Premierenberichte

"Hair" in Eisenach

08.10.2012 | "Hair" - das steht für die Zeit Ende der 60er-Jahre, für die Anti-Vietnam-Bewegung, für ein "junges" Lebensgefühl mit Sehnsucht nach Frieden, Freiheit und Liebe… Aber die Geschichte um Claude, der nach Vietnam muss, Berger, den Hippie, und seine Freunde, zieht auch heute noch Publikum an. Nicht nur wegen der Musik von Galt Mac Dermot (Titel wie "Aquarius", "Donna" oder "Let the sunshine in" sind längst nicht verstaubt), sondern auch wegen der Inhalte: Fragen nach Krieg in der Welt, nach Selbstfindung einer jungen Generation, nach Revolte oder Anpassung bewegen die Menschen noch immer. Nicht zuletzt Milos Formans Verfilmung 1979 hat zum Kultstatus des Musicals beigetragen. So darf sich das Landestheater Eisenach über guten Zuspruch zur "Hair"-Koproduktion mit dem Meininger Theater freuen. Und die beiden Häuser haben einiges aufgefahren. "Die Titel verlangen nach großen Chören, die beiden Schauspiel-Ensembles aus Meiningen und Eisenach, verstärkt durch das Eisenacher Ballett, bilden einen Chor, der es durchaus schafft, Woodstock-Stimmung zu erzeugen", schreibt die Thüringer Landeszeitung. Und weiter: "Diese "Hair"-Inszenierung ist etwas für Theaterbesucher, die offen sind für Utopien, ein bisschen rebellische Energie in sich tragen - oder einfach nur Spaß haben wollen." Das Premierenpublikum reagierte geradezu euphorisiert: Mit Standing Ovations verlangte es nach Zugaben. Ein großer Erfolg in Thüringen. Das Foto (foto-ed) zeigt Benjamin Krüger mit Mitgliedern des Ensembles.Weiterlesen

"American Lulu" an der Komischen Oper Berlin

05.10.2012 | Im Vorfeld ein Urheberrechtsstreit: Nicht etwa um die Rechte des Komponisten Alban Berg an der Musik seiner "Lulu" und die Neu-Bearbeitung. Denn Berg ist 1935 gestorben und somit ist die Musik seit 2005 frei. Sondern vielmehr um die Idee, die der kanadische Videokünstler Stan Douglas zusammen mit der Komponistin Olga Neuwirth entwickelt haben will. Nun wurde ihm ein Recht an der Fassung, die in der Komischen Oper soeben ihre Uraufführung erlebte, abgesprochen. Neuwirth hat die ersten beiden, original von Berg stammenden Akte bearbeitet und für eine Formation aus Streichern und Big Band neu instrumentiert. Den dritten Akt hat sie neu gefasst, das ganze findet in englischer Sprache statt - und das in der Komischen Oper! - "Der Mensch hat die Möglichkeit auf Selbstbestimmung, auch wenn dieser Weg anstrengender ist, als sich aushalten und anhimmeln zu lassen. Die gequälte und quälende Lulu (…) lebt von Männern und durch Männer", hat Neuwirth im Vorfeld erklärt. Lulu ist im New York der 70er-Jahre angekommen und zur Nobelhure avanciert. Trotz diverser Vorbehalte lautet das Fazit in der Frankfurter Rundschau: "Dennoch ist Neuwirths ‚American Lulu‘ ein zweifellos origineller, diskussionswürdiger Beitrag zur Vollendung von Bergs letzter Oper." Und auch die "Zeit" widmet der "Lulu"-Neufassung einen Bericht, der - insgesamt kritisch - dem neu entworfenen dritten Akt zugesteht: "Das fetzt und wird frech und schraubt sich in jaulende, heulende Höhen. Und plötzlich begreift man, dass der Sound (…) vor allem Saat sein soll, Saat der Zukunft." Und die FAZ bilanziert: "So bleibt das Interessanteste an dieser Premiere (…) die Sympathie, die ihr beim Schlussapplaus entgegenschlägt: eine Anerkennung für das Ensemble, eine Verbeugung vor Neuwirths Mut und vor der Sinnlichkeit ihrer Musik". Das Foto (Iko Freese/drama-berlin) zeigt Claudio Otelli als Dr. Bloom und Marisol Montalvo als Lulu.Weiterlesen

