Premierenberichte

"La tragédie de Carmen" in Bremerhaven

12.11.2020 | Georges Bizets Oper „Carmen“ galt bei ihrer Uraufführung als Skandal, wurde aber dennoch zum Welterfolg – bis heute. 1981 nahm sich der Theaterregisseur Peter Brook erneut dieses Stoffes an und schuf gemeinsam mit dem Komponisten Marius Constant und dem Autor Jean-Claude Carrière eine einaktige Fassung von Bizets Oper, für die nur 15 Musiker und sechs Sänger-Darsteller benötigt werden. Diese Version hatte in Bremerhaven – kurz vor dem Shutdown – in der Inszenierung von Matthias Oldag Premiere. Diese Fassung sei eine „Reduktion auf das Wesentlichste, eine überaus wirkungsvolle Darstellung...Weiterlesen

"Mr. Emmet takes a walk" in Freiburg

10.11.2020 | Als Kammeroper ist dieses Werk des britischen Komponisten Peter Maxwell Davies bestens geeignet für einen Corona-Spielplan. Zu Beginn der Aufführung im Theater Freiburg müssen ein Mann und eine Frau viel Blut entfernen. Erst am Schluss erfährt der Zuschauer, dass der Spaziergang des Mr. Emmet tödlich endete, durch Suizid: Er hat seinen Kopf auf die Zuggleise gelegt. Vorher begegnet er – ob real oder nur imaginiert – verschiedenen Figuren, zum Beispiel seiner verstorbenen Mutter, der Putzkolonne am Bahndamm oder einem Klavierlehrer. „Herbert Fritsch versucht erst gar nicht, der offenen,...Weiterlesen

"Kitesh" in Halle

05.11.2020 | An der Oper Halle wird ein Werk mit dem Titel „Kitesh“ uraufgeführt: Basierend auf der Oper von Nikolai Rimski-Korsakov „Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch und der Jungfrau Fewronija“ hat sich das Künstler-Kollektiv „Hauen und Stechen“ auf die Suche nach der unsichtbaren Stadt Kitesh begeben, die vor vielen Jahren im See versank. So wurde sie vor den Soldaten eines Mongolenkhans beschützt. Zur Musik Rimski-Korsakovs kommen Neukompositionen von Alexander Chernyshkov. Es geht um nichts Geringeres als um das Ergründen, „was Geheimnis und Glauben als Relikte einer verlorenen...Weiterlesen

"Der Garten der Lüste" in Würzburg

02.11.2020 | Torquato Tasso schrieb einst das Epos „Das befreite Jerusalem“, Händel machte daraus seine Oper „Rinaldo“ – und „Der Garten der Lüste“ wiederum ist ein Pasticcio, das sich im Wesentlichen aus dem 2. Akt der Oper speist, aus dem Geschehen im Reich der Zauberin Armida, die sich vergeblich bemüht, Rinaldo zu verführen. Am Mainfranken Theater Würzburg, genauer in der Ausweichspielstätte „Blaue Halle“, wurde nun zum Start der Spielzeit das Pasticcio in der Inszenierung von Andreas Wiedermann gezeigt: eine Mischung aus Gefühl und Witz. „Regisseur Andreas Wiedermann bricht die leicht beklemmende...Weiterlesen

"Madama Butterfly" in Mannheim

30.10.2020 | „Videokünstler Roland Horvath gelingt es, der Geschichte überraschende Facetten abzugewinnen, die die Frage nach Identität und Selbstbestimmung ganz neu stellen.“ So kündigt das Nationaltheater Mannheim die Inszenierung der Puccini-Oper an. Angesichts von Corona hat man sich in Mannheim ein „White-Wall-Konzept“ ausgedacht: Eine weiße Wand ist hier Teil der Inszenierung, für die verschiedene visuelle Künstlerinnen und Künstler Projektionen entwickeln. Die Wand kann „dabei Leinwand, Bühnenbild und Spielpartnerin zugleich sein“. In „Madama Butterfly“ zeigt Roland Horvath Biografisches aus dem...Weiterlesen

