"Written on Skin" in Ulm

Eine Geschichte mit mehreren Ebenen: Die erste erzählt eine Sage aus dem Mittelalter nach, in welcher ein eifersüchtiger Ehemann seine Frau zwingt, das Herz ihres Geliebten zu essen. Diese begeht darauf hin Selbstmord. Hier geht es um die Macht eines Menschen über einen anderen, um Unterwerfung und Auflehnung. In George Benjamins Oper gibt es eine zweite Erzählebene, eine Art Rahmenhandlung, in der drei Engel auf die Geschichte blicken und selbst eingreifen. 2012 erlebte die Oper ihre Uraufführung und wurde danach mehrfach wiederaufgeführt. Das Theater Ulm zeigt das Werk in Kooperation mit der Königlichen Oper Stockholm und dem Landestheater Detmold. Intendant Kay Metzger inszeniert selbst. „Metzger führt meisterlich die Figuren, es ist ein Musikdrama, das Sängerensemble spielt überragend“, schreibt die Südwest Presse. Viel Lob gibt es für die Solisten, und „die Ulmer Philharmoniker unter der Leitung von Kapellmeister Michael Weiger meistern die komplexe Partitur mit der richtigen Balance aus meditativer Zurückhaltung und Explosivität, klar und ausdrucksstark, aber nie im Wettstreit mit den Solisten“, so die Neu-Ulmer Zeitung. Die Südwestpresse zieht ein überschwängliches Fazit: „Eine hochkarätige zeitgenössische Oper, kongenial aufgeführt. Das ist ein Statement des Theaters Ulm. Ein Genuss – nicht nur für Spezialisten.“ Auch vom Publikum gab es am Premierenabend viel Applaus. Das Foto (Jean-Marc Turmes) zeigt I Chiao Shih, Benno Schachtner und Markus Francke.

Zur Premierenübersicht