Tanz

"Hair" in Eisenach

08.10.2012 | "Hair" - das steht für die Zeit Ende der 60er-Jahre, für die Anti-Vietnam-Bewegung, für ein "junges" Lebensgefühl mit Sehnsucht nach Frieden, Freiheit und Liebe… Aber die Geschichte um Claude, der nach Vietnam muss, Berger, den Hippie, und seine Freunde, zieht auch heute noch Publikum an. Nicht nur wegen der Musik von Galt Mac Dermot (Titel wie "Aquarius", "Donna" oder "Let the sunshine in" sind längst nicht verstaubt), sondern auch wegen der Inhalte: Fragen nach Krieg in der Welt, nach Selbstfindung einer jungen Generation, nach Revolte oder Anpassung bewegen die Menschen noch immer. Nicht zuletzt Milos Formans Verfilmung 1979 hat zum Kultstatus des Musicals beigetragen. So darf sich das Landestheater Eisenach über guten Zuspruch zur "Hair"-Koproduktion mit dem Meininger Theater freuen. Und die beiden Häuser haben einiges aufgefahren. "Die Titel verlangen nach großen Chören, die beiden Schauspiel-Ensembles aus Meiningen und Eisenach, verstärkt durch das Eisenacher Ballett, bilden einen Chor, der es durchaus schafft, Woodstock-Stimmung zu erzeugen", schreibt die Thüringer Landeszeitung. Und weiter: "Diese "Hair"-Inszenierung ist etwas für Theaterbesucher, die offen sind für Utopien, ein bisschen rebellische Energie in sich tragen - oder einfach nur Spaß haben wollen." Das Premierenpublikum reagierte geradezu euphorisiert: Mit Standing Ovations verlangte es nach Zugaben. Ein großer Erfolg in Thüringen. Das Foto (foto-ed) zeigt Benjamin Krüger mit Mitgliedern des Ensembles.Weiterlesen

Bundesjugendballett fährt nach China

05.10.2012 | Das Bundesjugendballett geht auf seine erste Auslands-Tournee. Vom 6. bis zum 16. Oktober gastiert die Compagnie im Rahmen der Lanxess Young Euro Classic Concerts in China mit Auftritten in Peking am 11.10., Changzhou am 13.10. und Shanghai am 15.10. Seit fünf Jahren bringt diese Konzertreihe junge Künstler aus China und Deutschland zu gemeinsamen Proben und einer Konzerttournee zusammen. In diesem Jahr sind Musiker der Villa Musica Rheinland-Pfalz, der Universität der Künste Berlin und des Zentralkonservatorium Pekings beteiligt.Weiterlesen

"Les Ballets Russes - Reloaded" in Dresden

12.07.2012 | Genau vor hundert Jahren erlebte das Ballett "L’après-midi d’un faune" mit den "Ballets russes" des legendären Sergej Diaghilew seine Uraufführung. Ein Jahr später wurde Strawinskys "Sacre du Printemps" von derselben Compagnie erstmals getanzt: Was zunächst als Skandal in die Annalen einging, ist längst als Meisterstück der Musik- wie Tanzgeschichte anerkannt. Das Ballett der Dresdner Semperoper nimmt diese Jubiläen zum Anlass, an die bedeutende Compagnie des Russen Diaghilew zu erinnern, die vielmehr war als "nur" Balletttruppe, wollte sie doch die Idee eines Tanz, Musik und bildende Kunst gleichwertig zu vereinigenden Gesamtkunstwerkes realisieren. In Dresden kamen nun Straswinskys "Noces" in einer neuen Choreoegrafie von Stijn Celis, weitere Uraufführungen ("Faun" von Jiří Bubeníček und "Sacre" von Jacopo Godani) sowie Balanchines "Apollo" auf die Bühne. Unterstützt wurde die Compagnie der Semperoper vom Sächsischen Staatsopernchor und den Solisten Elena Gorshunova, Stephanie Atanasov, Tom Martinsen und Tomislav Lucic. "Da kommt die geballte Kraft einer gut präparierten Kompanie von der Bühne, die ganze Gruppe, Solisten, Duette, im Trio, im Quartett", ist auf "tanznetz" zu lesen. Und der Rezensent erlebte "eine am Ende grandiose Hommage der Dresdner Kompanie an die russischen Revolutionäre des Tanzes". Foto: Costin RaduWeiterlesen

Stiftung TANZ: Regelmäßige Transition-Beratung bundesweit

11.06.2012 | Die Stiftung TANZ wird ab September 2012 bundesweit regelmäßige Beratungstage zum Thema "Transition" anbieten. Es geht dabei um die Frage, wie es bei Tänzerinnen und Tänzern beruflich weitergeht, wenn sie nicht mehr auf der Bühne stehen können. Die Stiftung fordert alle Tänzerinnen und Tänzer auf: "Nutzen Sie dieses Angebot, um sich mit Ihrer beruflichen Zukunft auseinanderzusetzen. Dies empfehlen wir auch wenn Sie noch einige Jahre tanzen wollen. Eine frühe Beschäftigung mit der eigenen Transition kann größeren Schwierigkeiten vorbeugen."Weiterlesen