"Boris Godunow” in Dortmund

04.10.2012 | Ein "musikalisches Volksdrama” sei seine Oper "Boris Godunow” hatte der Komponist Modest Mussorgsky erklärt. In der Tat erzählt das 1870 fertig gestellte Werk, das Alexander Puschkins gleichnamiges Drama zur Vorlage hat, die Geschichte des russischen Zaren Boris Godunow, der, um an die Macht zu kommen, im wörtlichen Sinne "über Leichen geht", dann aber an seinem Rivalen, der sich selbst zum rechtmäßigen Erben der Krone erklärt, scheitert. Vor 30 Jahren wurde die Oper, die nicht allzu oft Eingang in die Spielpläne findet, zuletzt in Dortmund gespielt. Nun hat sich Hausregisseurin Katharina Thoma, die erst kürzlich in Frankfurt mit ihrer Inszenierung von Samuel Barbers "Vanessa" auf sich aufmerksam machte, des Stoffes angenommen. Eine düstere Kulisse, die im Wesentlichen aus Bunkern besteht, hat Bühnenbildner Stefan Hageneier errichtet. "Szenisch ist es ein respektabler, musikalisch ein hochklassiger Erfolg", heißt es in "Der Westen". Die Emsdettener Volkszeitung schreibt: "Dicht steigt Thoma ein in die Geschichte, macht die bedrohliche Atmosphäre und brodelnde Aggressivität mit Sängermassen aus dem sehr spielfreudigen Opernchor und Knabenchor der Chorakademie, Extrachor und Statisten greifbar. Mächtig ist die Sängermasse, und wenn sie auftritt, ist die Oper lebendig." Dass Mussorgskys Werk eine Choroper ist, hat auch der Rezensent von "Der Westen" erkannt: "Chor und Knabenchor sind in Bestform." Das Fazit lautet hier: "Sie haben den ‚Boris‘ noch nie gesehen? Hin!". Auch deshalb im Übrigen, weil die letzte Aufführung bereits vor Weihnachten, am 23. Dezember, "über die Bühne" geht. Das Premierenpublikum applaudierte begeistert. Foto: Thomas M. Jauk.Weiterlesen

"Aida" in Dessau

01.10.2012 | Nach wie vor stehen die Spardiskussionen wie ein Damokles-Schwert über dem Anhaltischen Theater Dessau-Roßlau. Das hindert die Theaterleitung nicht daran, "große Oper" auf die Bühne zu bringen. Für die "Aida" wurden neben dem Chor des Anhaltischen Theaters der Extrachor sowie ein zusätzlicher freier Opernchor (plus Statisterie) mobilisiert. Regisseur Christian von Götz hat das Geschehen in die Gegenwart verlegt, die Zuschauer finden sich - ganz aktuell - vor der Kulisse einer ägyptischen Militärdiktatur wieder. Staatsaktion und Kammerspiel: "Aida" ist beides, und die Inszenierung lässt die psychologischen Momente der Oper zumindest nicht ganz unter den Tisch fallen. Aber der Schwerpunkt, das berichtet der Rezensent vom MDR, liegt schon auf dem "Großen", auch auf der Gewalt und der brutalen Härte, die in "Aida" eine wesentliche Rolle spielen. Das "funktioniert musikalisch sehr gut, weil GMD Antony Hermus auf die große Form, auf das große beeindruckende Theater setzt und dafür auch die richtigen Sänger hat", ist auf MDR zu hören. ""Ein Abend, der mich durchaus glücklich das Opernhaus hat verlassen lassen", ist das Fazit des Rezensenten. Schließlich war die Dessauer "Aida" auch Thema in der "Dessauer Theaterpredigt", einem Format, das die Dessauer Johannisgemeinde, das Anhaltische Theater und die anhaltische Landeskirche gemeinsam veranstalten. Der Dessau-Roßlauer Oberbürgermeister Klemens Koschig sprach hier über die Parallelen des Opernstoffes zur Gegenwart. Und zeigt sich begeistert und beeindruckt von der künstlerischen Leistung des Anhaltischen Theaters. Ebenso wie das Premierenpublikum, das für die "Aida" viel Beifall spendete. Das Foto (Claudia Heysel) zeigt Damen und Herren des Opernchores, des Extrachores sowie des Coruso Chores.Weiterlesen

