Premierenberichte

"Tristan und Isolde" in Leipzig

27.10.2019 | Richard Wagners Oper über die Liebe zwischen dem Helden Tristan und der zu Beginn lebensmüden Isolde ist Teil eines Wagner-Großprojekts, das sich Intendant Ulf Schirmer zum Ende seiner Zeit an der Leipziger Oper vorgenommen hat: 2022 will er in Leipzig alle 13 Wagner-Opern hintereinander aufführen lassen, in der Reihenfolge ihrer Entstehung. Nun also die Premiere von „Tristan und Isolde“ in der Inszenierung von Enrico Lübbe. „Schon jetzt ist (…) klar, dass Enrico Lübbes Inszenierung zu den spannendsten Produktionen des derzeitigen Leipziger Wagner-Repertoires gehört“, schreibt die neue...Weiterlesen

"Götterdämmerung" in Oldenburg

25.10.2019 | „Regisseur Paul Esterhazy und Kostüm- und Bühnenbildner Mathis Neidhardt erzählen die große Geschichte vom Niedergang einer Welt im Mikrokosmos einer in sich geschlossenen Gesellschaft, wodurch – ganz im Sinne Wagners – die menschlichen Abgründe besonders schonungslos zutage treten.“ So kündigt das Oldenburgische Staatstheater den letzten Abend der Wagner-Tetralogie an. In der Tat spielt das Geschehen in einem schweizerischen Bergdorf mit „bösen, sich belauernden und zerstörerischen Menschen“, wie die neue musikzeitung (nmz) schreibt, die über die Inszenierung berichtet: „Das alles und vieles...Weiterlesen

"Das Märchen vom Zaren Saltan" in Erfurt

23.10.2019 | In eine echte Märchenwelt entführt das Regieteam (Alexei Stepanyuk als Regisseur, Elena Orlova als Ausstatterin) das Publikum in Erfurt: „Ein russisches Regieteam, das dieses Märchen wie aus der Westentasche kennt und uns ein Märchen, wie es im Märchenbuch steht, auf die Bühne zaubert und uns so hilft, diese russische Märchenwelt und diese Klangwelten in Rimski-Korsakows Oper zu entdecken“. So beschreibt es der Dramaturg des Theaters im Video. Vorlage für die Oper ist ein Märchen Puschkins, das in Russland äußerst populär war. In Deutschland ist diese Oper selten zu hören, allenfalls der „...Weiterlesen

"Falstaff" in Osnabrück

18.10.2019 | „Alles auf Erden ist Spaß“: Das ist die Quintessenz von Verdis letzter Oper, der einzigen Komödie, die er je vertont hat. Der Satz ist – zumal in heutigen Zeiten – kaum nachzuvollziehen, aber offenbar durchaus spürbar, wenn man in Osnabrück Adriana Altaras‘ Inszenierung erlebt hat. „In der witzigen Regie von Adriana Altaras und vorwärtsgetrieben von GMD Andreas Hotz gelingt mit dem ausgewogen gut besetzten Ensemble ein begeisternder Opernabend“, schreiben die Westfälischen Nachrichten. „Langeweile kommt in der turbulenten Inszenierung von Regisseurin Adriana Altaras gewiss nicht auf“,...Weiterlesen

"Coro fantastico" in Heidelberg

16.10.2019 | Was ist das eigentlich – die Oper??? Das fragt das Theater Heidelberg zum Start der neuen Spielzeit und stellt dabei den Chor ins Zentrum. Vier ganz unterschiedliche Chöre und ein Bewegungschor nehmen das Publikum mit auf eine Reise quer durch die Opernwelt. Nicht die Antwort auf die Eingangsfrage werde man am Ende finden, aber ein Fragezeichen weniger haben, kündigt das Theater an. Das Programm geht von Klassikern der Opernchöre bis zu Pop-Arrangements. Erklärt wird aber auch das Geschehen hinter den Kulissen. „Die Oper hat fast immer einen Chor. Das ist fast ein Alleinstellungsmerkmal“,...Weiterlesen

