Premierenberichte

"Don Giovanni" in Freiburg

06.05.2019 | Drastische Szenen zeigt Regisseurin Katarzyna Borkowska am Theater Freiburg. Die Bühnenbildnerin inszeniert zum ersten Mal; ihr Don Giovanni zeigt auf offener Bühne, was er mit den Frauen so tut. Gleich zu Beginn wird Hyronimus Boschs „Garten der Lüste“ auf den Gazevorhang projiziert: das zeigt, worum es dem Regieteam geht. Freiburgs Chefdramaturgin Tatjana Beyer erklärt im SWR-Interview, noch immer sei Don Giovanni ein Geheimnis, nicht zu entschlüsseln: „Wir wissen nicht: Wer ist diese Figur? Ist es überhaupt ein Mensch?“ Jedenfalls geht er mit den Frauen nicht gerade zart um in dieser...Weiterlesen

"Die Hochzeit des Figaro" in Wuppertal

03.05.2019 | In einer Koproduktion mit der English National Opera hat die Oper Wuppertal Mozarts „Figaros Hochzeit“ ins Programm genommen. Der britische Regisseur Joe Hill-Gibbins ist noch kein Opern-Routinier – und in Deutschland arbeitet er zum ersten Mal. „Grandioser Abend“: So bündelt die WAZ den Eindruck, den die Premiere zurücklässt. Dabei arbeitet der Regisseur mit einer fast kargen Bühne: nicht leicht bei einem Werk, das vom Versteck- und Verwirrspiel der Figuren lebt. „Dieser Abend ist ein Ereignis, ein Coup, ein Geschenk“, schwärmt der Rezensent der WAZ weiter. Auch das Opernmagazin meint: „In...Weiterlesen

"Tristan und Isolde" in Hagen

01.05.2019 | Wie in einem Setzkasten erscheinen die Figuren von Richard Wagners Musiktheaterwerk, das am Theater Hagen seine Premiere erlebte. Die einzelnen Personen haben sich quasi in ihre Privaträume zurückgezogen. „Regisseur Jochen Biganzoli erzählt die Geschichte von Tristan und Isolde aus mehreren, jedoch in sich verwobenen, Blickwinkeln. Und das auf eine durchaus faszinierende Weise“, findet das Opernmagazin. „Das Theater Hagen zeigt Richard Wagners ‚Tristan und Isolde‘ jetzt als Protokoll einer Selbstzerstörung im Versuch, Einsamkeit zu überwinden. Liebe gibt es für die Protagonisten nur mit Hilfe...Weiterlesen

"House of Usher" in Mannheim

29.04.2019 | Edgar Allan Poes Kurzgeschichte „The Fall oft he House of Usher“ darf sicher als „Weltliteratur“ bezeichnet werden. Den Komponisten Claude Debussy reizte diese unheimlich-gruselige Erzählung und veranlasste ihn, sie in Musik umzusetzen. Allerdings gibt es nur Fragmente seiner Komposition. Robert Orledge hat aus diesen Fragmenten ein musikalisches Ganzes gemacht. Am Nationaltheater Mannheim nun wurde um diese etwa 60-minütige Kurzoper herum auf einer filmischen und choreografischen Ebene, mit einer weiteren Erzählung Poes und weiterer Musik von Debussy ein größerer Rahmen gespannt. Das Wort „...Weiterlesen

"Die lustigen Weiber von Windsor" in Trier

26.04.2019 | Ein romantischer Wald bei Nacht spielt eine wichtige Rolle in Otto Nicolais populärer Oper, die sich um männliche Selbstüberschätzung, Eifersucht, aber auch um die wahre Liebe dreht. Die Damen Fluth und Reich setzen dem Schwerenöter Sir John Falstaff reichlich zu, um ihm eine Lektion zu erteilen. Eine solche erhält auch Frau Fluths Gatte, der von seiner krankhaften Eifersucht geheilt werden soll. Und schließlich bekommt die junge Anna Reich den Mann, den sie liebt und setzt sich über die differierenden Heiratspläne ihrer Eltern hinweg: Stoff genug für eine bunte und erlebnisreiche Oper. Diese...Weiterlesen