"Fidelio" in Kassel

28.09.2012 | Von Politik, vom Wunsch nach Freiheit handelt diese Oper ebenso wie von der Liebe. Ludwig van Beethoven hat in seiner einzigen Oper sein Ideal von Humanität, Gerechtigkeit und freiheitlicher Selbstbestimmung verewigt. Die Liebende Eleonore befreit, verkleidet als "Fidelio", den Geliebten - gleichzeitig gelingt die Befreiung von der politischen Unterdrückung, vom verhassten Tyrannen. Als Beethoven Anfang des 19. Jahrhunderts mit der Komposition begann, ließ er sich auch von der französischen Revolution, oder besser: deren Idealen von Freiheit und Gleichheit beeinflussen. "Im "Fidelio" bricht Beethoven deutlich mit der klassizistischen Konvention und sucht den Aufbruch zu Neuem. Und das vermittelt auf faszinierende Weise die Kasseler Neuproduktion", schreibt die Hessisch-Niedersächsische Allgemeine (HNA). Der erst 25-jährige Erste Kapellmeister Yoel Gamzou ist der schwierigen Aufgabe durchaus gerecht geworden. "Ein über weite Strecken fesselndes und berührendes Hörerlebnis", findet die HNA und schenkt auch dem Chor Beachtung: "Der äußerst differenziert agierende Chor rundet die feine Ensembleleistung ab." Begeisterter Premieren-Applaus. Das Foto (Klinger) zeigt Nina Bernsteiner (Marzelline), Johannes An (Florestan), Kelly Cae Hogan (Leonore), Marc-Olivier Oetterli (Don Fernando), Krzysztof Borysiewicz (Rocco) sowie Mitglieder des Opern- und des Extrachors.Weiterlesen

"Don Giovanni" in Pforzheim

26.09.2012 | Regisseur Wolf Widder und seine Bühnen- wie Kostümbildnerin Katja Lebelt verlegen - am Theater Pforzheim - die Handlung des "Don Giovanni" in die 1950er-/1960er-Jahre. Der Titelheld kommt cool - in Jeans und Lederjacke - daher; gesungen wurde die Partie in de Premiere von dem ungarischen Bariton Maté Sólyom-Nagy, der sie scheinbar mühelos beherrschte. Die Fragen nach Persönlichkeit und Antriebskräften des Frauenhelden lässt auch Widder letztlich offen. "Pforzheims Generalmusikdirektor Markus Huber hat ebenso sorgfältige Detailarbeit geleistet wie der Regisseur", schreibt die Stuttgarter Zeitung. Andere Rezensenten gehen nicht ganz so freundlich mit der Inszenierung um. Dafür gibt es Lob für den musikalischen Teil des Abends. "Generalmusikdirektor Markus Huber am Pult der Badischen Philharmonie Pforzheim gibt dem Bühnengeschehen häufig belebende Impulse, ist den Sängern ein hilfreicher, bisweilen korrigierender Begleiter, liefert der Aufführung die dämonischen Farben nach, die die Szene schuldig bleibt, und sichert dem Abend ein solides musikalisches Niveau", ist in der Pforzheimer Zeitung zu lesen. Und: "Wolf Widder lässt sich alle Türen offen und übergibt die Führung an Generalmusikdirektor Markus Huber, der das Dramma giocoso bis zur Höllenfahrt des Bösewichts und der finalen moralinbitteren Heiterkeit aus der Musik heraus gestaltet," heißt es in den Badischen Neusten Nachrichten. Das Publikum belohnte die durchweg gute musikalische Leistung des ganzen Ensembles mit viel Beifall. Das Foto (Sabine Haymann) zeigt Evgenia Grekova als Donna Elvira, Máté Sólyom-Nagy als Don Giovanni und Axel Humbert als Leporello.Weiterlesen

