Premierenberichte

"Der junge Lord" am Gärtnerplatztheater München

31.05.2019 | Ingeborg Bachmann arbeitete in den 1960er-Jahren ein Märchen von Wilhelm Hauff zu einem Libretto um, Hans Werner Henze machte daraus eine komische Oper. Gezeigt wird die Spießigkeit eines kleinen deutschen Ortes und die schnell abklingende Freundlichkeit gegenüber dem „Fremden“, dem englischen Sir Edgar. Schließlich machen sich die Dorfbewohner im wahrsten Sinne zum Affen. Brigitte Fassbaender inszenierte am Gärtnerplatz. Dass sie nur sehr dezent auf heutige Zustände abspielt, wird von einigen Rezensenten positiv, von anderen kritisch bewertet. „Brigitte Fassbaender gelang es am Münchner...Weiterlesen

"La clemenza die Tito" in Oldenburg

29.05.2019 | Erst in seinem Sterbejahr 1791 komponierte Mozart die Oper „Le Clemenza di Tito“, die weniger häufig gespielt wird als zum Beispiel die Da-Ponte-Opern. Anlass war die Krönung Kaiser Leopolds II. zum König von Böhmen. Zu diesem Zweck wendete sich Mozart wieder der Gattung der „opera seria“ zu. Erzählt wird die Geschichte des Königs Titus, der eine Wendung zum weisen und gnädigen Herrscher vollzogen hat und die Intrigen gegen ihn großmütig verzeiht. Regisseur Laurence Dale liefere am Staatstheater Oldenburg einen „souveränen Mix aus ambitionierter Deutung und historisierender Werksicht“...Weiterlesen

"Die Liebe zu den drei Orangen" in Mainz

27.05.2019 | „Es wird bunt auf der Bühne des Großen Hauses (…): Atemtherapie, Kräuterwanderung, Lach-Yoga – auf vielfältige Weise therapieren wir unsere betrübten Seelen heute selbst.“ So kündigt das Staatstheater Mainz Prokofjews Oper an, in der sich Tragik wie Komik findet, wie Hermann Bäumer, der musikalische Leiter des Abends, im Interview mit der Allgemeinen Zeitung erklärt. So wandern auch fröhliche wie traurige Clowns durchs Publikum des Premierenabends. „Fokus und Ideen wechseln so schnell und häufig, dass sich sogar das Banale nicht selbst verzehrt, und der unstete Charakter der eigentlichen...Weiterlesen

"Written on Skin" in Ulm

24.05.2019 | Eine Geschichte mit mehreren Ebenen: Die erste erzählt eine Sage aus dem Mittelalter nach, in welcher ein eifersüchtiger Ehemann seine Frau zwingt, das Herz ihres Geliebten zu essen. Diese begeht darauf hin Selbstmord. Hier geht es um die Macht eines Menschen über einen anderen, um Unterwerfung und Auflehnung. In George Benjamins Oper gibt es eine zweite Erzählebene, eine Art Rahmenhandlung, in der drei Engel auf die Geschichte blicken und selbst eingreifen. 2012 erlebte die Oper ihre Uraufführung und wurde danach mehrfach wiederaufgeführt. Das Theater Ulm zeigt das Werk in Kooperation mit...Weiterlesen

"Der fliegende Holländer" in Cottbus

22.05.2019 | Wagners romantische Oper „lässt Realität und Mythos, Mensch und Geisterwelt aufeinanderprallen“, so das Staatstheater Cottbus, wo der „Holländer“ Anfang Mai Premiere hatte. Erstmals in Cottbus inszeniert Regisseurin Jasmina Hadžiahmetović. Im Gespräch gesteht sie, dass sie ein gewisses Problem mit dem Stoff hat: „Wieso soll eine Frau für die Erlösung sorgen? Ist es nicht so, dass jeder die eigene Erlösung erarbeiten muss?“ Ihre Inszenierung zeigt denn auch eine selbstbewusste Senta: „aufwühlend, kraftvoll, feministisch“, so beschreibt es die Märkische Allgemeine. Und: „Das ganze Erlösungs-...Weiterlesen

