Premierenberichte

"Falscher Verrat" in Kiel

19.11.2018 | Zum 100. Jahrestag des Kieler Matrosenaufstandes und der Novemberrevolution von 1918 hat die Oper Kiel eine Uraufführung mit historischem Stoff produziert: die frei erfundene Geschichte um einen Matrosen und einen Marineoffizier sowie eine Frau, die beide Männer liebt und von beiden geliebt wird. Am Ende aber gehen beide Männer zugrunde – und die Historie nimmt ihren Lauf. „Marco Tutinos Komposition führt die breite Kulisse eines dramatischen, romantischen, sowohl rhythmisch erregenden und wie auch innig betörenden Klangspektrums vor“, lesen wir auf „hansen & munk“. „Auch moderne Musik...Weiterlesen

"Hamlet" in Chemnitz

16.11.2018 | Dass sich der Italiener Franco Faccio Anfang der 1860er-Jahre – mit keinem geringerem als Arrigo Boito als Librettisten – an eine Vertonung von Shakespeares „Hamlet“ gewagt hat, war weit über hundert Jahre lang weitgehend unbekannt. Erst 2014 wurde das Werk in den USA wiederentdeckt, 2016 dann in Bregenz inszeniert. Diese Inszenierung hat nun das Theater Chemnitz übernommen: „eine Pioniertat in Chemnitz, die ein Stück Musiktheater der Vergessenheit entreißt, die Größe Shakespeares wachruft und mit großer Emotionalität in der Musik sowie auf der Bühne überzeugt“, so die Dresdner Neuesten...Weiterlesen

"Pariser Leben" in Hagen

14.11.2018 | 2019 ist Jaques-Offenbach-Jahr. Der Komponist wäre dann 200 Jahre alt geworden. Das Theater Hagen hat sich schon einmal vorbereitet und Offenbachs Operette „Pariser Leben“ auf die Bühne gebracht, die dieser anlässlich der Pariser Weltausstellung 1867 schrieb. Er wollte damit – auch – den Paris-Tourismus persiflieren, der gerade um sich griff, und schickte ein schwedisches Ehepaar in die französische Metropole. Dessen Besuch verläuft nicht wie geplant… Regisseur Holger Potocki hat ein neues Libretto verfasst, angepasst an heutige Verhältnisse. Auch er nimmt den – heutigen – Tourismus aufs Korn...Weiterlesen

"Der fliegende Holländer" in Braunschweig

12.11.2018 | „Kein Stoff wäre geeigneter gewesen, Wagner den Erfolgsweg als Hofkapellmeister in Dresden zu ebnen. Aus der mythischen Figur des Verfluchten und der heilenden Kraft der Liebe schuf Wagner den Prototyp der ‚Romantischen Oper‘, in der sich Übersinnliches mit Irdischem verbindet.“ So schreibt das Theater Braunschweig, das die Oper um den Holländer, der nur durch die treue Liebe einer Frau erlöst werden kann, ins Programm gesetzt hat. Regisseurin Isabel Ostermann „holt (…) beispielhaft die Erlösung aus dem Jenseits ins Diesseits“, berichtet die Braunschweiger Zeitung. Und Bühnenbildner Stephan...Weiterlesen

"Mass" in Gelsenkirchen

07.11.2018 | Leonard Bernsteins „Messe“, die im Ablauf dem vorgeschriebenen Ritual der katholischen Messe folgt, musikalisch aber eine Mixtur aus verschiedensten Stilen und Stimmungen ist, wird nur selten aufgeführt. Eine solche Messe für die Bühne aufzubereiten, ist nicht einfach. Am Musiktheater im Revier ist dies jedoch – zur Spielzeiteröffnung und anlässlich des 100. Geburtstags des amerikanischen Komponisten – höchst erfolgreich und zur großen Begeisterung des Publikums gelungen. Bernsteins Stimmung Anfang der 1970er-Jahre angesichts eines nicht enden wollenden Vietnamkriegs, auch angesichts der...Weiterlesen