"A sort of" in Nürnberg

26.04.2012 | Nürnbergs Ballettchef Goyo Montero hat erneut einen Ballettabend geplant, der über die regionalen Grenzen hinaus für Aufmerksamkeit und Begeisterung sorgt. Gleich zwei renommierte schwedische Choreografen hat er in die fränkische Metropole eingeladen: Mats Ek und Johan Inger. Ek zeigt eine Choreografie zu Musik des polnischen Komponisten Henryk Mikolaj Górecki. Das Stück beinhaltet Episoden von menschlichen Beziehungen, Annäherungsversuche, ein Spiel mit Identitäten und ihren Auflösungen. Zwei Paare stellen den Wechsel zwischen Liebe und Aggression, Zärtlichkeit und Kampf dar. Eks Landsmann Johan Inger zeigt zu den pulsierenden Rhythmen von Maurice Ravels "Bolero" eine getanzte Komödie und balanciert zwischen Witz und Ernst gekonnt hin und her. "Goyo Monteros Ballett-Compagnie ist auf dem besten Weg zu internationaler Reputation", lautet der Kommentar in den Nürnberger Nachrichten: "Ein elektrisierender, bildermächtiger Abend, den das konditionsstarke Ensemble mit Bravour bewältigte." Der Bayerische Rundfunk bilanziert: "Eine erfrischende Brise schwedischer Tanzfreiheit, die durchs Nürnberger Staatstheater weht." Das Foto (Bettina Stöß) zeigt eine Szene aus Mats Eks Choreografie "A sort of ..." mit Sayaka Kado und Saul Vega.Weiterlesen

"Sacre" und "Verklärte Nacht" in Eisenach

10.04.2012 | Das Landestheater Eisenach steht vor dem Aus. SPD und CDU streiten im Land Thüringen erbittert und schieben sich den Schwarzen Peter gegenseitig zu. Derweil müssen die Eisenacher Bürger um ihr Theater bangen, weil die Kommune den Eigenanteil von 2 Millionen Euro nicht mehr tragen kann, das Land diesen Finanzierungspart aber nicht übernehmen will. So war es bei der Premiere von Andris Plucis Ballettabend im Landestheater, einer Kombination von Strawinskys "Sacre" mit Schönbergs "Verklärte Nacht" sicher in erster Linie die Begeisterung über das künstlerische Ergebnis, daneben aber auch eine Solidarerklärung der Zuschauer, als sie am Ende Stehende Ovationen und begeisterte Beifallsbezeugung für die Akteure bereit hielten. "Ja, das kleine Landestheater kann wirklich große Dinge schaffen", ist auf "Südthüringen.de" zu lesen, und: "So überzeugend-gewaltig wie bei Plucis und Ptashnikov kommt das ‚Sacre‘ selbst auf größten Bühnen nicht rüber." Die Thüringer Allgemeine konstatiert: "Die Kunst besteht darin, Kunst zu zeigen auch unter diesen Bedingungen. Eisenachs Ballettkompanie beherrscht ihre Kunst: Sie zeigt einen starken Tanztheaterabend, dem keinerlei routiniertes ‚The show must go on‘ anzumerken ist." Auch die Landeskapelle Eisenach zeigte eine herausragende Leistung. Sie "macht das Beste aus ihrer chronischen Unterbesetzung" (Thüringer Allgemeine). Nur in einer speziell genehmigten Fassung konnte ‚Le Sacre du Printemps‘ mit dem vergleichsweise kleinen Orchester realisiert werden. Für den erkrankten Eisenacher GMD Carlos Domínguez-Nieto übernahm Oleg Ptashnikov die musikalische Leitung. Foto: C. HöltingWeiterlesen

