"Greek" an der Deutschen Oper Berlin

Wie die Komische Oper, so widmet auch die Deutsche Oper in Berlin ihren Saisonstart dem Oedipus-Stoff. „Mit Mark-Anthony Turnages ‚Greek‘ kommt der große antike Mythos von König Ödipus in der Gegenwart an“ – so wird das grotesk-tragikomische Musiktheaterwerk vom Haus angekündigt. Turnage nutzt als Basis für sein Libretto Steven Berkoffs gleichnamigen Text. Oedipus wird hier zu Eddy, der im Londoner East End aufwächst und der sich im Gegensatz zur Oedipus-Figur der griechischen Sage „über Mythos, Schicksal und Moral hinwegsetzt“. Aufführungsort ist das Parkdeck der Deutschen Oper. „Der Deutschen Oper gelingt mit der furiosen Oper 'Greek' des jungen Mark-Anthony Turnage ein Coup“, urteilt die Süddeutsche Zeitung (SZ): Regisseurin Pinar Karabulut zeige „ein poppiges Antiken-Disneyland, in dem man für einen Flachwitz über Leichen geht“. „Der Abend hatte in seiner parodistisch überdrehten Gesellschaftsskepsis hohen Unterhaltungswert“, schreibt die FAZ. Insgesamt treten nur 4 Sänger/-innen auf: Dean Murphy gibt durchgehend den Eddy, die anderen drei Protagonist/-innen wechseln mehrfach die Rollen. „Yi-Chen Lin, seit vergangener Spielzeit als Kapellmeisterin und musikalische Assistentin des GMDs an der Deutschen Oper Berlin engagiert, gibt, mit ihrem ganzen Körper swingend, die richtigen Impulse für die Mitglieder des Orchesters der Deutschen Oper Berlin“, berichtet die neue musikzeitung (nmz). Auch die SZ findet, Yi-Chen Ling leite das Ensemble „mit großer Leidenschaft und Präzision“. „Ein spannender Opernabend und ein gelungener Saisonstart“ – so lautet das Fazit der nmz. Das Foto (Eike Walkenhorst) zeigt Dean Murphy als Eddy.

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