"Wir erreichen den Fluss” in Dresden

24.09.2012 | Sein vielleicht politischstes Werk habe Hans Werner Henze mit der 1976 in London uraufgeführten Oper "Wir erreichen den Fluss" geschrieben. Das ist im Programm der Semperoper Dresden zu lesen, die sich dieses Werkes nun angenommen und es auf die Bühne gebracht hat - im Rahmen eines Henze-Schwerpunkts, der sich über die ganze Spielzeit hinziehen wird. Eine "offene Stellungnahme gegen Krieg, Fremdherrschaft und Unterdrückung", sei das Werk, heißt es dort. Das Opernhaus selbst wird zum Kriegsschauplatz, indem die Handlung unmittelbar an das Publikum heranrückt: In den Innenraum ragen mehrere Bühnenaufbauten, unter anderem ein laufstegartiger Gang quer durch den Zuschauerraum, auf dem die Protagonisten dicht am Publikum agieren und singen. In elf Bildern erzählt Regisseurin Elisabeth Stöppler die Geschichte vom General, der im Laufe des Geschehens die Folgen seiner Taten erkennt, der ins Irrenhaus kommt, geblendet und schließlich getötet wird. Das Werk ist mit etwa 100 Solisten auf der Bühne (darunter zahlreiche Mitglieder des Opernchores) aufwändig besetzt. Der musikalische Leiter Erik Nielsen hatte die schwierige Aufgabe zu meistern, drei im Opernraum verteilte Orchester und die große Anzahl der Solisten musikalisch zu koordinieren. "‘Wir kommen zum Fluss‘" ist ein Kraftakt für jedes Opernhaus, die Semperoper besteht diese Prüfung in musikalischer Hinsicht glänzend…", war im Deutschlandradio Kultur zu hören. Die Inszenierung kam weniger gut weg, von "szenisch bleiernder Langeweile" ist gar die Rede. Das Ergebnis der Regiearbeit sei "eine vor allem im zweiten Teil fantasievolle Inszenierung, die wirklich zu berühren vermag", heißt es dagegen im Online Musik Magazin. Und schließlich auf nmz online: "Was die Komparserie der Semperoper, drei Dresdner Kapellknaben sowie all die Mitglieder des Jungen Ensembles und die zahlreichen Solisten für diese Produktion geleistet haben, ist enorm." Das Foto (Matthias Creutziger) zeigt Timothy Oliver als Soldat sowie Mitglieder des Ensembles.Weiterlesen

"Monteverdi-Trilogie" an der Komischen Oper Berlin

20.09.2012 | "3 Opern. 12 Stunden. 1 Spektakel." So warb die Komische Oper Berlin für ihren Einstand in die neue Spielzeit - die gleichzeitig die erste des neuen Intendanten Barrie Kosky ist. Einen Monteverdi-Marathon hatte sich dieser ausgedacht: Gleich alle drei vollständig erhaltenen Opern Claudio Monteverdis waren an einem Tag zu erleben. Zunächst "Orpheus", dann "Odysseus", schließlich "Poppea" standen auf dem Programm. Wer sich entschlossen hatte, diese Mammut-Opernerfahrung mitzumachen, war (mit Pausen) von 9 Uhr bis 22.30 Uhr beschäftigt - und wurde für sein Ausharrungsvermögen belohnt. Der neue Intendant selbst sorgte für die Inszenierung und ließ sich einiges einfallen, um die "Dauergäste" nicht zu langweilen. Ein begeisterter Rezensent im Bayerischen Rundfunk erlebte "starke, komische, packende, grelle und einfühlsame Bilder" in der Inszenierung. Die aus Taschkent stammende Komponistin Elena Kats-Chernin sorgte für eine moderne Instrumentierung, die meistenteils auf Zustimmung stieß. Hierzu der Bayerische Rundfunk: "Dieser Monteverdi klang so modern und mitreißend, dass die 400 Jahre Distanz zeitweise wie ausradiert schienen… So nah kommt Oper dem Publikum selten." Und in der Berliner Zeitung ist zu lesen: "Der Ansatz ist genau richtig, die Komische Oper braucht solch abenteuerliche Impulse". Jubelnder Beifall am Schluss von einem erschöpften, aber gut gestimmten Publikum.Weiterlesen

