Schon 1912 hatten Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal vorgesehen, die Oper „Ariadne auf Naxos“ mit Molières Komödie „Der Bürger als Edelmann“ zu verknüpfen – und damit nicht nur die beiden Sparten Schauspiel und Musiktheater, sondern auch die Komödie mit der Tragödie. Molières Geschichte vom Bürger Jourdain, der sich einen Adelstitel wünscht und deshalb tief in die Tasche greift, um ein Musiktheaterstück zu finanzieren, ist die Rahmenhandlung für eben dieses Werk, die „Ariadne“. Regisseur Christian Weise hat diese Idee am Staatstheater Darmstadt nun wieder aufgegriffen (obwohl sie 1912 nicht funktioniert hatte) und für die musikalische Untermalung des Theaterstücks eine Jazzband engagiert. Im Interview mit „echo-online“ hatte Weise erklärt: „Die Frage ist hier ja auch: Wer zahlt die Kunst? Dadurch erhält die Oper einen Sinn, weil sie sich aus Molières Edelmann entwickelt.“ Die Kritiker haben nun recht einmütig den neuen Versuch der Kombination für ebenfalls nicht gelungen erklärt. Immerhin musikalisch entdeckten sie Höhepunkte: „Lichtblicke öffnet allein das betörend schön singende Terzett von Najade, Dryade und Echo (Florina Ilie, Maren Favela und Rebekka Reister), bewundernswert elegant und geschmeidig stützt das Staatsorchester unter Gastdirigent Hartmut Keil das Geschehen“, schreibt die FAZ. Und das Mannheimer Echo: „Im zweiten Teil kommt dann aber das Vergnügen an Richard Strauss’ Musik dazu, die vom Staatsorchester unter Hartmut Keil mit kammermusikalischem Glanz serviert wird.“ Das Foto (Nils Heck) zeigt Robert Lang als Fechtmeister, Johann Jürgens als Jourdain, Victor Tahal als Tanzmeister, Stefan Schuster als Musikmeister.