Premierenberichte

"Schlaflos" in Braunschweig

13.03.2025 | „Schlaflos“, uraufgeführt 2021, ist die vorletzte Oper, die Peter Eötvös geschrieben hat. Die Uraufführung hatte der Komponist noch selbst dirigiert. Als „Opernballade“ bezeichnet er sein Werk, Vorlage ist die Erzählung „Trilogie“ des Literaturnobelpreisträgers Jon Fosse. Die Oper erzähle „von Ab- und Ausgrenzung und vom Bruch in einer Gesellschaft, in der es kaum noch Solidarität gibt“, so das Theater Braunschweig. Zwei Liebende, mittellos, drogensüchtig, suchen nach einem Platz in der Gesellschaft, finden ihn aber nicht. Regisseur Philipp M. Krenn verortet das Geschehen im Berlin der 1970er...Weiterlesen

"La forza del destino" in Bonn

11.03.2025 | „Eine Handlung, die immerwährende Relevanz besitzt und eine Musik, die die Virtuosität und Vielfalt des Komponisten wundervoll zur Schau stellt.“ So beschreibt das Theater Bonn Giuseppe Verdis „Macht des Schicksals“. Allerdings kommt die Handlung durchaus auch etwas verworren oder verwirrend daher: Tötung des Vaters bzw. Schwiegervaters „aus Versehen“, Flucht mit Trennung, Kloster und Einsiedelei, Geschwisterrache und viele Zufälle – oder eben „Schicksal“? Regisseur David Pountney wolle die „vielen Brüche der an etlichen Stellen unglaubwürdigen Handlung (…) ebenso wenig übertünchen wie Will...Weiterlesen

"Der Spieler" in Stuttgart

06.03.2025 | Fjodor Dostojewski, selbst ein „Spielwütiger“, lieferte die Vorlage zur Oper des jungen Sergej Prokofjew. Die Moral des Ganzen: Geld macht nicht glücklich – und Liebe lässt sich nicht kaufen. Die Hauptfiguren dieses Dramas wollen das große Geld und scheitern beim Spiel. Selbst die reiche (und alte) Babulenka, auf deren Erbe der (mittellose) General hofft, um seine Blanche heiraten zu können, setzt alles auf die Null – und ist anschließend pleite. Der Hauslehrer Alexej wiederum erspielt ungeahnte Summen, aber aus der erhofften Verbindung mit Polina wird trotzdem nichts. An der Staatsoper...Weiterlesen

"Die Vögel" in Oldenburg

04.03.2025 | Am Vorabend des ersten Weltkriegs hatte Walter Braunfels diese Oper nach dem antiken Vorbild von Aristophanes schon konzipiert. Sie „zeigt mahnend, wohin den Menschen seine Überheblichkeit führt“, so das Staatstheater Oldenburg in der Stückbeschreibung. Und: „Sein Nachdenken über die Entstehung totalitärer Staaten in den ausgehenden 1910er-Jahren scheint heute beängstigend prophetisch.“ Es geht um zwei Lebemänner, die ins Reich der Vögel aufbrechen. Einer von ihnen, Ratefreund, stachelt die Vögel dazu an, sich einen eigenen Staat zu errichten und sich damit über die Götter zu erheben. Doch...Weiterlesen

"The Listeners" in Essen

27.02.2025 | Am Aalto Theater Essen erlebte die Oper „The Listeners“ der amerikanischen Komponisten Missy Mazzoli ihre deutsche Erstaufführung. Die Handlung: Claire kann nicht schlafen, weil sie permanent von einem Brummton gestört wird. Beim Philosophen Howard Bard und seiner Gruppe „The Listeners“ findet sie eine Art Familie. Es geht dort aber auch um Verschwörungstheorien, um Manipulation und die Sucht nach Macht. „Die Regie übernimmt Anna-Sophie Mahler, die mit der Bühnenbildnerin Katrin Connan einen Raum für den Brummton selbst und für Claires emotionalen Zustand entworfen hat“, schreibt das Theater...Weiterlesen