"Das Mädchen mit den Schwefelhölzern" an der Deutschen Oper Berlin

19.09.2012 | Kein geringerer als Helmut Lachenmann ist derzeit "composer in residence" an der Deutschen Oper Berlin. Und so hat der neue Intendant, Dietmar Schwarz, mutig Lachenmanns Oper "Das Mädchen mit den Schwefelhölzern" in Angriff genommen und David Hermann mit der Inszenierung beauftragt. Vor diesem hatten sich in Deutschland nur Achim Freyer (in der Hamburger Uraufführung 1997) und später Peter Mussbach in Stuttgart (2001) an das monumentale Bühnenwerk gewagt. Nun also die Deutsche Oper Berlin - zum Auftakt einer neuen Spielzeit und einer neuen Intendanten-Ära. "Ich hoffte, so etwas wie eine Alternative in der Kunst zu formulieren und den Begriff Musik auf Kategorien zu bringen, bei denen es sozusagen knistert, wo das Hören - nicht unbedingt der Hörer - aber das Hören verunsichert wird. Dies bezeichnet eine Verunsicherung, die sich zugleich aber als Öffnung ins Freie bewähren muss", hat Lachenmann selbst zu seiner Oper gesagt. In Berlin jedenfalls ist das Experiment geglückt. Regisseur und Ausstatter haben sich für eine freie Bebilderung des Stoffes entschieden - was dem musikalischen Erlebnis zu Gute kommt. "Lothar Zagrosek, erfahrungsgestählt durch die Produktionen in Hamburg und Stuttgart, dirigiert die aberwitzig komplizierte Partitur inzwischen mit der Überlegenheit eines Feldherrn, der seine siegreichen Heerscharen befehligt", schreibt die FAZ. Und hat auch lobende Worte für die Kollektive: "Das Orchester der Deutschen Oper und der in vier solistische Ensembles aufgeteilte Chor (Einstudierung: Matthias Hermann und William Spaulding) erschaffen in dieser raumfüllenden Gruppierung eine einzigartig filigrane Klangskulptur, die unablässig um den Hörer herumzuwandern scheint." Das Foto (Bernd Uhlig) zeigt Bini Lee (Das Mädchen, Hulkar Sabirova (Solosopran 1) und Yuko Kakuta (Solosopran 2).Weiterlesen

"Cabaret" in Hagen

14.09.2012 | Eines der bekanntesten amerikanischen Musicals hat das Theater Hagen - ausschließlich im September - aufs Programm gesetzt. Das Haupthaus stand wegen der laufenden Brandschutzarbeiten noch nicht zur Verfügung. Also wurde die Produktion kurzerhand auf die Probebühne, das "Opus" verlegt. Das hat weder der Inszenierung noch der Spielfreude der Beteiligten geschadet. Das ganze "Opus" wurde zum "Cabaret", bereits im Foyer begrüßten entsprechende Damen die Zuschauer. Und das Publikum war begeistert: Zwei Zusatzvorstellungen Ende September wurden kurzfristig angesetzt, um der großen Kartennachfrage gerecht zu werden. "Cabaret" behandelt einen ernsten Stoff: Der Amerikaner Clifford Bradshaw kommt Anfang der 30er-Jahre nach Berlin und erlebt hier die zunehmende Begeisterung für die Ideen der Nationalsozialisten und den immer stärker aufflammenden Antisemitismus in Deutschland. Die weltberühmte Verfilmung mit Liza Minelli erhielt acht Oskars, aber auch die Schöpfer des Musicals, John Kander (Musik) und Fred Ebb (Text), wurden mehrfach ausgezeichnet. In Hagen "setzte der Conférencier freche Akzente", berichtet die Emsdettener Volkszeitung. "Mit Henrik Wager als diabolisch androgynem Conférencier und Marysol Ximénez-Carrillo als Nachtclub-Sängerin Sally Bowles stehen zwei Hauptdarsteller mit starken Stimmen und viel Ausstrahlung auf der Bühne."Weiterlesen

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