"Fra Diavolo" in Erfurt

02.11.2018 | Der französische Komponist Daniel-François-Esprit Auber, der im 19. Jahrhundert lebte, hat über 40 Opern komponiert und war mit diesen teilweise höchst erfolgreich. Heute werden seine Werke gar nicht mehr oder selten gespielt. Nun hat das Theater Erfurt „Frau Diavolo“ ausgegraben, eine komische Oper mit Ohrwurmqualitäten. Der Plot spielt in einem Hotel, einem Ort, so Regisseur Hendrik Müller, der „ein wunderbares Nährbett für Konflikte, auch erotische Konflikte“ sein kann. So auch in dieser Oper, in der es um einen berüchtigten Räuber geht, dem das Handwerk gelegt werden soll, daneben aber...Weiterlesen

"La Traviata" in Bielefeld

31.10.2018 | Große Begeisterung am Theater Bielefeld: Standing Ovations, die gar nicht aufhören wollen, belegen die Gunst des Publikums für diese „Traviata“ in der Regie von Nadja Loschky. „Von den ersten Klängen der Ouvertüre an konzentriert sich Verdis Musik auf das innere Erleben der Protagonistin, deren ständiger Begleiter der Tod ist und die dennoch voller Kraft und Lebensfreude aufbegehrt“, schreibt das Theater über Verdis beliebtes Werk und seine Hauptdarstellerin. Die Interpretin der Rolle, Irina Simmes, bewältigt den Part offenbar auf das Beste. Detlef Brandenburg, Chefredakteur der Deutschen...Weiterlesen

"Dalibor" in Augsburg

29.10.2018 | Nur zwei Jahre vor seiner Oper „Dalibor“ komponierte Bedrich Smetana „Die verkaufte Braut“: heute ein beliebtes Werk auf deutschen Bühnen. „Dalibor“ hingegen ist zwar in Tschechien eine bekannte Oper, wird aber über Tschechiens Grenzen hinaus nur selten gespielt. Nun aber in Augsburg – mit viel Erfolg. Es geht um einen Kampf zwischen dem Establishment der Macht und Freiheitskämpfern – und um eine tragisch endende Liebe. Gespielt wird im Augsburger Martinipark, der Ausweichspielstätte ohne Orchestergraben. Das Einheitsbühnenbild zeigt den Kerker, in dem der Held Dalibor sitzt. Regisseur Roland...Weiterlesen

"Don Giovanni" in Trier

26.10.2018 | Neustart am Theater Trier: Mit Intendant Manfred Langner und Generalmusikdirektor Jochem Hochstenbach will das Haus aus den zuletzt unerfreulichen Schlagzeilen heraus und künstlerisch wie organisatorisch wieder „auf die Füße“ kommen. Die erste Premiere in der neuen Spielzeit durfte also mit Spannung erwartet werden. Und geriet zum vollen Erfolg. Das Publikum applaudierte nach der Premiere begeistert und lang. Regisseur Jean-Claude Berutti und Bühnenbildnder Rudy Sabounghi präsentierten zwar ein konventionelles Bühnenbild, aber doch eine überzeugende Inszenierung: „Jean-Claude Beruttis Trierer...Weiterlesen

"Fidelio" in Osnabrück

24.10.2018 | „Wie zu Anfang des 19. Jahrhunderts bleibt auch heute die Frage unbeantwortet, ob aus der Utopie einmal die Wirklichkeit einer friedlichen Welt werden kann“, fragt das Theater Osnabrück anlässlich der Premiere von Beethovens einziger Oper. Die Frage, ob Regisseurin Yona Kim das Werk „politisch“ inszeniert, beantworten die Rezensenten unterschiedlich. „Die Oper Fidelio wird oft sehr politisch inszeniert, was ja auch naheliegend ist. Yona Kim allerdings vermeidet das komplett“, berichtet die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ). Die Osnabrücker Nachrichten dagegen: „Ein düsterer Abend, hochpolitisch...Weiterlesen

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