Komponist Udo Zimmermann hatte in den 1960er-Jahren eine große Oper „Die weiße Rose“ komponiert, die 1967 uraufgeführt wurde. Viele Jahre später erhält er den Auftrag, aus dem Stoff eine Kammeroper zu machen, der Titel: „Weiße Rose“, ein völlig neues Stück. Es gibt nur zwei Protagonisten, Sophie und Hans Scholl. Das Libretto speist sich aus Briefen von Hans und Sophie Scholl, aus Tagebuchaufzeichnungen, Erinnerungen der (das Dritte Reich überlebenden) Schwester Inge, Bibelzitaten und Gedichten. In Erfurt spielen die beiden jungen Sänger*innen Rachel Ridout und Julian Dominique Clement in der Studio.Box auf einem Laufsteg. Das Publikum sitzt zu beiden Seiten unmittelbar daneben. Die Musik zeige die Stärke Sophie Scholls, „aber es gibt auch Momente von Verletzlichkeit, die ihre Menschlichkeit zeigen“, erklärt Ridout im ARD-Interview. „Was uns an dem Stück interessiert, ist, dass die Geschwister Scholl zunächst begeisterte Nazis waren, und man an ihnen sieht, dass diese Haltung änderbar war. Jederzeit besteht auch heute beispielsweise für einen Neonazi oder einen anderen Menschen, der sich außerhalb des Grundgesetzes bewegt, die Möglichkeit, über die Werte, die ihm wichtig sind, nachzudenken und die eigene Einstellung dazu zu verändern.“ Dieses Zitat aus der Ankündigung des Theaters Erfurt verdeutlicht, wie aktuell der Stoff in der heutigen Zeit ist. „Fulminantes Fanal zum Holocaust-Gedenktag: Das Theater Erfurt spielt Udo Zimmermanns Kammeroper ‚Weiße Rose‘ in eindringlicher Lakonik“, berichtet die Thüringer Allgemeine. Das Foto (Lutz Edelhoff) zeigt Rachel Ridout, als Sophie Scholl und Julian Dominique Clement als Hans Scholl.