"Falscher Verrat" in Kiel

Zum 100. Jahrestag des Kieler Matrosenaufstandes und der Novemberrevolution von 1918 hat die Oper Kiel eine Uraufführung mit historischem Stoff produziert: die frei erfundene Geschichte um einen Matrosen und einen Marineoffizier sowie eine Frau, die beide Männer liebt und von beiden geliebt wird. Am Ende aber gehen beide Männer zugrunde – und die Historie nimmt ihren Lauf. „Marco Tutinos Komposition führt die breite Kulisse eines dramatischen, romantischen, sowohl rhythmisch erregenden und wie auch innig betörenden Klangspektrums vor“, lesen wir auf „hansen & munk“. „Auch moderne Musik darf romantisch sein“, lautet der Kommentar im NDR. In der Tat ist die eindringliche Musik kaum atonal. Das Publikum dankte mit viel Applaus. „Daniel Karasek, der Hausherr in Kiel, hatte selbst sich der Regie angenommen und erarbeitete zumeist lebendige Szenen“, schreibt die neue musikzeitung und lobt den Chor: „Der Chor hat große Aufgaben und war von Lam Tran Dinh sicher einstudiert.“ Und weiter: „Georg Fritsch hielt Graben und Bühne routiniert zusammen und sorgte für klangvolle Szenen.“ Das Foto (Olaf Struck) zeigt Tomohiro Takada als Arno von Stahl, Michael Müller-Kasztelan als Gabriel Jensen sowie den Opern- und Extrachor des Theaters Kiel.

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