"I Capuleti e i Montechi - Romeo und Julia" in Magdeburg

20.02.2025 | Vincenzo Bellini orientierte sich bei seiner Oper über eines der berühmtesten Liebesdramen der Welt nicht an der Tragödie William Shakespeares, sondern an der italienischen Novelle „Der tragische Tod“. Damit liegt das Zentrum des Geschehens nicht in der Vorgeschichte des dramatischen Höhepunkts, sondern beleuchtet die letzten 24 Stunden des Liebespaares. Romeo ist bei Bellini eine Mezzo-Partie, so dass in Magdeburg, wo „I Capuleti e i Montecchi – Romeo und Julia“ jetzt auf die Bühne kam, zwei Frauen die Titelrollen singen. Regisseurin Pınar Karabulut greife diesen Impuls auf und nutze die...Weiterlesen

"Weiße Rose" in Erfurt

18.02.2025 | Komponist Udo Zimmermann hatte in den 1960er-Jahren eine große Oper „Die weiße Rose“ komponiert, die 1967 uraufgeführt wurde. Viele Jahre später erhält er den Auftrag, aus dem Stoff eine Kammeroper zu machen, der Titel: „Weiße Rose“, ein völlig neues Stück. Es gibt nur zwei Protagonisten, Sophie und Hans Scholl. Das Libretto speist sich aus Briefen von Hans und Sophie Scholl, aus Tagebuchaufzeichnungen, Erinnerungen der (das Dritte Reich überlebenden) Schwester Inge, Bibelzitaten und Gedichten. In Erfurt spielen die beiden jungen Sänger*innen Rachel Ridout und Julian Dominique Clement in der...Weiterlesen

"Der fliegende Holländer" in Coburg

14.02.2025 | Mit „Der fliegende Holländer“ habe Richard Wagner ein packendes und düsteres Klanggemälde geschrieben, welches kongenial Realität und Geisterwelt aufeinanderprallen lasse und nachhallend die Frage nach Liebe, Erlösung, Fantasie und Obsession stelle, schreibt das Landestheater Coburg. Die Inszenierung von Neil Barry Moss werde die Oper als eine „bildgewaltige Seelenreise zwischen Heimat und Fremde zeigen“. In Coburg ist der „Holländer“ als Theater auf dem Theater inszeniert. Dazu Dramaturg André Sievers im Programmheft: „Indem das Theatergeschehen explizit gemacht wird, wird die Illusion der ‚...Weiterlesen

"Rusalka" in Osnabrück

11.02.2025 | Das Tolle an dem Werk sei, dass es zwar ganz genau sei, aber ganz viel Lust lasse für eigene Phantasie, erklärt Regisseur Christian von Götz, der am Theater Osnabrück Antonín Dvořáks Oper inszeniert hat, eine Mischung aus Christian Andersens kleiner Meerjungfrau, der deutschen Undine und der slawischen Rusalky. Aus diesen Geschichten macht die Oper eine „große Geschichte über Liebe, Verzicht und Vergebung“, so das Theater in seiner Ankündigung. „Du wirst von dieser Musik sofort ergriffen, die Musik wird Teil von einem selbst“, findet der Regisseur im Interview. Und das Theater setzt diese...Weiterlesen

"Don Giovanni" in Dortmund

06.02.2025 | Von E. T. A. Hoffmann wurde Mozarts zweite Zusammenarbeit mit Lorenzo Da Ponte als „Oper aller Opern“ gerühmt. Tatsächlich ist "Don Giovanni" eine der meistgespielten Opern auf deutschen Bühnen. Regisseurin Ilaria Lanzino verlegt das Geschehen in die Gegenwart. Mozart halte uns einen Spiegel einer ganzen Gesellschaft vor, schreibt das Theater Dortmund. Das macht Lanzino nicht zuletzt dadurch deutlich, dass sie das Publikum im zwischenzeitlich hell erleuchteten Zuschauerraum in diesen Spiegel einbezieht. Nicht nur Don Giovanni, auch die Frauen sind in dieser Inszenierung Abenteuern gegenüber...Weiterlesen

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