"Das Fräulein von S." in Stuttgart

16.02.2012 | Die Werke von E.T.A. Hoffmann scheinen es dem Choreografen Christian Spuck angetan zu haben. Nachdem er vor sechs Jahren in Stuttgart den "Sandmann" choreografierte, machte er nun einen der ersten Kriminal-Klassiker zur Vorlage seiner neuesten Choreografie: "Das Fräulein von Scuderi"; bei Spuck heißt die Titelheldin kurz das "Fräulein von S.". Mit der Geschichte um die Dichterin Madeleine de Scudéry, die mysteriöse Morde, begangen vom Goldschmied Cardillac, aufdeckt und damit dessen zunächst verdächtigten Gehilfen vor der Todesstrafe rettet, feiert der gefeierte Choreograf seinen Abschied von Stuttgart. Er wechselt als Ballettdirektor nach Zürich. Die Figur des Fräulein von S. teilt Spuck in eine Tanz- und eine Schauspielrolle, wobei niemand geringeres als Marcia Haydée den getanzten Part übernimmt. "Dass Christian Spuck einer der originellsten zeitgenössischen Tanzkalligraphen ist, bezeugt sein ‚Fräulein von S.‘ über weite Strecken", urteilt die SZ. In der Stuttgarter Zeitung ist zu lesen: "Die Spannung bleibt (…) über die neunzig Minuten der Aufführung nahtlos erhalten." Über die Tänzer heißt es dort: "Ob Solisten oder Corps de ballet: das gesamte Ensemble tanzt ungeheuer ausdrucksstark und technisch brillant." Foto: Stuttgarter BallettWeiterlesen

"Träumer.Tanzen.Lieder" in Dortmund

15.02.2012 | An einen zweiteiligen Ballettabend mit Choreografien von Mauro Bigonzetti und Christian Spuck hat sich das Theater Dortmund gewagt. "Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer. Schreckliche. Aber auch liebenswerte. Sie alle irren durch das Spiegelkabinett der Träume auf der Suche nach ihrer Wirklichkeit." So beginnt die Beschreibung des Abends im Programmtext des Theaters. Bigonzetti ist dem Dortmunder Publikum bereits bekannt: Seine "Hommage à Bach" und die "Rossini Cards" sind dort noch in bester Erinnerung. Jetzt zeigte er also seine "Cantata", in der die Tänzer auf mehreren Ebenen gefordert sind: Sogar singen müssen sie. Und Folklore fehlt auch nicht in seiner Choreografie, die er als Hommage an die Kultur seiner Heimat Italien versteht. Christian Spuck hingegen verwandelt die Tänzer in "Sleepers Chamber" in Heuschrecken. Der Tanzabend sei "das Ungewöhnlichste, was bislang zu sehen war. Und ungewöhnlich gut getanzt", heißt es in der Emsdettener Volkszeitung. Und auch das Online Musik Magazin findet lobende Worte für die Choreografien wie für die Leistung der Tänzer: "Das Dortmunder Ballett zeigt, dass es auch singen und schauspielern kann, und belegt erneut, dass es mit einer großen Fangemeinde die Dortmunder Oper zu füllen weiß." Und: "Im Tanz zeigt das Ensemble pure Lebensfreude und steckt voller Energie." Das Publikum dankte es den Künstlern mit begeisterten "standing ovations". Foto: Bettina StößWeiterlesen

"Romeo und Julia" beim Staatsballett Berlin

12.02.2012 | Umbesetzung der beiden Titelrollen quasi in letzter Sekunde: Kann das gut gehen? Es kann - ganz offensichtlich beim Staatsballett Berlin, wo ursprünglich die beiden Russen Nadja Saidakova und Mikhail Kaniskin die Julia und den Romeo in der berühmten Choreografie von John Cranko von 1962 tanzen sollten. Aber die Erste Solistin verletzte sich, so dass sie die Premiere nicht tanzen konnte. Und die "Einspringer" Iana Salenko und Marian Walter durften zeigen, was sie können. Die tragische Geschichte der Sprösslinge zweier verfeindeter Veroneser Familien, die ihre Liebe nicht leben dürfen und deshalb gemeinsam in den Tod gehen, ist beim Staatsballett zum umjubelten Erfolg geworden. Als "Großereignis des Tanzes" bezeichnet die Berliner Morgenpost den Abend und schreibt über die beiden Solisten: "Sie machten ihre Sache grandios." Auch die Ballettgruppe findet Lob: "Die Compagnie tanz exzellent." Und die Berliner Zeitung schreibt: "So echt ist Romeso Liebe selten." Ihr Fazit: "Muss man sehen!" Das Foto (Bettina Stöß) zeigt die beiden Titeldarsteller Iana Salenko und Marian Walter.Weiterlesen

Ivan Liska mit dem Deutschen Tanzpreis ausgezeichnet

07.02.2012 | Ivan Liska, Direktor des Bayerischen Staatsballetts, ist im Essener Aalto-Theater mit dem Deutschen Tanzpreis ausgezeichnet worden. Der 61-jährige gebürtige Tscheche wurde damit für seine Verdienste um den künstlerischen Bühnentanz in Deutschland geehrt. Liska sei ein "bewundernswerter Tänzer in allen Charakteren" gewesen, heißt es unter anderem in der Begründung der Jury. Die Laudatio für den Tänzer und Ballettdirektor hielt Hortensia Völckers, Direktorin der Bundeskulturstiftung und ausgewiesene Kennerin und Liebhaberin des Tanzes.Weiterlesen

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