"Orfeo" in Nürnberg

28.10.2020 | Regisseur und Staatsopernintendant Jens-Daniel Herzog zieht im Einführungsvideo zu Monteverdis „Orfeo“-Oper gleich mal einen Vergleich vom Blickverbot, das der Titelfigur auferlegt wird, und dem social distancing, dem wir uns heute beugen müssen. Die Oper sei, so Herzog, „ein Stoff der uns zum Nachdenken bringen kann über die Welt, in der wir sind, und wir konnten das in dieser Produktion künstlerisch umsetzen.“ Über die Größe des Chores zu Zeiten Monteverdis, so erfahren wir im Video, wisse man heute nichts. Angesichts der Abstandsregeln stehen neben Orfeo lediglich elf Sängerinnen und...Weiterlesen

"Die Zauberflöte" in Köln

26.10.2020 | Die Oper Köln startet mit Mozarts „Zauberflöte“ in eine neue Saison, in der alles anders ist. Ob die Tatsache, dass es keinen „Regisseur“ gibt, sondern mit Michael Hampe jemanden, dessen "Konzept" der "szenischen Einrichtung" zugrunde liegt (wie die Oper es nennt), den Corona-Regeln geschuldet ist, oder ob es schon immer so gedacht war? Das wird nicht ganz klar. Hampe jedenfalls stellt den Darstellern einen Erzähler zur Seite, der – laut Online Musik Magazin (OMM) – eher überflüssig ist. „In den Instrumenten der Zauberflöte und des Glockenspiels versinnbildlicht sich die Macht der Musik, mit...Weiterlesen

"Dunkel ist die Nacht, Rigoletto" in Bielefeld

23.10.2020 | Eine Uraufführung am Theater Bielefeld: Basierend auf Verdis „Rigoletto“ sowie Texten von William Shakespeare und Victor Hugo, angereichert durch musikalische Bearbeitungen und Neukompositionen von Michael Wilhelmi und unter Mitarbeit und Instrumentierung von Florian Bergmann entwickle das Theater „ein Musiktheaterstück, das die seelischen Abgründe des Titelhelden in ein neues (Klang-)Licht rückt“, so das Haus auf seiner Webseite. „Könnte es sein, dass die kleinen und mittleren Opernhäuser die Corona-Krise künstlerisch besser meistern als die großen Operntanker?“, fragt die Deutsche Bühne...Weiterlesen

"Lady Macbeth von Mzensk" in Wiesbaden

21.10.2020 | Die „Lady Macbeth“ von Dmitri Schostakowitsch ist zwar eine Doppelmörderin, aber auch ein Opfer ihrer Lebensumstände: lebenshungrig, jung und schön führt sie ein emotional-dürftiges Leben an der Seite eines Langeweilers als Ehemann und eines Tyrannen als Schwiegervater. Es war Schostakowitschs letzte Oper, von Stalin als „Chaos“ oder „Wirrwarr“ verunglimpft, die dennoch ihren Siegeszug durch die Opernhäuser der Welt antrat und auch heute noch regelmäßig gespielt wird. Am Hessischen Staatstheater inszenierte Evgeny Titov erstmals eine Oper – mit großem Erfolg beim Publikum wie bei der Kritik...Weiterlesen

"Fidelio" in Braunschweig

19.10.2020 | Ludwig van Beethovens „Befreiungsoper“ ist mit ihrer gesellschaftlichen und politischen Botschaft heute mindestens so aktuell wie zu ihrer Entstehungszeit. In Braunschweig stellt man sich auf Coronabedingungen ein: Auf Grundlage verschiedener Harmoniemusiken erklingt Beethovens Oper in einer Fassung für Bläserensemble – ein zu Beethovens Zeiten beliebtes Arrangementverfahren, um die neuesten Erfolgsopern auch in kleinerer Besetzung überall zu Gehör bringen zu können. Diese Fassung aus der Ursprungszeit rettet nun die Braunschweiger Premiere. Die Chorpartie wurde vorab eingespielt – und damit...Weiterlesen

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