"Mefistofele" in Chemnitz

13.10.2019 | Arrigo Boito, der vor allem als Verdi-Librettist bekannt wurde, hat eine eigene, durchaus sehenswerte Oper mit eigenem Libretto geschrieben. Er orientiert sich eng an Goethes „Faust“-Drama, stellt aber, wie der Titel der Oper schon sagt, die Figur des Mephisto in den Vordergrund. Im MDR wird der Musikalische Leiter des Abends, Guillermo Garcia Calvo, interviewt: „Dieses Werk ist ein Unikat in der Musikgeschichte (…). Es ist wie ein Experiment, ein Werk über das Universum (…), das ganz viele Fenster aufmacht.“ Regie führt Balász Kovalik. „Für Kovalik geht es in diesem Stück auch um das...Weiterlesen

"Falstaff" in Freiburg

09.10.2019 | Ein langweiliges Leben führen die Figuren von Verdis letzter (und einziger komischer) Oper, bevor Sir John Falstaff alles durcheinander wirbelt. Die Langeweile zeigt Regisseurin Anna-Sophie Mahler in Freiburg, indem sie einen Anfang ohne Musik und Text zeigt. „Falstaff weckt Sehnsüchte, die man sich lange versagt hat. Jetzt ist er plötzlich da. Und mit ihm die blanke Gier. Doch die Entfesselung setzt auch Ängste frei.“ So beschreibt das Theater Freiburg die Titelfigur des Werks. „Ziemlich dunkel“ sei die Oper geworden, „dabei dennoch feinsinnig, federleicht – und bitterböse.“ „Es ist spürbar...Weiterlesen

"Cardillac" in Hagen

07.10.2019 | Paul Hindemith stand den künstlerischen Ideen des Bauhauses sehr nah. Seine Oper „Cardillac“ ist Teil des Veranstaltungsprogramms zum Bauhaus-Jahr der Stadt Hagen. Die Handlung beruht auf der literarischen Vorlage „Das Fräulein von Scuderi“ von E.T.A. Hoffmann. Ein Goldschmied liebt seine eigenen Produkte so sehr, dass er alle, die ein Schmuckstück bei ihm erwerben, anschließend tötet. Sogar seinen zukünftigen Schwiegersohn will er umbringen, am Schluss aber muss er seine Taten gestehen. In Hagen hat Jochen Biganzoli Hindemiths Oper inszeniert. „Das Theater Hagen inszeniert die selten...Weiterlesen

"Der Graf von Montechristo" in Bremerhaven

04.10.2019 | Frank Wildhorn hat Alexandre Dumas‘ weltberühmten Roman in ein Musical verwandelt: Action genug für die etwa zweieinhalb Stunden Bühnenwerk. In Bremerhaven inszenierte Felix Seiler. Emond Dantès ist der junge vielversprechende Mann, dem an seinem Hochzeitstag alles genommen wird: seine Liebe, sein Vermögen, seine Freiheit. Aber er kehrt – nach 14 Jahren – zurück, um sich zu rächen. „Für (...) Felix Seiler (…) lebt das Musical von Action, davon, dass die Handlung voranprescht, aber manchmal auch innehält und reflektiert“, schreibt das Stadttheater in der Ankündigung. „Die Inszenierung ist ein...Weiterlesen

"Madama Butterfly" in Nordhausen

02.10.2019 | „Je länger die Ärmel, desto unverheirateter die Frau“: Das Theater Nordhausen macht mit einem Trailer auf die aufwändige Kostümproduktion von stilechten Kimonos für Puccinis anrührende Oper aufmerksam. Anette Leistenschneider hat in dem thüringischen Städtchen Regie geführt. „Für mich geht es in dieser Verismo-Oper voller großer Emotionen vor allem um die Tragik falscher Hoffnungen und Versprechungen, die nicht erfüllt werden“, erklärt sie im Programmheft-Interview. Pinkerton sei in ihrer Sichtweise „ein flegelhafter verwöhnter junger Mann aus reichem Hause“ der es gewohnt sei zu nehmen, was...Weiterlesen

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