"Die Passagierin" in Braunschweig

24.04.2019 | Die Geschichte der Oper „Die Passagierin“ ist eine besondere: Komponiert von Mieczysław Weinberg, erzählt sie von der KZ-Aufseherin Lisa, die auf der Überfahrt nach Amerika eine ehemalige Lager-Insassin zu erkennen glaubt – und sich damit das Geschehen in Auschwitz, das sie vergessen wollte, wieder ins Gedächtnis ruft. Die Oper basiert auf Texten der polnischen KZ-Überlebenden Zofia Posmysz, durfte jahrzehntelang nicht gespielt werden und erlebte ihre Uraufführung erst zehn Jahre nach dem Tod des Komponisten. In Bregenz sah und hörte ein beeindrucktes Publikum dann die szenische Uraufführung...Weiterlesen

"Der fliegende Holländer" in Leipzig

15.04.2019 | Ein riesiges Geisterschiff, das ins Publikum hineinfährt, finanziert vom Förderkreis der Oper Leipzig, sowie einige bis zu acht Meter lange Pottwale sind Teil der Bühnenbildsensation des „Holländers“ in Leipzig: „eine Art Zauberoper“, wie der MDR berichtet. Michiel Dijkema hat Bühnenbild und Inszenierung verantwortet. Nachdem der letzte Leipziger „Holländer“ im Jahr 2008 das Publikum derart verstörte, dass er nach der Premiere gleich wieder abgesetzt wurde, wird die aktuelle Version sicher weitergespielt, wenn auch die Inszenierung weniger Begeisterung auslöste als das Bühnenbild. Der...Weiterlesen

"Manon Lescaut" in Dessau

15.04.2019 | „Manon Lescaut“, eine Erzählung von Abbé Prévost, war ein großer Publikumserfolg. Mehrere Komponisten sahen in dem Stoff Potenzial fürs Musiktheater, darunter Daniel-François-Esprit Auber und Jules Massenet. Giacomo Puccini wollte da nicht zurückstehen und schuf eine Oper, mit deren Turiner Uraufführung er 1893 den internationalen Durchbruch schaffte. Manon ist eine junge Frau, die sich nicht zwischen ihrer großen Liebe und einem Leben in Luxus entscheiden kann. Der Mann, der sie über alles liebt, begleitet sie am Schluss sogar, als sie nach Amerika straf-deportiert wird, kann aber Manons...Weiterlesen

"Neues vom Tage" in Coburg

12.04.2019 | Als „Parodie einer Oper“ könnte man Paul Hindemiths lustige Oper bezeichnen. Große Gefühle und Koloraturarie der spätromantischen Oper werden hier karikiert. Es geht um zwei Ehepaare, um Scheidung, um Skandale, die von den Medien nur zu gerne aufgegriffen und nach Herzenslust verwendet werden. „In Zeiten von Realityshows wie ‚Big Brother‘ und ‚Dschungelcamp‘ ist Paul Hindemiths 1929 in Berlin uraufgeführte, satirischbissige Oper über die Neuigkeitswut und Skandalsucht der Medien, die das Privatleben der Menschen ausschlachten, aktueller denn je“, schreibt das Landestheater Coburg auf seiner...Weiterlesen

"Rusalka" in Darmstadt

05.04.2019 | Die Geschichte der Meerjungfrau, die einen Prinzen liebt und ihre Stimme gegen eine menschliche Figur eintauscht, gibt es schon lange. Hans-Christian Andersen hat sie zur Basis seines Märchens von der kleinen Seejungfrau gemacht, Disney hat sie verfilmt. Anders als bei Disney gehe es für die Hauptfigur bei Dvorak schlecht aus, weil sie mit gebrochenem Herzen zurückbleibe, erklärt Regisseurin Luise Kautz im Einführungsvideo des Darmstädter Staatstheaters. Kauz allerdings stellt Rusalka als junges Mädchen dar, das am Ende als emanzipierte junge Frau auf der Bühne steht. Sie schaffe es, sich aus...Weiterlesen

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