"La Belle et la Bête" in Aachen

1994 schrieb Philip Glass die Oper „La Belle et la Bête“ nach dem gleichnamigen Kultfilm von Jean Cocteau aus dem Jahr 1946. Erzählt wird das Märchen der schönen Belle, die sich – als Lösepfand für ihren Vater – in den Palast des „Biests“ traut, welcher sich als verfluchter Königssohn entpuppt. Philip Glass komponierte dazu minimalistisch und fantasievoll. In Aachen wurde die Oper nun in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln gespielt – als Auftaktpremiere für eine Spielzeit nach langer Pause. „Spannend, musikalisch, märchenhaft“ – so beschreibt die Aachener Zeitung die Inszenierung von Reinhild Hoffmann, die ursprünglich aus dem Tanztheater kommt. „Ich versuche so wenig Mittel wie möglich einzusetzen“, erklärt sie im WDR. Sie inszeniere genau auf die Impulse der Musik, hören wir dort. Gerade in der Schlichtheit der minimalistischen Musik liege die Schwierigkeit, erklärt der musikalische Leiter des Abends Mathis Groß. „Da gibt es zwar kleine Wackler in der Tempodramaturgie, aber das Hauptkriterium von Glass‘ Komposition, die Vielfalt der Klangfarben bei begrenztem Instrumentarium, wird strahlend eingelöst“, schreibt die Deutsche Bühne – zumal sehr engagiert gesungen werde. Aufgrund vieler mitreißender Momente dürfe die Aufführung als gelungen bezeichnet werden. Das Foto (Carl Brunn) zeigt Fanny Lustaud als Belle, Rafael Bruck als Bête.

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