Premierenberichte

"Solaris" in Saarbrücken

27.03.2018 | Science Fiction in der Oper: Das ist eher selten. Komponist Michael Obst hat sich rangewagt – und Stanislaw Lems Meisterwerk aus dem Jahr 1961 „Solaris“ zu einer Kammeroper gemacht, die wiederum 1996 ihre Uraufführung erlebte. Der Wissenschaftler Kris Kelvin reist auf den Planeten Solaris. Hier trifft er auf zwei Kollegen – und erlebt die Enge und Isolation dieses Daseins fernab von der bekannten Welt. Ebenso wie sein ehemaliger Mentor, der hier auf Solaris Selbstmord beging, wird auch Kevin, werden auch die beiden anderen Figuren von „Gästen“ heimgesucht: Besucher aus dem Unterbewusstsein,...Weiterlesen

"Angels in America" in Freiburg

23.03.2018 | In den 1980er-Jahren war Tony Kushners Drama „Angels in America“ ein großer Erfolg: es zeigt ein deutliches Bild der amerikanischen Gesellschaft, die Abwesenheit von Gott, Homosexualität – und die gerade erst bekannt werdende Krankheit Aids. Peter Eötvös war fasziniert von dem Stoff und machte daraus eine Oper, die 2004 uraufgeführt wurde. Er „entwarf eine akustisch feine Inszenierung an der Grenze zum Hörspiel, ein filigranes Kontinuum, aus dem sich die Sprache in unterschiedlichen Aggregatzuständen erhebt“, so das Theater Freiburg. Dort hatte Eötvös‘ Oper in der Inszenierung von Ingo...Weiterlesen

"Die Sache Makropulos" in Darmstadt

21.03.2018 | Es geht um eine Erbschaft – vordergründig. Vor allem aber geht es um die Frage, wie es ist, ewig zu leben oder – wie die Hauptfigur der Oper – immer wieder in neuer Gestalt zu erscheinen. 300 Jahre lebt die immer junge Frau mit den Initialen E.M. nun schon. Nun mischt sie sich in den Erbschaftsstreit ein, weil sie das Rezept des immerwährendes Leben spendenden Trankes für sich haben will. Am Schluss aber stellt sich heraus, dass das ewige Leben nicht unbedingt glücklich macht. Am Staatstheater Darmstadt hat Eva-Maria Höckmayr Leoš Janáčeks Oper inszeniert. Sie stellt die Hauptfigur in...Weiterlesen

"Julietta" in Wuppertal

19.03.2018 | Bohuslav Martinu als Opernkomponist ist auf den Spielplänen der Theater eher eine Randerscheinung. Vor einigen Jahren widmete sich das Theater Wuppertal bereits der Oper "Greek Passion“, nun steht „Julietta“ auf dem Spielplan, eine Art Traumoper, in der Realität von surrealer Traumwelt nicht mehr zu unterscheiden ist. Die Handlung beruht auf einem Drama von Georges Neveux: Der Buchhändler Michel kann die Begegnung mit Julietta nicht vergessen und kehrt an den Ort zurück, an dem er sie traf. Hier aber haben alle Menschen ihr Gedächtnis verloren; Michel lässt sich – trotz Warnungen – immer mehr...Weiterlesen

"Manon" in Köln

16.03.2018 | Weniger als zehn Jahre liegen zwischen den Vertonungen des französischen Romans „Histoire du Chevalier Des Grieux et de Manon Lescaut“ durch Jules Massenet und Giacomo Puccini. Heute ist die Puccini-Version die öfter gespielte; in Köln inszenierte Johannes Erath jetzt das etwas frühere Werk des Franzosen. Manon, die vor allem immer das und diejenigen liebt, die sie nicht haben kann, strandet am Schluss in den Armen des ihr ergebenen Des Grieux, den sie aber zwischendurch verschmähte, weil andere interessanter erschienen. „Sie ist mehr in die Idee des Verliebtseins verliebt, als dass sie ein...Weiterlesen

