10.04.2012 | Das Landestheater Eisenach steht vor dem Aus. SPD und CDU streiten im Land Thüringen erbittert und schieben sich den Schwarzen Peter gegenseitig zu. Derweil müssen die Eisenacher Bürger um ihr Theater bangen, weil die Kommune den Eigenanteil von 2 Millionen Euro nicht mehr tragen kann, das Land diesen Finanzierungspart aber nicht übernehmen will. So war es bei der Premiere von Andris Plucis Ballettabend im Landestheater, einer Kombination von Strawinskys "Sacre" mit Schönbergs "Verklärte Nacht" sicher in erster Linie die Begeisterung über das künstlerische Ergebnis, daneben aber auch eine Solidarerklärung der Zuschauer, als sie am Ende Stehende Ovationen und begeisterte Beifallsbezeugung für die Akteure bereit hielten. "Ja, das kleine Landestheater kann wirklich große Dinge schaffen", ist auf "Südthüringen.de" zu lesen, und: "So überzeugend-gewaltig wie bei Plucis und Ptashnikov kommt das ‚Sacre‘ selbst auf größten Bühnen nicht rüber." Die Thüringer Allgemeine konstatiert: "Die Kunst besteht darin, Kunst zu zeigen auch unter diesen Bedingungen. Eisenachs Ballettkompanie beherrscht ihre Kunst: Sie zeigt einen starken Tanztheaterabend, dem keinerlei routiniertes ‚The show must go on‘ anzumerken ist." Auch die Landeskapelle Eisenach zeigte eine herausragende Leistung. Sie "macht das Beste aus ihrer chronischen Unterbesetzung" (Thüringer Allgemeine). Nur in einer speziell genehmigten Fassung konnte ‚Le Sacre du Printemps‘ mit dem vergleichsweise kleinen Orchester realisiert werden. Für den erkrankten Eisenacher GMD Carlos Domínguez-Nieto übernahm Oleg Ptashnikov die musikalische Leitung. Foto: C. Hölting