anja Eisner und Daniel Klajner. Sie alle haben sich der in der Bibel sehr kurz gehaltenen Erzählung des Brudermords von Kain an Abel und der anschließenden Verbannung Kains genähert. Im Gegensatz zum „Original“ spielt die Mutter, Eva, hier eine entscheidende Rolle. Sie, die sich dem Mann eigentlich unterordnet, lehnt sich letztendlich gegen den „Vater“ (hier eine Vermischung des Gottvaters und Adams) auf. Es...Weiterlesen

"Frédégonde" in Dortmund

02.12.2021 | In dieser Oper geht es um den Machtkampf zweier Königinnen in der Zeit der Merowinger, Brunhilda und Frédégonde. Die eigentliche Hauptfigur ist Brunhilda; als Titel hätte sie aber zu sehr an Wagner erinnert. Brunhilda unterliegt im Machtkampf, sie soll vom Schwiegersohn der Konkurrentin ins Kloster gebracht werden. Dieser aber verliebt sich und heiratet sie. Zuletzt endet das Drama aber tödlich für Brunhilda. Komponist Ernest Guiraud verstarb, bevor er sein Werk vollenden konnte, Camille Saint-Saëns sprang ein und schrieb die letzten beiden Akte. Am Theater Dortmund wurde die lange geplante...Weiterlesen

"Tristan und Isolde" in Wiesbaden

30.11.2021 | „Tristan und Isolde“ am Staatstheater Wiesbaden: Intendant Uwe Eric Laufenberg, der seinen Abgang aus Wiesbaden angekündigt hat, inszeniert. Patrick Hahn, der eigentlich dirigieren sollte, hatte seinen Abgang wiederum beschleunigt und das Haus bereits verlassen. So sprang Michael Güttler für die musikalische Leitung des Wagner-Abends ein – ein Glücksgriff, wie die Rezensenten übereinstimmend finden. Die Regie-Arbeit Laufenbergs wird weniger positiv beurteilt. Immerhin: „Das war ein rauschhafter Abend vollends natürlich im dritten Aufzug“, hören wir im Hessischen Rundfunk (HR). Und die...Weiterlesen

"Das schlaue Füchslein" in Rostock

25.11.2021 | Lange mussten die Beteiligten des Volkstheaters Rostock darauf warten, Leoš Janáčeks Oper endlich einem großen Publikum zu zeigen. Ein Testdurchlauf im Frühjahr 2021 führte erst jetzt zur ersehnten Premiere. „Eine flirrende Symphonie des Waldes, ein Spiel über den ewigen Kreislauf des Lebens, ein Welttheater voller Witz und Weisheit“, nennt das Theater dieses Werk des tschechischen Komponisten, der auf die Idee zum „Schlauen Füchslein“ kam, nachdem er in der Brünner Tageszeitung auf Karikaturen stieß, die das Leben einer Füchsin zeichneten. Vordergründig geht es um die Geschichte der Füchsin...Weiterlesen

"Tristan und Isolde" in Mannheim

23.11.2021 | „Das Team um Regisseurin Luise Kautz zeigt das wohl berühmteste Paar der Operngeschichte in einem Zustand der Weltflucht, der die Grenzen der Wirklichkeit verschwimmen lässt“, lesen wir in der Ankündigung des Nationaltheaters Mannheim. Kautz hat für die Liebe von Tristan und Isolde das Bild des Weltalls gefunden, „weil das ein Ort ist, der noch letzte Geheimnisse hat“, wie sie im Trailer zur Premiere erklärt. Dort verlieren sich die beiden Liebenden letztlich. In den Kritiken wird diese Inszenierung teils kritisch bewertet. Immerhin: „Man nahm einen der magischen Momente des Theaterzaubers,...Weiterlesen

"Die Verurteilung des Lukullus" in Stuttgart

19.11.2021 | Paul Dessau und Bertolt Brecht kamen nach dem Zweiten Weltkrieg zurück aus ihrem Exil und siedelten sich im sozialistischen Osten Deutschlands an. Aus einem Hörspiel Brechts entstand die gemeinsame Oper, in der der Feldherr Lukullus nach seinem Tod in der hiesigen Welt zunächst pompös verabschiedet und geehrt, dann aber in der Unterwelt mit seinen grausamen Taten und geführten Kriegen konfrontiert wird. Am Schluss steht die kollektive Verdammung: „Ins Nichts mit ihm!“ An der Oper Stuttgart, die das fast vergessene Werk nun zur Aufführung brachte, wird der Feldherr immerhin in ein unbekanntes...Weiterlesen

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