"Das Mädchen mit den Schwefelhölzern" an der Deutschen Oper Berlin

"Das Mädchen mit den Schwefelhölzern" an der Deutschen Oper Berlin

19.09.2012 | Kein geringerer als Helmut Lachenmann ist derzeit "composer in residence" an der Deutschen Oper Berlin. Und so hat der neue Intendant, Dietmar Schwarz, mutig Lachenmanns Oper "Das Mädchen mit den Schwefelhölzern" in Angriff genommen und David Hermann mit der Inszenierung beauftragt. Vor diesem hatten sich in Deutschland nur Achim Freyer (in der Hamburger Uraufführung 1997) und später Peter Mussbach in Stuttgart (2001) an das monumentale Bühnenwerk gewagt. Nun also die Deutsche Oper Berlin - zum Auftakt einer neuen Spielzeit und einer neuen Intendanten-Ära. "Ich hoffte, so etwas wie eine Alternative in der Kunst zu formulieren und den Begriff Musik auf Kategorien zu bringen, bei denen es sozusagen knistert, wo das Hören - nicht unbedingt der Hörer - aber das Hören verunsichert wird. Dies bezeichnet eine Verunsicherung, die sich zugleich aber als Öffnung ins Freie bewähren muss", hat Lachenmann selbst zu seiner Oper gesagt. In Berlin jedenfalls ist das Experiment geglückt. Regisseur und Ausstatter haben sich für eine freie Bebilderung des Stoffes entschieden - was dem musikalischen Erlebnis zu Gute kommt. "Lothar Zagrosek, erfahrungsgestählt durch die Produktionen in Hamburg und Stuttgart, dirigiert die aberwitzig komplizierte Partitur inzwischen mit der Überlegenheit eines Feldherrn, der seine siegreichen Heerscharen befehligt", schreibt die FAZ. Und hat auch lobende Worte für die Kollektive: "Das Orchester der Deutschen Oper und der in vier solistische Ensembles aufgeteilte Chor (Einstudierung: Matthias Hermann und William Spaulding) erschaffen in dieser raumfüllenden Gruppierung eine einzigartig filigrane Klangskulptur, die unablässig um den Hörer herumzuwandern scheint." Das Foto (Bernd Uhlig) zeigt Bini Lee (Das Mädchen, Hulkar Sabirova (Solosopran 1) und Yuko Kakuta (Solosopran 2).

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