"Die Csárdásfürstin" in Regensburg
01.11.2012 | Langweilig wird dem Zuschauer nicht bei dieser Regensburger "Csárdásfürstin" in der Inszenierung von Thomas Enzinger. Das Sängerensemble spielt sich regelrecht frei, und vor allem im dritten Akt gibt es dann einiges zu lachen. Der Chor braucht hingegen keine Aufwärmphase. Von Anfang an spielt und singt er, was das Zeug hält. Selbst die auf dem Boden liegenden Chordamen, auf deren Rücken sich Graf Boni hin und her wälzt, bringen noch klangvolle Töne zustande. "Ein Genuss auch die Leistungen des Chors (Einstudierung: Alistair Lilley) und die tänzerischen Beiträge (Choreographie: Julia Leidhold)", schreibt die Mittelbayerische Zeitung. Über allem aber liegt ein Hauch von Melancholie: Man weiß, es wird Krieg geben, man weiß, dass Sylva Varescu am Ende ihre Auflehnung gegen den Standesdünkel ablegen und selbst zur Fürstin avancieren wird. Regisseur Enzinger hat sich für eine spritzige, das Zeitgeschehen aber nicht "außen vor" lassende Interpretation entschieden. Zum Gelingen tragen die durchweg ausgezeichnet besetzten Solisten ihren Teil bei. "Amüsanter kann man den Untergang der Monarchie kaum darstellen," findet die Mittelbayerische Zeitung. Begeisterter Applaus am Schluss. Das Foto (Juliane Zitlsperger) zeigt Theodora Varga als Sylva und Ensemblemitglieder.Weiterlesen