"La Calisto" in Erfurt

14.03.2018 | Nachdem sich das Theater Erfurt in den letzten Jahren mit Claudio Monteverdi beschäftigt hat, ist nun Francesco Cavalli, ebenfalls ein Vertreter der frühen venezianischen Oper, an der Reihe – mit seiner Oper „La Calisto“, einer „wilden Komödie“, wie Regisseur Samuel Bächli im Interview erklärt. Calisto ist eine Nymphe, die – wie so viele andere – in die Fänge des liebestollen Jupiter und damit zwischen die Fronten der Eheleute Jupiter und Juno gerät. Schließlich landet sie als Sternbild am Himmel – immer noch besser, als als Bär, in den Juno die Nymphe zunächst verwandelt hatte, ihr Dasein zu...Weiterlesen

"Don Giovanni" in Cottbus

12.03.2018 | „In Mozarts opulentem Theaterspiel „Don Giovanni“ wird geliebt, verheimlicht, verkleidet, verwechselt, maskiert und demaskiert – wie in einer Art Buffo-Oper, in der die Tragik hinter den Masken hindurchscheint.“ So schreibt es das Staatstheater Cottbus auf seiner Webseite zur Ankündigung der beliebten und viel gespielten Mozart-Oper. Cottbus‘ Intendant Martin Schüler inszeniert selbst – und nähert sich „eher leichtfüßig (…) – da wird geliebt, verkleidet, verwechselt, maskiert, demaskiert, und das immer mit Augenzwinkern“, so die Märkische Allgemeine. Dennoch bleibt es beim tragischen Ende;...Weiterlesen

"Ernani" in Mannheim

09.03.2018 | Verdis frühe Oper steht nur selten auf den Spielplänen der Theater. Vielleicht auch deshalb, weil die dicht gedrängte Handlung um den Titelhelden, seine Widersacher Silva und Don Carlo und die schöne Elvira gar nicht so leicht auf einer Opernbühne zu erzählen ist. In Mannheim inszenierte Yona Kim. „Obwohl sie mit großen Menschengruppen arbeitet, vernachlässigt Yona Kim die Personen im Einzelnen kaum“, schreibt die Frankfurter Rundschau. Kim arbeitet mit einem raffinierten Bühnenbild, Schräge und Spiegel sorgen für spannende visuelle Effekte. „Es ist nicht erstaunlich, dass die Musik sehr...Weiterlesen

"My Fair Lady" am Staatstheater am Gärtnerplatz

07.03.2018 | Um Dialektstudien geht es bekanntermaßen in Frederick Loewes weltbekanntem Musical. Am Gärtnerplatztheater hat Intendant Josef E. Köpplinger nun eine „bayerische Fassung“ auf die Bühne gebracht – mit einem augenzwinkernden Blick ins Nachbarland Österreich, das ja sein Heimatland ist. 1984 stand „My Fair Lady“ zum ersten Mal auf dem Programm des Münchner Theaters. Damals spielte Cornelia Froboess die Eliza – jetzt ist sie als Mrs. Higgins wieder mit von der Partie. So schließt sich ein Kreis. „Josef E. Köpplingers Inszenierung von ‚My Fair Lady‘ macht das Münchner Gärtnerplatzpublikum...Weiterlesen

"Don Giovanni" in Aachen

05.03.2018 | Mozarts „Don Giovanni“ lässt sich sehr unterschiedlich interpretieren. Joan Anton Rechi hat sich in Aachen entschlossen, auch die leichte, komödiantische Lesart zu berücksichtigen. Er lässt das Geschehen in einem Museum spielen, in einer Ausstellung von lauter (nackten) Männerbildern. Am Schluss findet sich der Frauenheld selbst als Skulptur in der Ausstellung wieder. Eine Assoziation zur aktuellen MeToo-Debatte liegt angesichts des Opernstoffes nahe, wird aber in Aachen nicht explizit angeheizt. „Rechi modelliert plastische Figuren, auch wenn sie irgendwie einsam wirken in all dem optischen...Weiterlesen

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