"M - Eine Stadt sucht einen Mörder" an der Komischen Oper Berlin

20.05.2019 | Fritz Langs Filmklassiker aus dem Jahr 1931 zur Oper zu machen ist ein Wagnis. Barrie Kosky (Libretto) und Moritz Eggert (Musik) sind dieses Wagnis eingegangen. Herausgekommen ist eine musikalische Mischung aus verschiedensten Stilarten. „Mit seiner Oper ‚M - eine Stadt sucht einen Mörder‘ beweist Moritz Eggert, dass moderne Oper nicht anstrengen muss und unterhalten kann“, kommentiert BR Klassik. „Eggerts Anspruch an ‚moderne Oper‘ von direkter Zugänglichkeit erfüllt sich, indem er Bekanntes zu Neuem zusammensetzt, das eher im ‚Banne des Unheimlichen‘ steht als sich harmonisch aufhellt“,...Weiterlesen

"Rienzi" in Kaiserslautern

15.05.2019 | Richard Wagners „Rienzi“ war die Oper, mit der der Komponist quasi seinen Durchbruch schaffte. 1842 in Dresden uraufgeführt, erlebte sie sofort begeisterte Publikumsreaktionen. Als frühe Wagner-Oper bewegt sie sich noch in der Tradition der „Grand-opéra“. Das vom Komponisten selbst verfasste Libretto basiert auf dem Roman „Rienzi, der letzte Tribun“ des englischen Autors Edward Bulwer-Lytton. Es geht um einen Machtkampf im Rom des 14. Jahrhunderts. Rienzi, eine historisch verbürgte Figur, stellt sich gegen die Herrschaft der römischen Adelsfamilien, sichert sich die Unterstützung des Volkes...Weiterlesen

"Oceane" an der Deutschen Oper Berlin

13.05.2019 | Lorelei, Melusine, Mélisande oder die kleine Meerjungfrau: Alle diese Frauenfiguren faszinierten insbesondere die Künstler des 19. Jahrhunderts, so auch Theodor Fontane. Sein Novellenfragment „Oceane von Parceval“ sei nur einer seiner „Versuche, in der Gestalt der Melusine die Mischung aus den Gefühlen von Bedrohung und Faszination zu fassen, der sich eine männlich dominierte bürgerliche Gesellschaft angesichts der Verbindung von Weiblichkeit mit archaischer, erotisch freizügiger Natürlichkeit gegenübersah“, so die Deutsche Oper Berlin, die soeben die Uraufführung der Oper „Oceane“ von Detlef...Weiterlesen

"Der Teufel auf Erden" in Chemnitz

10.05.2019 | Franz von Suppé, ein Komponist, der es verstand, seine Biografie um öffentlichkeitswirksame Details „anzureichern“, würde in diesem Jahr 200 Jahre alt. Das Theater Chemnitz würdigt den Spezialisten der „Wiener Operette“ mit der Inszenierung der fantastisch-burlesken Operette „Der Teufel auf Erden“. Der Teufel Ruprecht, der seine Hölle verlässt, um die Erde zu bereisen, erlebt auch hier allerhand „Teuflisches“. In der Inszenierung von Hinrich Horstkotte, in der das Werk deutlich bearbeitet wurde, verlangt unter anderem Donald Trump persönlich Einlass in die Unterwelt. „So heiter sich das Thema...Weiterlesen

"Der Bürger als Edelmann / Ariadne auf Naxos" in Darmstadt

09.05.2019 | Schon 1912 hatten Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal vorgesehen, die Oper „Ariadne auf Naxos“ mit Molières Komödie „Der Bürger als Edelmann“ zu verknüpfen – und damit nicht nur die beiden Sparten Schauspiel und Musiktheater, sondern auch die Komödie mit der Tragödie. Molières Geschichte vom Bürger Jourdain, der sich einen Adelstitel wünscht und deshalb tief in die Tasche greift, um ein Musiktheaterstück zu finanzieren, ist die Rahmenhandlung für eben dieses Werk, die „Ariadne“. Regisseur Christian Weise hat diese Idee am Staatstheater Darmstadt nun wieder aufgegriffen (obwohl sie 1912...Weiterlesen

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