"Tristan und Isolde" in Leipzig

Richard Wagners Oper über die Liebe zwischen dem Helden Tristan und der zu Beginn lebensmüden Isolde ist Teil eines Wagner-Großprojekts, das sich Intendant Ulf Schirmer zum Ende seiner Zeit an der Leipziger Oper vorgenommen hat: 2022 will er in Leipzig alle 13 Wagner-Opern hintereinander aufführen lassen, in der Reihenfolge ihrer Entstehung. Nun also die Premiere von „Tristan und Isolde“ in der Inszenierung von Enrico Lübbe. „Schon jetzt ist (…) klar, dass Enrico Lübbes Inszenierung zu den spannendsten Produktionen des derzeitigen Leipziger Wagner-Repertoires gehört“, schreibt die neue musikzeitung (nmz). Das Werk sei Wagners „wohl radikalste, aber auch sinnlichste Oper“, lesen wir in der Ankündigung der Leipziger Oper. Lübbe schafft zwei Welten, zwischen denen sich die Hauptfiguren hin und her bewegen. Die hiesige Welt zeigt einen Schiffsfriedhof, eingerahmt von Neonröhren. „Man muss aufpassen, dass dieses Werk einen nicht übermannt“, sagt Daniel Kirch, der Tristan-Darsteller im Video-Interview und berichtet, wie emotional berührend schon die Proben zu Wagners Werk sein können. „Daniel Kirch hat inzwischen ein starkes baritonales Fundament, mit dem er die Fiebermonologe Tristans ohne Kraftverlust und bestens gestählt bewältigt“, meint die nmz, die auch von einem „glänzend disponierten Gewandhausorchester“ berichtet. Das bestätigt BR Klassik: „Dirigent Ulf Schirmer gelang mit dem Gewandhausorchester eine traumsichere Interpretation, hörbar gut einstudiert, von einer beeindruckenden Klang-Balance und mit recht forschem Tempo, jedenfalls ohne lähmende Durchhänger.“ Das begeisterte Publikum spendete „standing ovations“. Das Foto (Tom Schulze) zeigt Herren des Opernchores Leipzig.

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