"Oedipe" an der Komischen Oper Berlin

„Über 25 Jahre arbeitete der rumänische Komponist George Enescu (…) an seinem Opus magnum. Entstanden ist ein Meisterwerk, das es verdient, in einer Reihe mit Alban Bergs ‚Wozzeck‘ oder Claude Debussys ‚Pelléas et Mélisande‘ genannt zu werden, auch wenn es nicht den Bekanntheitsgrad der Vorgenannten erlangt hat.“ So kündigt die Komische Oper die Premiere der Oper an, die den Oedipus-Stoff tragisch verarbeitet – im Gegensatz zu Mark-Anthony Turnages‘ Oper „Greek“, die fast zeitgleich an der Deutschen Oper ihre Premiere erlebte. Regie führt im Haus an der Behrendstraße der Russe Evgeny Titov. Über seine Interpretation des Werks scheiden sich die Geister. Von einem „ermüdend bleiernen Pathos“ schreibt die Süddeutsche Zeitung (SZ). „Die Saisoneröffnung ist gelungen“, urteilt dagegen die Berliner Zeitung. Über „viele gelungene Ideen der nur selten überdemonstrativen Inszenierung“ wiederum berichtet die FAZ. Einig sind sich die Rezensenten in ihrem Lob über die Leistung von Leigh Melrose in der Titelrolle sowie über die Qualität des Chores: „Der fabelhafte Chor hat seine großen Auftritte vom zweiten Rang des Zuschauerraums aus“, lesen wir in der SZ. „Die prächtigen, raumumstellenden Chormassen – einstudiert von David Cavelius und Dagmar Fiebach – erdeten und verankerten, wie am anderen Haus die putzmuntere Komparserie, das Individuelle im Kollektiven“, findet die FAZ. Das Foto (Monika Rittershaus) zeigt Karolina Gumos (Jocaste), Johannes Dunz (Le berger), Shavleg Amasi (Le veilleur) sowie die Komparserie der Komischen Oper.

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