"Mr. Emmet takes a walk" in Freiburg

Als Kammeroper ist dieses Werk des britischen Komponisten Peter Maxwell Davies bestens geeignet für einen Corona-Spielplan. Zu Beginn der Aufführung im Theater Freiburg müssen ein Mann und eine Frau viel Blut entfernen. Erst am Schluss erfährt der Zuschauer, dass der Spaziergang des Mr. Emmet tödlich endete, durch Suizid: Er hat seinen Kopf auf die Zuggleise gelegt. Vorher begegnet er – ob real oder nur imaginiert – verschiedenen Figuren, zum Beispiel seiner verstorbenen Mutter, der Putzkolonne am Bahndamm oder einem Klavierlehrer. „Herbert Fritsch versucht erst gar nicht, der offenen, rätselhaften, von einer Episode zur nächsten springenden Geschichte eine Richtung zu geben“, schreibt die Deutsche Bühne. „‘Mr. Emmet Takes a Walk‘ war bei der Uraufführung 2000 umstritten. Herbert Fritsch inszeniert das Stück nun vollends als absurdes Theater“, lesen wir in der Badischen Zeitung. Und in der Kritik des SWR ist zu hören, als „Spezialist für das Leichte im Schweren“ bewege Herbert Fritsch seine drei Darsteller im Stil der 50er-Jahre Musical- und Tanzshows über die Bühne. Es bleiben in diesem Stück „absurdes Theater“ Fragen offen. Aber (oder gerade deshalb?) schreibt die Badische Zeitung: „Nicht nachdenken – hingehen.“ Das Foto (Laura Nickel) zeigt Michael Borth als Mr. Emmet und Samantha Gaul als Ka.

 

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